FC Ingolstadt:Serientäter

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Stabilisator in Ingolstadt: Tobias Schröck. (Foto: Stefan Bösl/imago)

Tobias Schröck ist beim FC Ingolstadt in dieser Saison einer der Erfolgsgaranten. Vor dem Derby gegen den TSV 1860 München hat der Drittligist neun Spiele nicht verloren.

Von Johannes Kirchmeier

Es war Sommer, als Tobias Schröck vom FC Ingolstadt 04 und der Fußball wieder zusammenfanden. Knapp ein Jahr lang hatte Schröck Verletzungsprobleme. Wenn er ins Training zurückkehrte, dann nur für kurze Zeit, ehe ihn wieder muskulären Probleme stoppten. "Es ist schon schwer, wenn man die ganze Zeit nur individuell trainieren kann", sagt Schröck über dieses Jahr. Der gebürtige Mühldorfer war froh, dass er im Juli im Trainingslager in Südtirol endlich wieder mit der gesamten Mannschaft üben konnte.

Vor ihm stand nun in Jeff Saibene ein neuer Trainer. Und er hatte viele neue Mitspieler. Der FC Ingolstadt war in der Zwischenzeit in die dritte Liga abgestiegen, der Umbau des vormals teuren Zweitliga-Kaders war nicht zu vermeiden. Doch Schröck beschlich ein Gefühl des Aufbruchs: "Man hat gemerkt, dass etwas zusammenwachsen kann. Der Trainer hat uns Sachen vorgegeben, die konnte die Mannschaft schnell umsetzen. Man hat gemerkt, dass es schnell Klick gemacht hat."

In jenem Sommer hatten eben auch der FC Ingolstadt 04 und der Fußball wieder zusammengefunden. Denn "Klick" macht es mittlerweile oft. Vor dem Derby gegen den TSV 1860 München an diesem Montag (19 Uhr) hat der Verein neun Spiele nicht verloren, Schröck ist einer der Garanten der Serie. Kurz vor dem Saisonstart verletzte er sich an der Hüfte, aber seit seiner Rückkehr im September ist er beschwerdefrei. Das hat auch mit einer Ernährungsumstellung zu tun: Fleisch und Milchprodukte hat er gestrichen - seine Muskeln danken es ihm. Der Innenverteidiger ging lediglich nach dem ersten seiner zehn Saisonspiele als Verlierer vom Platz. Und so steht der FCI nun auf Rang zwei, ein schneller Wiederaufstieg scheint möglich zu sein.

Anteil am Erfolg hat natürlich auch der Luxemburger Saibene, der wie zuvor bei Arminia Bielefeld mit Carsten Rump als Co-Trainer arbeitet. Schröck bewundert die besondere Mischung beim Coach: "Wie er uns auf die Spiele vorbereitet, aber auch wie er mit der Mannschaft spricht - so einen Mix habe ich selten erlebt." Zuletzt beim 1. FC Magdeburg (2:0) hat Saibene erstmals die Taktik verändert und das 4-4-2 zum 4-1-4-1 umfunktioniert - mit Erfolg. "Wir haben nach zehn Minuten gemerkt, dass wir uns zurechtfinden mussten", sagt Schröck. Dann wurde der FCI stärker und ließ nicht viele Chancen des Mitabsteigers zu - "es war schön zu sehen, dass wir variabel sind."

Variabel müssen sie auch im Derby gegen den TSV 1860 bleiben, wenn der Sportpark ausnahmsweise so gut gefüllt sein wird wie zu Bundesliga-Zeiten. Die Sechziger haben unter ihrem neuen Trainer Michael Köllner noch nicht verloren und beim FCI drohen der Angreifer Stefan Kutschke (acht Saisontore, Adduktorenprobleme) sowie der Rechtsverteidiger Björn Paulsen (Achillessehnenreizung) auszufallen. Der Oberbayer Schröck steht hingegen bereit. Und das wiederum ist eine gute Nachricht für die Serientäter vom FC Ingolstadt 04.

© SZ vom 16.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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