In Wiesbaden standen die Unterhachinger Fußballer am Samstagnachmittag in der Kurve bei ihren treuesten Anhängern – man tröstete sich gegenseitig, denn die 0:3-Niederlage beim SV Wehen besiegelte endgültig den dritten Abstieg der Spielvereinigung in die Regionalliga Bayern. Dieser habe sich abgezeichnet, sagte Präsident Manfred Schwabl: „Wahrscheinlich sind vor und während der Saison Fehler passiert, sonst wären wir nicht abgeschlagen Letzter.“ Nun werde man prüfen, wie es in der Viertklassigkeit weitergeht, sowohl wirtschaftlich als auch personell.
Auch in Osnabrück ist am Samstag zumindest höchstwahrscheinlich ein Traum geplatzt, nämlich jener des FC Ingolstadt, in die zweite Liga zurückzukehren. Die Schanzer verloren mit 0:1, haben nun vier Spieltage vor Saisonende sieben Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz. „Wir hätten hier auf keinen Fall verlieren müssen, sollen oder können. Gewinnen aber wahrscheinlich auch nicht, deswegen sind wir jetzt total enttäuscht“, sagte Sabrina Wittmann hernach in der Pressekonferenz und wirkte bereits wie eine Trainerin, deren Saisonziel gerade am Horizont verblasst ist.
„Wir wollen unter die ersten Drei, das ist unser Ziel, und das kommt auch aus der Mannschaft heraus“, hatte FCI-Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer vor der Saison gesagt; nun droht dem früheren Bundesligaklub eine weitere Spielzeit in der Drittklassigkeit. Und auch der vierte Platz, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, ist fünf Punkte entfernt. Sabrina Wittmann sagte zu all dem nach dem Spiel in Osnabrück nichts, sie war offenkundig noch damit beschäftigt, die Niederlage zu verdauen.
Dabei hatte ihre Mannschaft vor allem im ersten Durchgang eher wie ein Team gewirkt, das so gar nicht mehr um irgendwelche Ziele spielt. Das letztlich entscheidende Tor gelang Osnabrücks Ismail Badjie per Abstauber, nachdem eine Flanke von Lars Kehl am Pfosten abgeprallt war (18.). Offensichtlich traf Wittmann in der Kabine den richtigen Ton, denn Ingolstadt kam deutlich aggressiver und auch zielstrebiger zurück. Doch Dennis Zeitler traf kurz nach Wiederbeginn nur die Latte (47.), gegen Ende verhinderte VfL-Torwart Lukas Jonsson den Ausgleich mit Paraden gegen Yannick Deichmann (87.) und Simon Lorenz (90.+6).
Von einem Unentschieden waren die Hachinger gegen Wehen Wiesbaden meilenweit entfernt. Fatih Kaya brachte die Hessen per Kopf in Führung (18.), Nikolas Agrafiotis verwandelte zunächst einen Foulelfmeter (33.) und setzte schon kurz nach dem Seitenwechsel den 3:0-Schlusspunkt (51.). „Wir haben versucht, alles reinzuhauen. Jetzt ist es traurig und fühlt sich absolut beschissen an“, sagte SpVgg-Routinier Manuel Stiefler, der zum ersten Mal in seiner Karriere abgestiegen ist.