1899 Hoffenheim:Nagelsmann über seinen Flaschenwurf: "Dumme und dämliche Aktion"

1899 Hoffenheim: Ein frustrierender Nachmittag für Julian Nagelsmann.

Ein frustrierender Nachmittag für Julian Nagelsmann.

(Foto: AFP)

Die Partien im Überblick

Borussia Mönchengladbach hat die lange Heimserie von 1899 Hoffenheim beendet. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking kam am Samstag in der Fußball-Bundesliga zu einem 3:1 (0:1) im Kraichgau. Eine Woche nach dem 1:5 gegen Bayer Leverkusen überzeugten die Gäste vor 30 150 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena durch die Bank. Thorben Hazard glich in der 61. Minute den Führungstreffer von Kerem Demirbay (25.) aus, ehe noch Matthias Ginter (79.) und Jannik Vestergaard (82.) trafen. Zuvor war Hoffenheim zuhause in 22 Spielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage stammte gegen Schalke 04 vom letzten Spieltag der Saison 2015/2016.

Frust pur auch bei Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann: Der Chefcoach warf nach dem 1:1-Ausgleichstreffer einem Fan auf der Tribüne eine Plastikflasche an den Kopf. Der 30 Jahre alte Fußballlehrer, der die Flasche aus Wut weggeworfen hatte, hob sofort entschuldigend den Arm. Nach Spielende ging Nagelsmann sofort auf die Tribüne und entschuldigte sich persönlich mit einer Umarmung bei dem Besucher, den er versehentlich getroffen hatte. "Es war eine dumme und dämliche Aktion, die mir nicht passieren darf und die mir nicht mehr passieren wird. Ich habe mich entschuldigt, es tut mir leid", sagte der Coach.

HSV und Köln verlieren erneut

Die zermürbende Niederlagenserie des 1. FC Köln hat sich auch im rheinischen Derby fortgesetzt. Die Rheinländer verloren das 61. Bundesliga-Duell bei Bayer Leverkusen mit 1:2 (1:0). Obwohl die Kölner zur Pause durch das erste Bundesliga-Tor von Sehrou Guirassy (23.) führten, kassierten sie am 10. Spieltag die achte Niederlage und sind mit zwei Punkten weiter abgeschlagen Tabellenletzter. Die Woche, die mit der Trennung von Sportchef Jörg Schmadtke hektisch begann, endete nach dem Erfolgserlebnis von Berlin wieder einmal ernüchternd.

Für Bayer war es dagegen im Endeffekt eine nahezu perfekte Woche. Nach dem furiosen 5:1 in Mönchengladbach und dem 4:1 im DFB-Pokal gegen Union Berlin schafften die Leverkusener durch das sechste Pflichtspiel in Serie ohne Niederlage den Anschluss an die Spitzengruppe. Der wieder sehr starke Leon Bailey (54.) und Sven Bender (73.) sicherten in der 2. Halbzeit den Sieg. Ein weiterer Treffer von Kevin Volland wurde wegen vorherigen Handspiels von Bailey nach dem Videobeweis zurecht aberkannt (86.).

Auch der Hamburger SV hat erneut verloren und befindet sich auch aufgrund seiner chronischen Offensivschwäche weiter im freien Fall. Der Liga-Dino unterlag bei Hertha BSC mit 1:2 (0:1) und ist seit nunmehr acht Spielen ohne Sieg. Dabei erzielte Hamburg lediglich drei Tore, sieben Partien gingen verloren. Trainer Markus Gisdol muss sich auf unruhige Tage an der Elbe einstellen. U21-Europameister Niklas Stark (17.) und Karim Rekik (49.) gelangen die Tore für Europa-League-Starter Hertha, der drei Tage nach dem bitteren Zweitrundenaus im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln (1:3) die passende Reaktion zeigte. U17-Nationalspieler Jann-Fiete Arp (73.) traf für Hamburg.

Wolfsburg trifft spät auf Schalke

Joker Divock Origi hat dem FC Schalke 04 den sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen gerissen. Der Stürmer des VfL Wolfsburg sicherte seinem Team mit dem Treffer zum 1:1 (0:1) in der Nachspielzeit (90.+3) am Samstag noch einen wichtigen Punkt. Vor 60 429 Zuschauern in der Veltins-Arena hatte Nabil Bentaleb per Foulelfmeter in der 44. Minute Schalke zunächst nach einem Videobeweis in Front geschossen.

Kurios: Der wiedergenesene Mario Gomez vergab in der 60. Minute zwischenzeitlich die große Chance zum Ausgleich, als er einen Elfmeter über das Tor hämmerte. Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) bemühte zum zweiten Mal die Videoaufzeichnung und kam zu dem Schluss, dass Naldo VfL-Profi Yannik Gerhardt regelwidrig attackiert hatte. Für die Wolfsburger war es nach acht Niederlagen auf Schalke der erste Punktegewinn. Und für Trainer Martin Schmidt das insgesamt sechste Remis in der Bundesliga seit seinem Amtsantritt in Serie - das ist Rekord.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: