Fifa-Prozess um Blatter und Platini:Zwei Millionen, zehn Jahre, zwei Freisprüche

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Der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter, der bis zuletzt seine Unschuld beteuerte, verlässt am Dienstag das Strafjustizzentrum in Muttenz als unbescholtener Mann – und erhält noch eine „Entschädigung“ in Höhe von 100 000 Schweizer Franken. (Foto: Fabrice Coffrini/AFP)

2015 verhinderte das Auffliegen einer ominösen Zwei-Millionen-Transaktion die Wahl von Michel Platini zum Fifa-Präsidenten. Nun entscheidet im Betrugsprozess gegen ihn und Sepp Blatter auch die zweite Instanz, dass mit der Zahlung alles in Ordnung war.

Von Johannes Aumüller

Das Strafjustizzentrum von Muttenz zählt nicht gerade zu den architektonischen Highlights der eidgenössischen Baugeschichte. Ein großer grauer Kasten, errichtet vor rund einem Jahrzehnt in der 20 000-Einwohner-Stadt nahe Basel, direkt am Bahnhof. In den oberen Etagen ist das Gefängnis, im Erdgeschoss wird entschieden, ob jemand ins Gefängnis muss. Nur einen größeren Verhandlungssaal gibt es, ansonsten kleinere Büros und Aufenthaltsräume. Und an diesem sehr sterilen Ort endete nun einer der denkwürdigsten und folgenreichsten Prozesse in der langen Skandalgeschichte des Fußballs und des Fußball-Weltverbandes Fifa.

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