FC Ingolstadt:1:1 ohne 18

Hansa Rostock - FC Ingolstadt 04

Der Ingolstädter Torwart Robert Jendrusch (links) kann vor dem Rostocker Kevin Schumacher klären.

(Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

Tabellenletzter mit Moral: Die Schanzer holen trotz Personalmisere einen Punkt bei Mitaufsteiger Rostock.

Von Stefan Galler

Wenn der Trainer vor einer Partie erklärt, er könne "wahrscheinlich mehr zum Gegner sagen als zu unserer eigenen Aufstellung", dann ist das meistens kein gutes Zeichen. Doch André Schubert, Trainer des FC Ingolstadt, musste vor dem Gastspiel seiner Mannschaft am Samstag bei Hansa Rostock improvisieren wie nie zuvor, derart heftig ist die jüngste Personalmisere über den Tabellenletzten der zweiten Fußball-Bundesliga hereingebrochen. In Summe fehlten dem Coach laut dessen Kalkulation 18 Spieler, die entweder verletzt ausfielen oder vom Coronavirus heimgesucht worden waren.

Und so verbuchte Schubert das 1:1 an der Ostsee als Teilerfolg. "Wir haben gut verteidigt und trotz Debüts und zahlreicher Umstellungen bis zum Ende Stabilität gezeigt", resümierte der Coach, der allerdings weiter auf die große Trendwende wartet. "Der Punkt ist verdient, natürlich wären drei Punkte besser gewesen, aber unter den gegebenen Umständen ist es ein moralisch wichtiger Punkt."

Torwart Jendrusch ist bei seinem Debüt "sehr mutig"

Vor allem in der Anfangsphase hatten die Schanzer einige kritische Momente zu überstehen, Rostocks niederländischer Stürmer John Verhoek traf schon in der zweiten Minute den Pfosten, Calogero Rizzuto knallte die Kugel kurz danach an die Latte (5.). Und nur weitere zwei Minuten später verhinderte Ingolstadts Torwart Robert Jendrusch bei seinem ersten Ligaspiel für den FCI mit einer starken Parade gegen Rizzuto den Rückstand. Coach Schubert attestierte dem 25 Jahre alten Schlussmann, er habe es "gut gemacht" und sei "sehr mutig" gewesen.

Schuberts Rumpfteam ging kurz vor der Halbzeit sogar in Führung, als Thomas Keller einen Freistoß aus knapp 25 Metern direkt verwandelte. Doch Rostock gelang vier Minuten nach der Pause das 1:1, eine Flanke von Kevin Schumacher veredelte Verhoek mit einer Kopfballbogenlampe ins Tor. Es folgte ein Hansa-Sturmlauf, der beinahe in der Nachspielzeit noch nach hinten losgegangen wäre: Nach einem Zweikampf von Rostocks Ryan Malone mit Christian Gebauer entschied der Referee zunächst auf Elfmeter für Ingolstadt, ließ sich jedoch vom Videoassistenten eines Besseren belehren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: