Fechten:Kein Verfahren

Staatsanwälte verneinen Anfangsverdacht gegen Fecht-Trainer.

Von Volker Kreisl, Tauberbischofsheim/München

Aus den Vorwürfen gegen den entlassenen Tauberbischofsheimer Fechttrainer wegen sexueller Übergriffe ergibt sich vorerst kein Ermittlungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft Mosbach hat ihre Vorermittlungen gegen den Florett-Nachwuchscoach eingestellt. Ein Anfangsverdacht sei nicht gegeben, hieß es. Ergeben sich nicht auf andere Weise weitere Erkenntnisse, ist der Fall für uns erst einmal erledigt", erklärte ein Sprecher gegenüber der Agentur dpa. Damit ist in der Sache aber noch nichts abschließend geklärt. Die Staatsanwälte hatten zunächst nur erste Vorträge im Arbeitsgerichtsprozess gesichtet, dieser läuft weiter. Auch die Untersuchungen einer unabhängigen Kommission des Fecht-Clubs Tauberbischofsheim gehen weiter. "Da gibt es kein zeitliches Limit", sagte Geschäftsführer Harald Stempfer.

Nach den Vorwürfen gegen den langjährigen Trainer hatte ihm der Landessportverband Baden-Württemberg als Arbeitgeber im Dezember fristlos gekündigt. Eine Zeugin, die einen Vorfall in einem Hotelzimmer geschildert hatte, erachtet der LSV als glaubwürdig, wie der Spiegel berichtete. "Wir haben keine Zweifel an der Richtigkeit der Aussage", erklärte LSV-Chef Ulrich Derad. Mit dem Haupttermin vor dem Arbeitsgericht wird ab Anfang Juli gerechnet.

Schon ab Mitte Mai könnte die eigene Taskforce am Fecht-Standort Ergebnisse vorlegen. Sie hat eine Hotline eingerichtet und befragt mögliche weitere Zeugen. Hierbei geht es nicht nur um Hinweise im aktuellen Fall, sondern auch um eventuelle weitere Unregelmäßigkeiten. "Die Kommission soll in alle Richtungen ermitteln", sagt Stempfer. Derzeit sei die Stimmung nicht die beste im Fechtzentrum. Umso wichtiger sei es, Fakten zu erfahren. "Ist etwas passiert, können wir uns fragen, was wir versäumt haben", sagt Stempfer. "Ist nichts passiert, müssen wir trotzdem sichergehen, dass künftige Fälle verhindert werden."

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