FC Chelsea:Mourinho lädt Schürrle zur Meisterfeier ein

Swansea City v Chelsea - Premier League

André Schürrle (li.) und José Mourinho: Tüfteln am Wiedersehen in London

(Foto: Getty Images)

Trotz Transfers in der Winterpause darf André Schürrle mit dem FC Chelsea den Titel feiern. Huub Stevens legt sich mit seinen Spielern an. Die Bamberger Basketballer ziehen ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft ein.

Fußball, André Schürrle: Fußball-Weltmeister André Schürrle ist von Teammanager José Mourinho höchstpersönlich zur Meisterfeier seines früheren Klubs FC Chelsea eingeladen worden. "José Mourinho hat eine SMS geschickt und mir mitgeteilt, dass ich eine Medaille erhalte und zum letzten Spiel kommen soll", sagte der Offensivspieler von Bundesligist VfL Wolfsburg der BBC. Schürrle war in der Winterpause für 32 Millionen Euro von den Blues nach Wolfsburg gewechselt. In der Hinrunde kam der 24-Jährige 14-mal für die Londoner in der englischen Premier League zum Einsatz. "Ich wusste nicht, dass ich eine Medaille kriege, obwohl ich den Großteil der zweiten Saisonhälfte nicht gespielt habe", so Schürrle. Für den Erhalt der Medaille reichen bereits fünf Liga-Einsätze.

Bundesliga, VfB Stuttgart: Huub Stevens platzte der Kragen: Zwei Spieltage vor dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga hat der Trainer des VfB Stuttgart seinen Spielern mit einem Wutausbruch offensichtlich noch einmal den Ernst der Lage deutlich machen müssen. "Das ist Abstiegskampf", schrie der Niederländer beim Vormittagstraining am Donnerstag, als sich seine Mannschaft in einem Kreis um ihn versammelt hatte. Danach stapfte Stevens davon, machte mehrfach eine wegwerfende Handbewegung und rief den Spielern zu: "Ihr seid Affen, Affen seid ihr", und "hört doch auf, hört doch auf!"

Die Szene spielte sich gegen Ende des Trainings ab. Stevens verließ den Trainingsplatz am "Roten Haus" in Bad Cannstatt, setzte sich auf eine Bank und saß dort gute 20 Minuten, während sich die Spieler noch bei Torschüssen versuchten. Nicht daran teil nahmen Antonio Rüdiger, Daniel Didavi, Timo Baumgartl und Geoffroy Serey Dié, die im 100. Bundesliga-Spiel zwischen dem Tabellenletzten aus Stuttgart (30 Punkte) und dem Hamburger SV (14./32) am Samstag (15.30 Uhr/Sky) laut Stevens aber einsatzbereit sein sollen.

Wenig später war Stevens dann schon wieder bester Laune - oder tat zumindest so. Auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz war der von vielen nicht beobachtete Wutausbruch nur noch indirekt ein Thema: Auf die Frage, ob er seinen Spielern jetzt noch den Ernst der Lage deutlich machen müsse, antwortete Stevens ernst: "Wenn ich das tun müsste, dann wäre ich im falschen Film." Angesichts der Szenen vom Training am Vormittag, als ihm die Mannschaft offensichtlich einen ganz anderen Eindruck vermittelt hatte, eine glatte Flunkerei.

Ansonsten gab Stevens vor dem Abstiegs-"Endspiel" gegen den Hamburger SV wie schon mehrfach in den vergangenen Wochen den Gute-Laune-Onkel. Was er denn von der Arbeit von Bruno Labbadia wisse, des ehemaligen Trainers des VfB? Nichts wisse er, "ich bin in Stuttgart, nicht in Hamburg", antwortete Stevens grinsend und ergänzte: "Ich schaue nicht nach dem Gegner." Ebenso klar seine Ansage zu den Vorgaben an die Spieler am Samstag: "Ruhe behalten und ein Tor mehr schießen als der Gegner."

