Fifa:Klubs kritisieren WM-Pläne

Das Bündnis gegen das Vorhaben des Weltverbandes für ein Turnier im Zweijahresrhythmus wird breiter.

In der Debatte um einen neuen WM-Rhythmus hat sich auch die Europäische Klubvereinigung ECA klar gegen die Pläne des Fußball-Weltverbandes Fifa ausgesprochen. Der Vorschlag, die Weltmeisterschaft alle zwei Jahre auszutragen, hätte sowohl national als auch international einen "direkten und zerstörerischen Einfluss auf den Klubfußball", schrieb die ECA am Freitag in einer Mitteilung. Sie bemängelte, dass bislang "keine echte (oder überhaupt eine) Konsultation stattgefunden" habe und die Fifa derzeit eine "aktive PR-Kampagne" durchziehe. Nach Ansicht der ECA, die der katarische Funktionär Nasser Al-Khelaifi als Klubchef von Paris Saint-Germain leitet und als deren Ehrenpräsident der frühere FC-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge fungiert, würden die Pläne "Gesundheit und Wohlergehen der Spieler gefährden" sowie die Bedeutung des Frauen- und Juniorenfußballs schmälern.

Damit stellt sich ein weiterer wichtiger Akteur gegen den Plan der Fifa und ihres Chefs Gianni Infantino. Auch die Europäische Fußball-Union (Uefa) hatte sich deutlich dagegen positioniert, ihr Präsident Aleksander Ceferin drohte sogar mit Boykott. Zuletzt bezogen auch Spitzenpolitiker der Europäischen Union klar Stellung. Er teile die Zweifel, sagte Kommissions-Vizepräsident Margaritis Schinas. Europa sei das Epizentrum des Fußballs in der Welt, "und wir haben die Pflicht, ein Modell zu bewahren, das die Interessen der Fans, das Wohlergehen der Spieler und die allgemeine Logik des globalen Sportkalenders respektiert und nicht nur kommerzielle Interessen". Fifa-Direktor Arsène Wenger wehrte sich erneut gegen die heftige Kritik. "Ich glaube, dass wir gegen die Wand fahren, wenn wir so weitermachen", sagte der 71-Jährige der BBC und warb für eine Umstrukturierung des internationalen Spielkalenders. Das aktuelle Format habe "keine Klarheit".

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