Das war mehr als eine Vorentscheidung: Nach einem sieglosen April verlor der FC Ingolstadt am Sonntag sein Drittliga-Heimspiel gegen Arminia Bielefeld verdient 0:3 (0:2). Für die Schanzer war es die letzte Chance gewesen, noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen. „Es tut extrem weh, Bielefeld hier feiern zu sehen. Das ist ein ganz großer Traum, der geplatzt ist heute“, sagte Ingolstadts Angreifer Pascal Testroet in einem emotionalen Interview bei Magentasport. Der Ex-Bielefelder sei „vor drei Jahren hierhergekommen, um noch einmal aufzusteigen“, sagte er mit Tränen in den Augen. Heuer sei man dem Ziel am nächsten gewesen, aber „wir haben es im April an die Wand gefahren“. Der 34-Jährige deutete auch an, dass seine Zeit in Ingolstadt enden wird: „Ich denke, der Verein wird in dieser Woche dazu etwas sagen“, er hoffe, er könne noch weiter Fußball spielen. Fest steht, dass der Mannschaft ein großer Umbruch bevorsteht.
Die Ziele habe man jetzt natürlich verfehlt, räumte Trainerin Sabrina Wittmann ein. „Aber ich werde jetzt einen Teufel tun und die ganze Saison kaputtreden“, sagte die junge Trainerin, die übrigens ein Jahr jünger ist als Testroet. Es sei in Ingolstadt auch bedeutsam, eigene Nachwuchsspieler voranzubringen, und dies sei in mehrfacher Hinsicht gelungen.
Wittmann befindet sich aktuell im Lehrgang zum höchsten Trainerschein, es ist davon auszugehen, dass die langjährige Schanzer-Jugendtrainerin auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen wird: Einen „Komplettumbruch“ sei sie gewohnt, sie habe ja jedes Jahr eine komplett neue Mannschaft bekommen. Gegen die formstarke Arminia habe ihr Team lediglich ein „Mini-Aufbäumen“ gezeigt und in schlechten Momenten die Gegentore kassiert (3., 44., 65.). Mathematisch könnte der FC Ingolstadt noch Platz drei (Relegation) oder vier (Pokalteilnahme) erreichen, praktisch erscheint dies allerdings nahezu unmöglich.