Deutsche Nationalmannschaft:Sehnsucht nach dem Sieg

Deutsche Nationalmannschaft: Hätte ziemlich gern drei Punkte nach dem Spiel gegen Ungarn: Bundestrainer Hansi Flick.

Hätte ziemlich gern drei Punkte nach dem Spiel gegen Ungarn: Bundestrainer Hansi Flick.

(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Bundestrainer Hansi Flick macht vor dem Spiel in Budapest gegen Ungarn klar, dass das Ergebnis im Vordergrund steht. Die Belastung durch die vielen Spiele sieht er dennoch kritisch.

Von Philipp Selldorf

Als sich am Donnerstag in Genf die Schweiz und Spanien zum jeweils dritten Gruppenspiel der Nations League trafen, überraschten sich die beiden Trainer gegenseitig mit ihren Aufstellungen: Sowohl Murat Yakin als auch Luis Enrique wechselten ihr Team im Vergleich zur vorigen Begegnung auf acht Positionen. Im schnellen Rhythmus, in dem die Uefa die Länderspielserie terminiert hat, sind solche Manöver keine Seltenheit. Der niederländische Bondscoach Louis van Gaal tauschte in der zweiten Partie sogar die komplette Mannschaft.

Wechsel in der Startelf hat auch Hansi Flick in Aussicht gestellt, bevor er zur Reise nach Budapest aufgebrochen ist, wo am Samstagabend die Begegnung mit Ungarn ansteht. Aber der Bundestrainer wird dabei keine Experimente im Sinn haben, um die Tiefe seines Kaders zu erforschen, und auch keine Ruhepausen verteilen, um dauerbelastete Stars zu schonen. Das hat er am Freitag in überraschender Deutlichkeit wissen lassen. "Es ist so, dass wir drei Punkte holen wollen", sagte Flick und gab damit zu verstehen, dass es kein zweites Mal eine umfängliche Rotation wie beim Spiel gegen England am Dienstag (1:1) geben wird. Man werde die Partie "seriös angehen", erklärte er. Das Ergebnis stünde "im Vordergrund", man wolle sich "endlich für den Aufwand und Einsatz belohnen". Nach den Unentschieden gegen Holland, Italien und England - jeweils 1:1 - klingt da fast Sehnsucht an.

Flicks Bekenntnis zur Priorität des Resultats ist schon deswegen interessant, weil er die schnelle Abfolge der Länderspielreihe grundsätzlich für problematisch hält: "Vier Spiele in zehn Tagen sind zu viel", meint er, die Verbände müssten sich Gedanken machen, wie sie den Spielern "eine Pause gönnen" könnten. Thomas Müller sieht die Sache pragmatischer, die Sehnsucht seines Trainers nach dem Sieg teilt er: "Vom Gefühl her sind vier Spiele zu viel. Aber das ist unser Job, den wir erledigen müssen. Und wenn wir die angepeilten sechs Punkte holen, bin ich superzufrieden." Sechs Punkte hieße: zwei Siege.

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