Ganz am Ende sah es doch noch nach einer leichten Übung aus. Sadio Mané blickte auf das leere Tor, der Ball lag zu seinen Füßen, und das war für den Angreifer des FC Liverpool dann auch wirklich eine der leichtesten Übungen. Er traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 4:2 (2:1)-Endstand gegen den FC Burnley, es war Manés zweites Tor.
Tatsächlich war der Sonntagnachmittag aber ein mühsamer gewesen für die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp, drei Tage vor dem Rückspiel im Achtelfinale der Champions League beim FC Bayern. Es hatte gestürmt, es hatte gehagelt, und dann erwies sich Burnley auch noch als aufmüpfiger Gegner. Nach sechs Minuten führten die abstiegsbedrohten Gäste, durch eine direkt verwandelte Ecke von Ashley Westwood - allerdings war Liverpools Torwart Alisson Becker dabei behindert worden. In der Folge demonstrierte Liverpool seine von vielen gefürchtete Offensivstärke, auf die es ja auch in München ankommen wird, nach dem 0:0 im Hinspiel. Roberto Firmino (19.) und Mané (29.) trafen vor der Pause, Firmino erhöhte den Vorsprung später (67.). In der ersten Minute der Nachspielzeit verkürzte Johann Gudmundsson für Burnley, es wurde noch einmal spannend. Bis Mané vor dem leeren Tor stand.
Durch den Sieg ist Liverpool wieder bis auf einen Punkt an Tabellenführer Manchester City herangerückt. Das Team von Pep Guardiola, das in der Champions League bereits am Dienstag den FC Schalke 04 empfängt, hatte am Samstag vorgelegt, mit einem 3:1 gegen den FC Watford; alle drei Tore erzielte Raheem Sterling.
Über die Ansetzung der Partie seiner Mannschaft hatte sich bereits vor dem Anpfiff Jürgen Klopp beschwert. Der Trainer beklagte, dass der FC Bayern einen Tag mehr Regenerationszeit habe. "Die Leute denken, wir suchen nach Ausreden, aber das tun wir nicht. Wir akzeptieren, wie es ist, aber jemand anderes muss darüber einmal nachdenken." Der Abstand der Spiele von Sonntag auf Mittwoch sei "ok - aber es könnte besser sein". Dieser Ärger vom Sonntag könnte aber schon am Mittwoch wieder vergessen sein.