FC Ingolstadt:Eigen-Tore

Eckert Ayensa trifft virtuell.

Von Johannes Kirchmeier

"Mach' ihn doch mal rein!", schrie Dennis Eckert Ayensa am Dienstag - und so ein bisschen wirkte es, als wäre der mit elf Treffern stärkste Torschütze des FC Ingolstadt 04 schon wieder zurück auf einem Drittliga-Fußballfeld. Schließlich haperte es ja gerade daran bei seiner Mannschaft in den Wochen vor der Corona-Pause: Die Oberbayern trafen nur zweimal in fünf Spielen - das führte zu vier Niederlagen. Auf dem Platz darf Eckert Ayensa aktuell aber nur mit seinen Kollegen in kleinen Gruppen trainieren. Der neue Trainer Tomas Oral, direkt vor der virusbedingten Pause Mitte März eingestellt, versucht daher, noch einen Hauch vom berühmt-berüchtigten Trainerwechsel-Effekt in den Mai hinüberzuretten.

Eckert Ayensa schrie daher am Dienstag vor seinem Fernseher. Die E-Sport-Abteilung des Klubs setzte ihn zum Fifa-20-Zocken an eine Spielkonsole und übertrug die Spiele mit Hilfe des Livestreaming-Portals Twitch im Internet. Am Karsamstag steht nun sogar eine Partie gegen den Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig an - Eckert Ayensa fordert zur Drittliga-Anstoßzeit um 14 Uhr den Rechtsaußen Marcel Bär auf dem virtuellen Spielfeld heraus. Allzu viel Selbstvertrauen konnte sich der 23-jährige Angreifer dafür aber noch nicht holen: In zwei von drei Partien unterlag er am Dienstag den Fans, ehe er für das Abschlussspiel seinen Friseur herausforderte. "Was glaubst du, warum ich ein Cap anhabe?", fragte er ihn - und antwortete selbst, er sehe aus "wie ein Hinterwäldler". Die schlechte Nachricht für ihn: Daran dürfte sich wegen der Ausgangsbeschränkungen erst einmal nichts ändern. Und die gute? Der erste Haarschnitt nach der Corona-Zeit ist kostenlos für ihn, denn er besiegte den Friseur 2:1. Durch zwei Tore des virtuellen, gut gestylten Dennis Eckert Ayensa.

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