Die Formel 1 setzt Segel: Das Schweizer Sauber-Team war am Montag dieser Woche das erste, das seinen Rennwagen für die Saison 2017 vorstellte, die am 26. März in Melbourne beginnt. Das auffälligste an dem Boliden: die ausladende Finne an der Motorabdeckung.
Schwarz-gelb und spitz: Auch der Renault, der am Dienstag in London präsentiert wurde, hat eine gewagte Konstruktion vor dem Heckflügel. Das Teil soll die Luftwirbel beruhigen, die zum Heck strömen. Vor allem in den Kurven soll der Wagen so ruhiger auf der Rennstrecke liegen.
Force India setzt auf den gleichen Trick. An dem Neuwagen, den der Rennstall am Mittwoch in Silverstone vorstellte, ist die Finne vor dem Heckflügel silbern lackiert. Derlei Segel gab es 2009 und 2010 schon einmal. Der Grund für ihr Comeback jetzt: Die Regeln haben sich geändert. Die Autos sind breiter geworden. Als Folge davon werden sie auch länger. Auf dem Weg von den Vorderrädern zum Heckflügel wird die Luft damit mehr verwirbelt; die Segel sollen sie beruhigen.
Eine Fehlkonstruktion, weil zu langsam: 2004 schickte Williams ein Auto in die ersten Rennen, dessen Frontflügel an zwei Streben hing und das deshalb an einen Säbelzahntiger erinnerte. Das Design setzte sich nicht durch. Mitten in der Saison kehrte der Rennstall zu einer konservativen Konstruktion zurück, die Aerodynamik-Chefin musste gehen.
Michael Schumacher mit "Hakennase": Die Autos des Jahrgangs 2012 fielen durch ihre stufige Front auf. Der hässliche Knick kam zustande, weil den Regelhütern ein Lapsus unterlaufen war: Aus Sicherheitsgründen schrieben sie tiefere Nasen vor. Die vorgeschriebene Cockpit-Höhe aber blieb unverändert. Den Rennwagen-Konstrukteuren waren alle ästhetischen Einwände gegen ihre Schnabeltier-Entwürfe egal.
Nasenbär: 2014 ließ nicht nur McLaren die Fahrzeugspitze dem Asphalt besonders nahe kommen. Die Autos dieser Generation wurden auch als "Staubsauger" verspottet.