Korruption im Weltfußball:Fifa-Ethikkommission suspendiert Blatter und Platini

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Für 90 Tage suspendiert: Sepp Blatter und Michel Platini. (Foto: N/A)
  • Die Fifa-Ethikkommission suspendiert den Präsidenten des Fußball-Weltverbands, Sepp Blatter, und Uefa-Chef Michel Platini für jeweils 90 Tage.
  • Auch Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke sowie der frühere Fifa-Vizepräsident Chung Mong Joon werden gesperrt.
  • Die Sanktionen seien Resultate der Ermittlungen der Ethik-Untersuchungskammer, detaillierte Gründe darf das Gremium nicht veröffentlichen.

Auch Valcke und Chung gesperrt

Die Fifa-Ethikkommission hat den Präsidenten des Fußball-Weltverbands, Joseph Blatter, und Uefa-Chef Michel Platini in einem einmaligen Vorgang für jeweils 90 Tage vorläufig gesperrt. Während dieser Zeit seien beide Top-Funktionäre von allen Fußball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen, teilte die rechtsprechende Kammer unter Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert mit.

Ebenfalls suspendiert wurden Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke sowie der frühere Fifa-Vizepräsident Chung Mong Joon. Chung wurde sogar für sechs Jahre gesperrt und muss 100 000 Schweizer Franken Strafe zahlen. Die Ermittlungen gegen den Südkoreaner waren im Januar 2015 eröffnet worden, ihm werden Verstöße gegen den Fifa-Ethikcode im Zusammenhang mit Südkoreas gescheiterter Bewerbung für die WM 2022 zur Last gelegt. Er strebte bis zuletzt wie Platini die Nachfolge Blatters an.

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Die Sanktionen seien Resultate der Ermittlungen der Ethik-Untersuchungskammer, detaillierte Gründe darf das Gremium nicht veröffentlichen. Mit dem Bann gegen Blatter vertritt ihn laut Satzung vorerst Vizepräsident Issa Hayatou aus Kamerun im höchsten Fifa-Amt. Auch er gilt als belastet, spielte in diversen Korruptionsfällen eine Rolle.

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Strafermittlungen gegen Blatter

Bereits am Mittwoch war bekannt geworden, dass das Komitee auf Antrag der Untersuchungskammer eine Sperre verhängen soll. Nun ist das Gremium unter seinem Vorsitzenden Eckert dem Antrag der internen Ermittlungskommission gefolgt und hat Blatter aus dem Verkehr gezogen.

Gegen den Fifa-Präsidenten laufen Strafermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft, unter anderem wegen des Verdachts der "ungetreuen Geschäftsbesorgung". Es geht um eine zweifelhafte Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an Michel Platini im Jahr 2011 sowie um den Verkauf von TV-Rechten an den früheren Fifa-Vize Jack Warner.

Von Blatter gibt es noch keine Reaktion auf die Sperre. Bis zuletzt hatte der Schweizer an seinem Thron festgehalten. Er wolle definitiv bis zur Wahl eines Nachfolgers am 26. Februar im Amt bleiben, sagte er der Zeitschrift Bunte. Auch Platini wies bis zuletzt jede Schuld von sich. "Heute Morgen", hatte Platini bizarrerweise unmittelbar vor der Sperre bekannt gegeben, "habe ich die Briefe mit der Unterstützung, die ich für meine Kandidatur als Fifa-Präsident benötige, abgeschickt." Mit den Uefa-Mitgliedsverbänden habe er besprochen, weiterhin die Geschäfte des Kontinentalverbandes zu führen.

Blatter und Platini haben nun zwei Tage Zeit für einen Einspruch. Das bestätigte der Sprecher der rechtsprechenden Kammer der Kommission kurz nach Bekanntgabe der Entscheidung. Die etwaigen Einsprüche müssten sie beim Vorsitzenden der Fifa-Berufungskommission einreichen.

© SZ.de/dpa/sid/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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