Financial Fairplay:Millionenstrafen für ManCity und PSG

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Hohe Strafen, wenig Einsicht: Manchester City und Paris Saint-Germain müssen 60 Millionen Euro Strafe zahlen wegen Verstößen gegen die Finanzgerechtigkeit. In der Champions League erwarten die Klubs zudem personelle Einschränkungen. Die PSG-Offiziellen lassen sich aber nicht beirren.

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat bei der Durchsetzung des Financial Fair Play erstmals hart durchgegriffen. Der englische Meister Manchester City sowie der französische Titelträger Paris St. Germain wurden wegen Verstößen gegen die Regularien zu Geldstrafen in Höhe von 60 Millionen Euro verurteilt. Zudem wurden die Spielerkader beider Klubs für die Champions League in der kommenden Saison auf 21 Spieler beschränkt. Eine Verbannung aus europäischen Wettbewerben bleibt den Teams erspart.

Das Urteil ist das Ergebnis einer Untersuchung der Finanzkontrollkammer für Klubs FKKK. Die Strafen müssen die Vereine jedoch nicht direkt entrichten, sie speisen sich aus Einnahmen aus den europäischen Wettbewerben, beginnend mit der endenden Saison 2013/14. Sollten die Vereine wieder nach den Uefa-Regeln wirtschaften, werden 40 Millionen Euro zurückgezahlt. City und PSG haben sich in den vergangenen Jahren mit massiven finanziellen Zuschüssen arabischer Scheichs zu europäischen Spitzenklubs gemausert.

Neben Manchester und Paris wurden auch Galatasaray Istanbul, Bursaspor und Trabzonspor aus der Türkei, die russischen Klubs Zenit St. Petersburg, Anschi Machatschkala und Rubin Kasan sowie Lewski Sofia mit geringeren Millionenstrafen sanktioniert. Deutsche Klubs waren erwartungsgemäß nicht von Sanktionen betroffen. Uefa-Präsident Michel Platini hatte zuletzt bereits "harte" Strafen angekündigt.

Karl-Heinz Rummenigge als Vorsitzender der Europäischen Klubvereinigung ECA begrüßte die Entscheidung. "Wie wir heute gesehen haben, nimmt sich die Uefa dem Financial Fair Play sehr konsequent an. Ich rufe alle Klubs dazu auf, die Regeln zu respektieren und weiter dem Weg zu folgen, den wir gemeinsam eingeschlagen haben", sagte Rummenigge. Das Financial Fair Play sei ein Bonus für die Klubs, der bei der Kostenkontrolle helfe.

Manchester hatte nach monatelangen Diskussionen über Spielertransfers vor dem Jahr 2010 zähneknirschend einen Kompromissvorschlag der UEFA angenommen. City hat sich zum Ziel gesetzt, zur Saison 2015/16 ohne Sanktionen auszukommen. Der Klub stimmte zu, im Sommer Ausgaben für neue Spieler auf 60 Millionen Euro zu beschränken. Darin nicht eingerechnet sind Einnahmen aus möglichen Spielerverkäufen.

Bei PSG stand vor allem der Sponsorendeal zwischen PSG und der finanzstarken Investorengruppe QSI aus Katar in der Kritik. Klub-Präsident Nasser Al-Khelaifi reagierte gelassen. "Unser Ziel, einen der besten und wettbewerbfähigsten Vereine im europäischen Fußball aufzubauen, wird durch diese Maßnahmen nicht untergraben", sagte der Katari. Man werde weiter in Mannschaft und Infrakstruktur investieren, um PSG in eine der weltweit führenden Sportmarken zu verwandeln.

Die Uefa hat sich mit dem Financial Fair Play zum Ziel gesetzt, dass die Vereine nicht mehr über ihre Verhältnisse leben. Sie dürfen nur so viel ausgeben, wie sie einnehmen. Der Strafenkatalog reicht derzeit vom Vorenthalt von Antritts- und Siegprämien bis hin zu Beschränkungen des Spielerkaders und zur Not zum Verbot der Teilnahme am internationalen Wettbewerb.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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