Alois Schwartz musste am Samstag erst einmal kräftig durchatmen, bevor er etwas sagen konnte. "Ich bin heilfroh", gestand der neue Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg nach dem 5:4-Sieg über Viktoria Köln im Duell vom Elfmeterpunkt. Zuvor hatte es nach 120 Minuten 1:1 gestanden - zu wenig für zwei Spielklassen Differenz. Der glückliche Pokalerfolg beim Viertligisten verhinderte, dass bei den Franken schon nach dem dritten Pflichtspiel Hektik ausbricht. Was vor allem an Torhüter Raphael Schäfer lag.
Auf den Routinier war nicht nur in der regulären Spielzeit, sondern auch beim Elfmeterschießen Verlass: Der 37-Jährige hielt den entscheidenden Schuss von Kevin Holzweiler. "Auch im hohen Alter muss man da stehen, wo der Ball hingeht, um angeschossen werden zu können. Aber jetzt kann ich lachen", sagte Schäfer. "Der alte Mann hat uns im Spiel gehalten", lobte Schwartz. Georg Margreitter (76.) war das 1:0 für Nürnberg gelungen, Viktoria-Kapitän Mike Wunderlich glich aus (80.). "Man sieht immer wieder, dass es Stolpersteine gibt", sagte Schwartz. Nach zwei unbefriedigenden Unentschieden in der Liga kritisierte der Trainer diesmal die mangelhafte Effektivität im Abschluss. "Vor dem gegnerischen Tor haben wir oft die falsche Entscheidung getroffen", urteilte er. Immerhin reichte es zum Weiterkommen, das für den Club auch finanziell bedeutsam ist. "Der letzte Pass, das letzte Quäntchen hat gefehlt. Das ist klar", bemerkte Schäfer. Torschütze Margreitter sagte: "Jetzt haben wir das Erfolgserlebnis, auf das wir länger gewartet haben." Dieses Gefühl wollen die Nürnberger jetzt ausweiten: Am kommenden Sonntag geht es in Braunschweig wieder um Ligapunkte.