Süddeutsche Zeitung

2. Liga:MSV Duisburg bestätigt: Grujew neuer Trainer

Der kriselnde Zweitligist holt einen Bulgaren als Coach. Der deutsche Basketball-Pokalsieger wird in München ausgespielt. Schalke Sportdirektor Heldt bleibt zumindest bis Saisonende.

2. Liga, Trainer: Zweitligist MSV Duisburg hat wie erwartet Ilja Grujew als Nachfolger des am Montag entlassenen Cheftrainers Gino Lettieri verpflichtet. Das gaben die Zebras am Dienstag bekannt. Grujew erhält einen Vertrag bis Sommer 2017, der auch für die 3. Liga gültig ist. Der frühere bulgarische Nationalspieler war von 2000 bis 2004 Profi beim MSV und in der Saison 2012/13 Co-Trainer. "Wir freuen uns, dass Ilja wieder zu uns zurückkehrt. Er kennt Duisburg und den MSV, und ich bin überzeugt, dass er in dieser Situation, aber auch mit der Perspektive für die neue Spielzeit der richtige Trainer und Typ für uns ist", sagte MSV-Sportdirektor Ivo Grlic.

Aufsteiger Duisburg liegt nach 13 Spieltagen mit sechs Punkten am Tabellenende der zweiten Liga, den Klub trennen bereits sechs Punkte vom Relegationsplatz 16. Grujew meinte: "Es ist noch nichts verloren, zwei Drittel der Saison liegen noch vor uns." Am Mittwoch wird der 46-Jährige offiziell vorgestellt und soll im Anschluss zum ersten Mal das Training in Meiderich leiten. Bereits am Montag hatte Vereinsikone und Vizepräsident Bernard Dietz dem SID gesagt: "Ja, Ilie ist beliebt in Duisburg, sehr beliebt. Er hat es verdient, hier eine Chance zu bekommen. Die Erfahrung spricht für ihn." Sein Debüt gibt Grujew am Samstag (13.00 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den SC Freiburg.

Basketball: Das Top Four um den Pokal der Basketball Bundesliga (BBL) findet 2016 erstmals in München statt. Austragungsort ist am 20./21. Februar der 6700 Zuschauer fassende Audi Dome, Heimstätte des Bundesligisten Bayern München. Dies gab die BBL am Dienstag bekannt. Der dreimalige deutsche Meister hatte bei der Entscheidung gegenüber "weiteren, sehr attraktiven Mitbewerbern in einem offenen Rennen die Nasenspitze vorn", so BBL-Geschäftsführer Stefan Holz: "Uns hat es sehr gefreut, dass erneut mehrere Bewerber ihr Interesse bekundet haben, dokumentiert dies doch die Attraktivität der Veranstaltung." Den Ausschlag habe das Gesamtpaket gegeben. Als Ausrichter sind die Münchner automatisch qualifiziert. Die übrigen drei Teilnehmer werden am 23./24. Januar in einer K.o.-Runde ermittelt. An dieser nehmen die Teams teil, die nach Abschluss der Hinrunde die Plätze eins bis sechs belegen. Sollte sich der FC Bayern unter diesen befinden, rückt der Siebte nach.

FC Schalke 04, Horst Heldt: Schalke-Manager Horst Heldt wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag erfüllen. In einem zweiten Gespräch mit Aufsichtsratschef Clemens Tönnies habe er die Fortsetzung seiner Arbeit beim Fußball-Bundesligisten zumindest bis zum Ende der Spielzeit vereinbart, sagte Heldt. "Ich identifiziere mich zu hundert Prozent mit dem Verein, werde die Brocken jetzt nicht ad hoc hinwerfen, sondern mich der Situation stellen", erklärte der 45-Jährige am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Gelsenkirchen. Damit beendete er Spekulationen um einen vorzeitigen Rückzug. Es war vor knapp zwei Wochen bekanntgeworden, dass Tönnies hinter Heldts Rücken um ein Engagement des Mainzer Managers Christian Heidel geworben hatte. "Ich habe hier auf Schalke einen klaren Auftrag, bin in der Verantwortung", sagte Heldt.

Juventus Turin, Sami Khedira: Sami Khedira fehlt seinem Klub Juventus Turin mit Muskelproblemen in der Champions-League-Partie gegen Borussia Mönchengladbach. Der 28-Jährige hat sich jedoch keine Zerrung zugezogen, wie zunächst vermeldet wurde. Es handelt sich nur um eine leichte Überlastung, wie sein Club am Montag mitteilte. Gegen den Bundesligisten am Dienstag ist Khedira damit definitiv nicht dabei. Wie lange er ausfällt, war aber unklar. Sein Zustand soll in den kommenden Tagen erneut überprüft werden, erklärte der italienische Meister. Ob der 28-Jährige schon am kommenden Sonntag in der Liga-Partie gegen den FC Empoli wieder auflaufen kann, ist fraglich. Sein Einsatz in den danach anstehenden Testspielen der deutschen Nationalelf gegen Frankreich und die Niederlande ist zumindest nicht ausgeschlossen. Khedira musste am Samstag in der Ligapartie gegen den FC Turin bereits nach elf Minuten mit Muskelproblemen ausgewechselt werden.

2. Liga, TSV 1860 München: Schlechte Nachrichten für Fußball-Zweitligist 1860 München: Offensivspieler Krisztian Simon fällt nach Vereinsangaben wegen eines Kreuz- und Innenbandrisses auf unbestimmte Zeit aus. Der 24 Jahre alte Ungar hatte die Verletzung am vergangenen Sonntag beim 1:0-Erfolg gegen den MSV Duisburg erlitten und wird am Donnerstag operiert.

2. Liga, MSV Duisburg: Der MSV Duisburg hat sich von Trainer Gino Lettieri getrennt. Das gab der Fußball-Zweitligist bekannt. Lettieri hatte die Zebras im Juli 2014 übernommen und im vergangenen Sommer den Aufstieg geschafft. Aktuell ist der MSV Tabellenletzter und hat nach dem 0:1 am Sonntag bei 1860 bereits sechs Punkte Rückstand auf Relegationsplatz 16. Neuer Trainer soll Medienberichten zufolge der ehemalige bulgarische Nationalspieler Ilja Gruew werden. Gruew arbeitete zu Beginn der Saison als Assistenzcoach beim 1. FC Kaiserslautern. Der 46-Jährige spielte zwischen 2000 und 2004 für den MSV und war unter Kosta Runjaic auch Co-Trainer in Duisburg.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat mit einer starken Leistung die Dallas Mavericks zum 103:93-Auswärtssieg bei den Los Angeles Lakers geführt. Der 37-jährige Deutsche war mit 25 Punkten bester Werfer der Texaner. Als bester Spieler versenkte Nowitzki zehn seiner 13 Versuche aus dem Feld, darunter drei Drei-Punkt-Würfe. Der gebürtige Würzburger schaffte zudem neun Rebounds und einen Assist. Dallas legte in Los Angeles einen Blitzstart mit einer 15:0-Führung hin. Die Mavericks starteten damit mit zwei Siegen aus drei Spielen in die NBA-Saison. Bei den Lakers konnte ein enttäuschender Kobe Bryant mit 15 Punkten die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel nicht verhindern.

Fußball in Argentinien, Boca Juniors: Nach vier Jahren sind die Boca Juniors aus Buenos Aires erstmals wieder argentinischer Fußballmeister. Der Heimatverein von Diego Maradona gewann am vorletzten Spieltag daheim im Stadion "Bonbonera" gegen den Lokalrivalen Tigre durch ein Kopfballtor von Luciano Monzón (42.). Angeführt von Nationalspieler Carlos Tevez liegen die Boca Juniors mit 64 Punkten uneinholbar an der Spitze der Liga mit 30 Mannschaften. Zweiter ist der Lieblingsverein von Papst Franziskus, San Lorenzo. Der von Juventus Turin zurück nach Buenos Aires gewechselte Tevez sprach von einem "neuen Boca". "Das ist eine Mannschaft mit großem Hunger". Am Mittwoch könnte die Mannschaft von Trainer Rodolfo Arruabarrena gegen Rosario noch den Pokal gewinnen und das Double schaffen. Der 1905 von Einwanderern gegründete Verein ist neben River Plate der bekannteste Fußball-Klub Argentiniens.

Tennis, WTA-Finale: Die Polin Agnieszka Radwanska hat die WTA-Finals in Singapur gewonnen. Die Weltranglisten-Sechste setzte sich im Überraschungsfinale gegen die Tschechin Petra Kvitova mit 6:2, 4:6, 6:3 durch. Nach 2:05 Stunden verwandelte Radwanska ihren ersten Matchball und machte damit den bislang größten Erfolg ihrer Karriere perfekt. Im Halbfinale hatte die Polin unerwartet Garbiñe Muguruza aus Spanien besiegt. Kvitova hatte die Russin Maria Scharapowa ausgeschaltet. Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber war bereits in der Gruppenphase gescheitert. "Ich bin überglücklich. Ich habe heute im richtigen Moment das richtige gemacht", sagte Radwanska hinterher mit Tränen in den Augen: "Dieser Titel bedeutet alles für mich."

Tennis, Männer: Roger Federer hat mit einem Sieg im Tennis-Klassiker gegen Rafael Nadal zum siebten Mal das ATP-Turnier in seiner Heimatstadt Basel gewonnen. Der 34-Jährige setzte sich im 34. Duell (Bilanz 11:23) mit dem Mallorquiner 6:3, 5:7, 6:3 durch und feierte seinen insgesamt 88. Titel auf der Profitour. Damit verkürzte der Schweizer den Abstand zu Ivan Lendl (94), der auf Platz zwei der "ewigen" Bestenliste hinter Jimmy Connors (108) liegt. Federer verwandelte nach 2:03 Stunden seinen zweiten Matchball im ersten Finale der Dauerrivalen seit Rom 2013. Sein letzter Sieg gegen Nadal lag bis dato sogar mehr als dreieinhalb Jahre zurück. In Basel, wo Federer einst als Balljunge die Tenniswelt entdeckt hatte, gelang ihm in einem hochklassigen und stets spannenden Match das entscheidende Break zum 5:3 in Satz drei.

.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2721525
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/sid/schma
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.