Formel 1:Geschäftsführer von Mercedes tritt zurück

Nick Fry

Nick Fry: Rücktritt im April

(Foto: dpa)

Nick Fry räumt seinen Posten im April, bleibt aber als Berater. Cacau verlängert beim VfB Stuttgart. Andrea Petkovic kann nach langer Verletzung erneut überzeugen, Mona Barthel scheitert. Sebastian Vettel fährt im zweiten Training in Malaysia die zweitbeste Zeit.

Sportnachrichten in Kürze

Formel 1, Mercedes: Das Personal-Karussell beim Mercedes-Formel-1-Team dreht sich weiter: Der bisherige Geschäftsführer Nick Fry wird Anfang April zurücktreten. Seine Verantwortungsbereiche übernimmt der neue Motorsportdirektor Toto Wolff, der einen Anteil von 30 Prozent am Team hält. Fry wird den Silberpfeilen aber bis mindestens Ende 2014 in beratender Funktion erhalten bleiben. Wolff hatte zusammen mit dem neuen Aufsichtsratschef Niki Lauda, der mit 10 Prozent am Team beteiligt ist, zu Saisonbeginn die Verantwortung bei Mercedes übernommen.

Bundesliga, VfB Stuttgart: Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Cacau bleibt bis 2014 beim Bundesligisten VfB Stuttgart. Der gebürtige Brasilianer verlängerte seinen zum 30. Juni auslaufenden Vertrag bei den Schwaben per Option. "Cacau geht in seine elfte Saison beim VfB. Das ist ein unglaublich langer Zeitraum im Fußball-Business. Er hat sich in all diesen Jahren um den VfB verdient gemacht", sagt Sportdirektor Fredi Bobic. Cacau, der im vergangenen Oktober einen Kreuz- und Innenbandriss erlitten hatte, spielt seit 2003 beim VfB, mit dem er 2007 deutscher Meister wurde. Für Deutschland machte Cacau 23 Länderspiele.

Skilanglauf, Weltcup-Finale: Norwegens Ski-Königin Marit Björgen hat den Prolog beim Weltcup-Finale der Langläuferinnen in Falun gewonnen. Björgen setzte sich am Freitag über 2,5 Kilometer in 6:03,2 Minuten vor der Schwedin Charlotte Kalla und Kikkan Randall aus den USA durch. Beste Deutsche war Katrin Zeller aus Oberstdorf auf Rang 15. Ihr Rückstand betrug 18,4 Sekunden. Nur 0,3 Sekunden langsamer war die Oberwiesenthalerin Denise Herrmann, die direkt dahinter auf dem 16. Platz landete. Nicole Fessel wurde 25., Hanna Kolb 36. und Monique Siegel 42.

Tennis, Turnier in Miami: Tennis-Profi Andrea Petkovic hat in der zweiten Runde des mit 4,2 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Turniers von Miami für eine Überraschung gesorgt. Die durch eine Meniskusverletzung und anschließender zweimonatiger Pause in der Weltrangliste auf Position 162 abgerutschte Darmstädterin besiegte am Donnerstag (Ortszeit) Marion Bartoli aus Frankreich. Nachdem Pektovic den ersten Satz mit 6:3 gewonnen hatte und im zweiten Durchgang 4:1 vorn lag, gab die an Nummer zehn gesetzte Bartoli verletzungsbedingt auf. Nächste Gegnerin von Petkovic ist Ajla Tomljanovic. Die Kroatin hatte Julia Görges in zwei Sätzen besiegt. Ausgeschieden ist auch Mona Barthel. Nach einem Freilos unterlag die Schleswig-Holsteinerin in ihrer Zweitrunden-Begegnung Magdalena Rybarikova (Slowakei) in 83 Minuten mit 3:6, 6:7 (5:7).

Bei den Männer verabschiedeten sich Daniel Brands (Deggendorf) und Benjamin Becker (Orscholz) dagegen bereits in der ersten Runde. Brands, der als Lucky Loser ins Hauptfeld gerutscht war, unterlag dem Brasilianer Thomaz Bellucci 6:2, 4:6, 2:6, Becker musste sich dem Slowenen Aljaz Bedene 4:6, 3:6 geschlagen geben. Zuvor hatte Tobias Kamke (Lübeck) die zweite Runde erreicht. Die deutschen Topspieler Tommy Haas (Los Angeles), Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Florian Mayer (Bayreuth) hatten zum Auftakt ein Freilos.

