Fehlstart von Usain Bolt:Das nackte Scheitern

Der Tag beginnt mit Späßchen, doch dann zuckt im 100-Meter-Finale einer viel zu früh aus dem Startblock heraus: Usain Bolt zeigt einen seltsamen Fehlstart und darf nicht mehr mitlaufen. Doch auch im Augenblick des Scheiterns muss die Welt nicht auf eine Bolt-Show verzichten.

1 / 14
(Foto: AFP)

Der Tag beginnt mit Späßchen, doch dann zuckt im 100-Meter-Finale einer viel zu früh aus dem Startblock heraus: Usain Bolt zeigt einen seltsamen Fehlstart und darf nicht mehr mitlaufen. Doch auch im Augenblick des Scheiterns muss die Welt nicht auf eine Bolt-Show verzichten. Usain Bolt trabt voraus, der Rest der Welt hechelt hinterher. Der Tag in Daegu  begann so, wie alle großen Sprinttage in den vergangenen Jahren begannen. Immerhin waren die Schnürsenkel gebunden beim Weltrekordler aus Jamaika. Text: Thomas Hummel

2 / 14
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der 25-Jährige durfte wie immer seine Späßchen machen, die südkoreanischen Mädchen freuten sich. Doch das war nur das Halbfinale. Der Tag des Usain Bolt sollte ohne Späßchen enden.

3 / 14
(Foto: REUTERS)

Als die Welt auf die Laufbahn des Daegu Stadium blickte und die schnellsten Männer der Welt zum Finale gebeten wurden, da zuckte plötzlich einer. Usain Bolt sprang aus dem Block.

4 / 14
(Foto: AP)

Das Stadion stöhnte unmittelbar danach auf, denn die Regel besagt: Schon der erste Fehlstart führt zur Disqualifikation. Usain Bolt, dreifacher Olympiasieger, dreifacher Weltmeister, dreifacher Weltrekordler: Das berühmteste Gesicht der Leichtathletik war in dieser Sekunde ausgeschieden.

5 / 14
(Foto: AFP)

Auch der Athlet selbst wusste es sofort und zog sich sogleich das Hemdchen aus.

6 / 14
(Foto: AP)

Ein Wettkampfrichter betrat mit gelber Flagge die Laufbahn, um den schier unfassbaren Vorgang offiziell zu bestätigen.

7 / 14
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Es ist das unglaubliche Scheitern dieser WM: Der große Favorit, der bekannteste Leichtathlet der Welt durfte über die 100 Meter nicht mehr mitlaufen.

8 / 14
(Foto: Getty Images)

Während die Konkurrenten sich auf einen zweiten Start vorbereiteten, rechts der Amerikaner Walter Dix, links der Jamaikaner Yohan Blake, blickte die Welt auf Usain Bolt, ...

9 / 14
(Foto: AP)

... auf seine Mimik, seine Gesten im Augenblick der größten Niederlage. Zuletzt hatte der 25-Jährige am 6. August 2010 in Stockholm ein Rennen verloren. Seine letzte Niederlage bei einer Meisterschaft war sogar schon vier Jahre her: Bei der WM 2007 in Osaka wurde Bolt Zweiter über 200 Meter.

10 / 14
(Foto: AFP)

Ein bizarres Bild, vielleicht das Bild der WM: Der 100 Meter-Start ohne Bolt. Im Stadion entstand der Eindruck, das Rennen interessiere nun nur noch die wenigsten Zuschauer, denn ...

11 / 14
(Foto: AP)

... der, auf den alle warteten, hämmerte mit den Fäusten wütend an eine Wand im Stadion.

12 / 14
(Foto: REUTERS)

Da ging anschließend fast unter, wer das Rennen schließlich gewann. Bolts jamaikanischer Landsmann Yohan Blake (links) holte die Goldmedaille, er kam nach 9,92 Sekunden ins Ziel. Zweiter wurde Walter Dix aus den USA (2.v.l.) in 10,08 Sekunden. Auf den Bronzerang rannte Altmeister Kim Collins aus St. Kitts und Nevis (10,09 Sekunden, 3.v.l.).

13 / 14
(Foto: dapd)

Auch die anderen Leistungen dieses Tages fanden angesichts des aufsehenerregenden Auftritts von Bolt nicht die gebührende Anerkennung. So gab es für den Deutschen Leichtathletik-Verband die erste Medaille: Nadine Müller warf den Diskus auf 65,97 Meter und gewann Silber.

14 / 14
(Foto: dapd)

"Genial, einfach nur genial. Ich bin super happy", sagte die 25-Jährige. Dann gestand sie im nächsten Satz: "Ich hätte vorher nicht gedacht, dass es zur Medaille reicht." Am Ende unterlag sie aber nur Li Yanfeng aus China (66,52 m), Dritte wurde Yarelis Barrios (Kuba, 65,73 m)

© sueddeutsche.de/hum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: