Die Frage, wie der einzige Franzose in der Formel 1 heißt (Romain Grosjean hat einen Schweizer Pass, aber eine französische Lizenz), wäre für die unteren Ränge bei "Wer wird Millionär" ganz gut geeignet. Auf Pierre Gasly muss man erst kommen. 46 Rennen ist der 23-Jährige bisher in der Königsklasse gefahren, zweimal war er Vierter. Aufsehen erregt hat er, zumindest in Fachkreisen, nur durch seine Strafversetzung im Sommer: Zurück in den Red-Bull-Nachwuchsrennstall Toro Rosso, gescheitert als Nebenmann von Max Verstappen. Junge Rennfahrer können, siehe den Russen Daniil Kwjat, an solchen Strafexpeditionen zerbrechen.
Aber Gasly hat sein sonniges Gemüt behalten. Der erste Gratulant nach dem zweiten Platz, den er um Haaresbreite gegen Weltmeister Lewis Hamilton über die Ziellinie retten konnte, war Sieger Verstappen. Zu diesem Zeitpunkt muss Gasly schon heiser gewesen sein, denn alles, was von ihm aus dem Cockpit zu hören gewesen war, war ein langgezogenes "Woooooooooohooooooohooooo!". Die Befreiung, nach allem, was er durchgemacht hatte. Danach lächelte er einfach nur, zu richtigen Sätzen war er ohnehin nicht fähig. Außer, immer wieder zu sagen, dass er gerade den größten Tag seines Lebens erlebe. Merksatz vom Großen Preis aus Brasilien: der wahre Treibstoff in der Formel 1 sind wohl doch die Emotionen.