Süddeutsche Zeitung

Financial Fairplay:Millionenstrafe für Manchester City und Paris

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Die Uefa verhängt Strafen gegen zwei europäische Spitzenteams: Manchester City und Paris Saint-Germain sollen laut Medienberichten wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay 60 Millionen Euro zahlen. Ein Ausschluss aus der Champions League droht allerdings nicht.

Er kenne die angedrohten Strafen schon, hat Karl-Heinz Rummenigge am Freitag auf der Vollversammlung des FC Bayern kundgetan, er dürfe sie nur nicht nennen. Aber es würden Sanktionen sein, die richtig weh tun. Ende der Woche will die Europa-Union Uefa bekanntgegeben, wie sie im Kampf gegen den Darwinismus am Fußballmarkt vorgeht. Doch bereits jetzt ist einiges durchgesickert.

Die Vereine Manchester City und Paris St. Germain wurden offenbar von der Uefa wegen Verstößen gegen das sogenannte Financial Fairplay mit Millionenstrafen belegt, das berichten die fanzösische Sportzeitung L'Equipe und andere Medien. Einen Ausschluss aus der Champions League müssen die Fußball-Vereine aber nicht fürchten.

Übereinstimmenden Berichten zufolge müssen beide Klubs rund 60 Millionen Euro Strafe zahlen und dürfen in der kommenden Saison nur 21 statt der üblichen 25 Spieler in der Königsklasse einsetzen. Zudem dürfen die Gehälter der Profi-Teams nicht steigen. Die Uefa wollte die Berichte am Dienstag auf Nachfrage nicht kommentieren.

Als gesichert gelten darf, dass sich Klubs wie PSG oder ManCity mit ihren geldgebenden Scheichs von Geldstrafen nicht beeindrucken lassen; die werden halt als Sonderausgaben abgesetzt. Nur mäßig überzeugend sind auch die übrigen Sanktionen. Ein nur für die Champions League begrenzter Kader bringt dem Sünder keine Nachteile in den anderen Klubwettbewerben; und bezüglich der Gehälter hat sich die Branche schon immer gut ausgeschlafen gezeigt: Das Umleiten tatsächlicher Gehaltskosten von Topspielern gehört zu den Grundübungen vieler Berater und Klubmanager.

So wirkt das Bemühen der Uefa um mehr Finanzstabilität amateurhaft. Denn die Funktionäre verzichten auf das harte Instrument eines Wettbewerbs-Ausschlusses; auch gibt es keinen Zwangsabstieg oder Titel-Entzug, es drohen nicht einmal Punktabzüge im nationalen Liga-Betrieb.

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SZ.de/Thomas Kistner/sid/dpa
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