Formel 1, Training: WM-Spitzenreiter Kimi Räikkönen ist im zweiten Training der Formel 1 vor dem Großen Preis von Malaysia zur Tagesbestzeit gerast. Der finnische Lotus-Pilot verwies am Freitag in Sepang Titelverteidiger Sebastian Vettel im Red Bull mit 0,019 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Brasilianer Felipe Massa im Ferrari. Massas Teamkollege Fernando Alonso belegte Rang vier. Nico Rosberg fuhr im Mercedes auf den siebten Platz. Force-India-Pilot Adrian Sutil kehrte als Zehnter zurück an die Box. Nico Hülkenberg musste sich im Sauber mit Rang 13 begnügen.

Eishockey, NHL: Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff haben ihre Clubs in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL zu Siegen geschossen. Mit seinem ersten Saisontor sorgte Seidenberg am Donnerstag (Ortszeit) für den 2:1-Sieg der Boston Bruins in Ottawa. Der Verteidiger traf 64 Sekunden vor der Schlusssirene. "Ich nehme jedes Tor mit, das kommt", sagte der Stanley-Cup-Sieger von 2011. "Das war perfekt." In der Ost-Staffel bleiben die Bruins nach Punkten das drittbeste Team hinter Pittsburgh und Montreal. Ein wichtiger Erfolg im Kampf um die Playoff-Teilnahme gelang indes den Buffalo Sabres, die gegen Toronto 5:4 nach Penaltyschießen gewannen. Überragender Mann auf dem Eis war Abwehrspieler Ehrhoff, der in den ersten beiden Dritteln nicht nur zwei Tore vorbereitete, sondern im Schlussabschnitt auch die zwischenzeitliche 4:3-Führung erzielte. Im Shootout behielt Buffalos Steve Ott die Nerven. Den Sabres fehlen nur noch vier Zähler auf den für die K.o.-Phase entscheidenden achten Tabellenplatz. Die Toronto Maple Leafs, die den bayerischen Verteidiger Korbinian Holzer in der Woche überraschend zum Farmteam Toronto Marlies geschickt hatten, rangieren noch sieben Zähler vor Buffalo. Tabellenletzte bleiben die Florida Panthers um Marcel Goc, und das trotz eines 3:1-Sieges bei den New York Rangers.

Handball, Champions League: Der HSV Hamburg hat sich erwartungsgemäß für das Viertelfinale in der Handball-Champions-League qualifiziert. Trotz der 28:31 (13:12)-Niederlage am Donnerstagabend im Achtelfinal-Rückspiel schafften die Hanseaten den Sprung in die nächste Runde. Das Hinspiel in Slowenien hatte die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb mit 38:29 gewonnen und damit den Grundstein für das Weiterkommen gelegt. Vor rund 2600 Zuschauern in der heimischen Alsterdorfer Sporthalle war Domagoj Duvnjak mit sieben Toren erfolgreichster Werfer für die Hamburger, die anfangs einige Schwierigkeiten gegen die motivierten Gäste hatten. Nach gut 20 Minuten fand der HSV besser ins Spiel, ließ Celje danach aber wieder bis auf einen Treffer herankommen. Nach der Pause gingen die Gastgeber oft überhastet zu Werke. Celje nutzte das und erzielte in der 46. Minute das zwischenzeitliche 24:21. Zwar konnten die Slowenen nicht mehr für eine Überraschung sorgen, fügten dem HSV aber die erste Niederlage nach 14 Pflichtspielen zu.

Golf, Tiger Woods: Golfer Tiger Woods hat sich für die Rückkehr an die Spitze der Golf-Weltrangliste eine gute Ausgangsposition verschafft. Der 37 Jahre alte US-Star und Titelverteidiger spielte am Donnerstag (Ortszeit) zum Auftakt der Arnold Palmer Invitational in Florida eine gute 69er Runde auf dem anspruchsvollen Par-72-Kurs im Bay Hill Club & Lodge und liegt damit auf dem geteilten fünften Platz. Das Einladungsturnier von US-Golf-Legende Arnold Palmer zählt zu den Lieblingsveranstaltungen von Woods. Bereits sieben Mal konnte der Weltranglisten-Zweite in Bay Hill gewinnen. Mit einem weiteren Triumph in Florida würde der neue Freund von US-Skistar Lindsey Vonn nach mehr als zwei Jahren wieder die Spitzenposition in der Weltrangliste übernehmen und auch den Rekord des 2002 gestorbenen Sam Snead einstellen, der bisher als einziger Spieler ein Turnier auf der US-Tour acht Mal gewinnen konnte. Die Führung bei dem mit 6,2 Millionen Dollar dotierten Turnier der PGA-Tour in Orlando übernahm der Engländer Justin Rose mit hervorragenden 65 Schlägen. Der Sieger kassiert rund eine Millionen Dollar. Der derzeitige Weltranglisten-Erste, Rory McIlroy aus Nordirland, nimmt sich wie Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer vor dem Masters in Augusta (11. bis 14. April) eine Auszeit.

Eisschnelllauf, Claudia Pechstein: Claudia Pechstein hat zum Auftakt der Einzelstrecken-WM der Eisschnellläufer in Sotschi Bronze über 3000 m gewonnen. Die 41 Jahre alte Berlinerin lief in 4:07,75 Minuten auf Rang drei und bezwang damit auch ihre Rivalin Stephanie Beckert in dem mit Spannung erwarteten Duell. Die Erfurterin kam in 4:11,71 Minuten auf Position sieben ins Ziel. Weltmeisterin wurde Olympiasiegerin Ireen Wüst (Niederlande), die in 4:02,43 Minuten einen Bahnrekord aufstellte. Silber sicherte sich Martina Sablikova (Tschechien/4:04,80). Bente Kraus (Berlin) zeigte ein gutes Rennen und landete in 4:12,35 auf Rang acht. "Ich musste vor der Eispflegepause die Anzeigetafel fotografieren. Das ist mir noch nie passiert, dass ich bei der Pause auf Platz eins lag", sagte die 24-Jährige.

Curling, WM: Die deutschen Curling-Frauen haben bei der Weltmeisterschaft in Riga die direkte Olympia-Qualifikation für Sotschi verpasst. Das Team des SC Riessersee um Skip Andrea Schöpp verlor am Donnerstag zunächst gegen Schweden mit 6:8 und anschließend auch gegen Italien mit 6:7 und kassierte im Turnierverlauf damit bereits acht Niederlagen. Die nur dreimal siegreiche Mannschaft fiel damit auf Platz elf unter zwölf Teilnehmern zurück. In der Addition der Weltturniere 2012 und 2013, die für die Vergabe der Olympia-Tickets maßgeblich sind, belegt das Team des Deutschen Curling Verbandes (DCV) den neunten Rang. Da nur die sieben besten Teams plus Gastgeber Russland sich direkt für Sotschi qualifizieren, verpasste man die direkte Qualifikation um einen Platz. Die deutschen Curling-Frauen haben jetzt nur noch die Chance, bei einem Qualifikationsturnier im Dezember einen der zwei letzten Olympia-Startplätze für 2014 zu ergattern.

Glandorf will zurück ins Nationalteam

Radsport, Doping: Der deutsche Radprofi John Degenkolb hat den früheren Superstar Jan Ullrich aufgefordert, sich zu den seit Jahren schwelenden Dopingvorwürfen zu äußern. "Jan soll sich erklären", sagte der Sprinter in einem gemeinsamen Interview mit Marcel Kittel und Tony Martin der "Bild"-Zeitung.

"Er war ein Grund, dass wir mit dem Radsport begonnen haben. Das ist er allen schuldig. Einen Schlussstrich sollte man ziehen, aber nicht, bevor alles aufgeklärt ist." Ullrich war 2007 nach der Affäre Fuentes zurückgetreten, bestreitet Doping aber bis heute. 2012 räumte er lediglich ein, den spanischen Skandalarzt kontaktiert zu haben. Ullrich ist der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger (1996). Zeitfahr-Weltmeister Martin zweifelt, ob man die Tour ohne Manipulation überhaupt gewinnen kann ("Das weiß ich aber nicht").

Dass die Drei-Wochen-Rundfahrt ohne Doping zu bewältigen ist, ist er aber sicher. "Auch die Tour de France kann man sauber fahren. Das kann ich garantieren", sagte der Thüringer. Durch die Affäre Lance Armstrong hat die Sportart sehr gelitten. "Für uns ist eine Welt zusammengebrochen", meinte Martin. "Ich würde Armstrong nicht die Hand geben." Kittel meinte: "Würde er hier am Tisch sitzen, würde ich ihm sagen, dass er ein dummes Schwein ist."

Ringen, EM: Die Krefelderin Aline Focken (21) hat bei der Ringer-EM im georgischen Tiflis Bronze in der Klasse bis 67 kg geholt. Die Vize-Junioren-Weltmeisterin von 2011 schickte im kleinen Finale die Bulgarin Dzanan Filipowa in 2:0 Runden von der Matte. Focken hatte bereits das Finale vor Augen, war in der Vorschlussrunde nach dem sicheren Gewinn des ersten Durchgangs jedoch von ihrer Gegnerin Ilana Kratysch (Israel) mit einem Angriff über die Schulter überrascht worden. Nach Tim Schleicher (Nürnberg/60 kg) und Jaqueline Schellin (Mühlacker/48 kg) bescherte Focken den deutschen Ringern bei der EM die dritte Bronzemedaille.

Handball, Nationalmannschaft: Holger Glandorf hofft auf eine Rückkehr in die deutsche Handball-Nationalmannschaft. "Ich bin bereit. Ich fühle mich gut und würde natürlich gerne wieder in der Nationalmannschaft spielen", sagte der Rückraumspieler bei Sport 1. Glandorf hatte seine Teilnahme an der WM im Januar in Spanien aus Regenerationsgründen abgesagt und war dafür heftig kritisiert worden. Auch Bundestrainer Martin Heuberger hatte für die Absage kein Verständnis gezeigt. Der 48-Jährige wird am Freitag sein Aufgebot für die richtungweisenden EM-Qualifikationsspiele gegen Tschechien (4. und 7. April) bekannt geben. "Es wird wohl ein ähnlicher Kader werden wie bei der WM in Spanien. Es müssen nicht unbedingt die besten Spieler zum Kader gehören, sondern die Mannschaft muss funktionieren", hatte Heuberger unlängst gesagt.

Fußball, Paul Gascoigne: Paul Gascoigne hat seinen Alkohol-Rückfall mit "Langeweile" erklärt. "Niemand trägt die Schuld an meinem Rückfall. Ich war einfach gelangweilt, das ist das Schlimmste für mich - aber ich befürchte, ich war es selbst, der mich gelangweilt hat", sagte der 45-Jährige in einem Interview des britischen Pay-TV-Senders Sky Sports News. "Wenn ich trinke, vergesse ich alle um mich herum und realisiere nicht, wie ich alle damit verletze, aber ich muss auch daran denken, was ich mir selbst angetan habe", erklärte der 57-fache Nationalspieler, der kürzlich von einem gut einmonatigen Aufenthalt in einer Entzugsklinik im US-Bundesstaat Arizona zurückgekehrt war.

Dort rang er nach eigenen Worten bei der Entgiftung mit dem Tod. "Von den vergangenen elf Jahren habe ich wahrscheinlich 14 Monate getrunken. Wenn die Presse sagt, ich hätte immer getrunken, ist das falsch", stellte der Ex-Mittelfeldspieler klar. "Ich war drei Jahre trocken und dann hatte ich ein vier- oder fünfwöchiges Besäufnis." Er gestand, dass er nicht sicher sei, dass er nun nicht mehr rückfällig wird: "Ich weiß nicht, ob ich niemals wieder einen Drink anrühren werde. Ich weiß nur, dass ich heute nicht trinke."

Fußball, Bundesliga: In der aktuellen Bundesligasaison wird aus Roman Weidenfellers Zielsetzung mit Borussia Dortmund nichts mehr. In der näheren Zukunft indes will der BVB-Torhüter den großen nationalen Rivalen Bayern München "über Jahre hinweg ärgern". Das ließ der 32 Jahre alte Fußballprofi den "Kicker" wissen. "Die letzten drei Titel haben uns gierig gemacht, und diese Gier nach Erfolg steigt weiter", sagte er. Weidenfeller will den designierten Meister aus München ständig herausfordern und attackieren. Seinen 2014 auslaufenden Kontrakt mit dem amtierenden Titel-Inhaber möchte Weidenfeller gern verlängern. Dabei müsse "das Gesamtpaket stimmen". Das ist für ihn aktuell gegeben: "Ich würde gern gemeinsam mit dem BVB den positiven Trend fortsetzen." Er fühle sich im Team von Trainer Jürgen Klopp "unheimlich wohl". Und: "Wir haben in Dortmund eine tolle Mannschaft und ein sensationelles Publikum im Rücken." International gibt es laut Weidenfeller höchstens drei, vier Mannschaften, die da mithalten könnten.

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