Finale:Druck auf London

Uefa wünscht sich für die Finalrunde, dass die Corona-Regeln für VIP-Gäste gelockert werden - bestreitet aber, dass sie dem Spielort London sonst die Partien entziehen würde.

Kurz vor den K.-o.-Spielen im Londoner Wembley-Stadion erhöht die Europäische Fußball-Union Uefa den Druck auf die englischen Behörden, Corona-Ausnahmeregelungen zu beschließen. Demnach sollen rund um die Finalwoche für VIP-Gäste bei der Einreise nicht dieselben strikten Vorgaben gelten wie für normale Rückkehrer oder Einreisende. Einen Bericht der Times, wonach sogar die Verlegung von Halbfinals und Endspiel nach Budapest diskutiert werden könnte, kommentierte die Uefa zurückhaltend, aber auch mit dem Satz: "Es gibt immer einen Notfallplan, aber wir sind zuversichtlich, dass die Finalwoche in London ausgerichtet wird." Aus hohen Uefa-Kreisen hieß es gegenüber der SZ, dass es zwar den Wunsch nach einer Ausnahmeregel gegeben habe, aber nicht die Drohung, die Spiele andernfalls an einem anderen Ort auszutragen. Budapest, wo in der Puskas-Arena vor voll besetzten Rängen gespielt wird, sei nie als Alternative genannt worden. Die Finalwoche finde zu 99 Prozent in London statt.

In Wembley sind zwei Achtelfinals angesetzt, ehe dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinals und am 11. Juli das Endspiel steigen sollen. Dann sollen bis zu 45 000 Zuschauer zugelassen werden, 50 Prozent der Gesamtkapazität des Stadions.

In Großbritannien breitet sich derzeit die in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus rapide aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen in die Höhe. Geplante Lockerungen wurden aufgeschoben, bei der Einreise aus fast allen Ländern ist eine Quarantäne Pflicht. "Im Moment sind wir in Gesprächen mit den lokalen Behörden, um zu versuchen, den Fans der teilnehmenden Mannschaften die Teilnahme an den Spielen zu ermöglichen", teilte die Uefa mit und schrieb von "strikten" Test- und Coronablasen-Konzepten. Der Aufenthalt der Zuschauer aus dem Ausland würde dann weniger als 24 Stunden andauern, die Bewegung vor Ort auf "genehmigte Transportmittel und Veranstaltungsorte beschränkt" werden. "Wir verstehen den Druck, unter dem die Regierung steht, und hoffen, dass wir einen zufriedenstellenden Abschluss unserer Gespräche in dieser Angelegenheit erreichen können", hieß es.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: