1. FC Nürnberg:Spiel zur Besinnung

Borussia Dortmund v 1. FC Nuernberg - Bundesliga

Den „bittersten Abend“ seiner Karriere doch noch gut überstanden: Nürnbergs Lukas Mühl (rechts im Duell mit BVB-Spieler Christian Pulisic).

(Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Ohne das 0:7-Debakel gegen Dortmund wäre der Saisonstart des Clubs kein schlechter. Gegen Fortuna Düsseldorf soll der Fußball der Franken im Aufsteigerduell nun wieder stabiler werden.

Von Ulrich Hartmann

Dem jungen Fußballer Lukas Mühl, der sich am vergangenen Mittwoch im Trikot des 1. FC Nürnberg "geschämt" und darin den "bittersten Abend" seiner Karriere erlebt hat, sollte unbedingt vom Stürmer Theo Haggenmiller erzählt werden. Haggenmiller, später Herzchirurg und nebenbei Mannschaftsarzt beim Club, hat als 19-Jähriger am 5. Mai 1906 mittags die letzte Schulstunde geschwänzt, um mit dem 1. FC Nürnberg pünktlich und per Zug zu einem Auslandsspiel bei Slavia Prag zu reisen, das man tags darauf mit 2:12 verlor. So hoch hat der Club seit der Gründung vor 118 Jahren kein zweites Mal verloren. Nach der Heimkehr damals bekam Haggenmiller Ärger, aber nicht wegen der Niederlage, sondern wegen der geschwänzten Schulstunde. "Das war ein gebrauchtes Wochenende", hätte er gewiss gesagt, wenn er in der Sportschau interviewt worden wäre, aber seltsamerweise wartete seinerzeit nirgendwo ein Kamerateam auf ihn.

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