Basketball, Playoffs: Hauptrundensieger Brose Baskets Bamberg hat als erstes Team das Playoff-Halbfinale der Basketball Bundesliga (BBL) erreicht. Der frühere Serienmeister entschied die best-of-five-Serie gegen die MHP Riesen Ludwigsburg durch ein schwer erkämpftes 87:79 (35:42) mit 3:0 für sich. In der nächsten Runde trifft Bamberg auf ratiopharm Ulm oder die Telekom Baskets Bonn (Stand: 1:1). Titelverteidiger Bayern München fehlt nur noch ein Sieg zum Weiterkommen. Zwei Tage nach der blamablen Niederlage bei den Frankfurt Skyliners (69:93) gewann der Meister in eigener Halle das dritte Viertelfinalspiel mit 82:64 (43:28) und führt 2:1. Am Sonntag (17.00 Uhr) können die Bayern auswärts alles klar machen. Bereits am Mittwoch hatte sich Alba Berlin mit 88:78 (39:40) bei Pokalsieger EWE Baskets Oldenburg durchgesetzt und für das 2:0 gesorgt. Am Freitag (19.30 Uhr) hat Alba die Chance, die Serie wie Bamberg zu Hause auf schnellstem Wege zu beenden.

Eishockey, WM: Die Halbfinals der Eishockey-WM stehen fest - und ein hochklassiger Kampf um den Titel scheint garantiert. Der große Turnierfavorit Kanada trifft nach einem weiteren Schützenfest am Samstag auf Gastgeber Tschechien, den Altstar Jaromir Jagr fast im Alleingang vor dem Viertelfinal-K.o. bewahrte. Die USA müssen auf dem Weg ins Finale Russland bezwingen. Der Rekord-Weltmeister bekommt jedoch in Alexander Owetschkin prominente Verstärkung. Die Russen besiegten im Viertelfinale Schweden 5:3 (2:0, 1:1, 2:2) und treffen am Samstag auf die USA, die zuvor 3:1 (0:1, 2:0, 1:0) gegen die Schweiz gewonnen hatten. Helfen soll dabei Owetschkin. Wie der Weltverband IIHF vermeldete, soll der NHL-Ausnahmekönner nach dem Play-off-Aus mit den Washington Capitals nach Prag nachreisen und den noch letzten freien Platz im russischen Kader erhalten. Verstärkung braucht Kanada nicht, der Olympiasieger hat im bisherigen Turnierverlauf so gut wei keine Schwächen gezeigt. Kanada machte in der ersten K.o.-Runde mit Weißrussland beim locker herausgespielten 9:0 (4:0, 2:0, 3:0) kurzen Prozess. Die kanadischen Kufencracks erzielten bereits 58 Turniertreffer. So viele haben sie seit der ersten Teilnahme von NHL-Profis an Weltmeisterschaften im Jahr 1977 noch nie erzielt. Tschechiens Trumpf gegen Kanada heißt Jagr. Der inzwischen 43 Jahre alte Ausnahmespieler erzielte beim 5:3 (1:1, 2:1, 2:1)-Viertelfinalsieg gegen Finnland das wichtige 2:2 (34.) und den vorentscheidenden Treffer zum 4:3 (56.). Jagr, der zudem an vielen Offensivaktion der Tschechen beteiligt war, wurde von den über 17.000 Zuschauern in der Prager Arena frenetisch gefeiert. Schon nach den ersten beiden Viertelfinalspielen konnten die WM-Organisatoren einen Zuschauerrekord vermelden: Sechs Partien vor dem Ende waren bereits 652.348 Zuschauer in die Arenen von Prag und Ostrau geströmt. Den bisherigen Rekord hatte die WM 2014 in Weißrussland mit 640.044 Besuchern gehalten.

FC Bayern: David Alaba hat sein Aufbautraining beim FC Bayern München fortgesetzt. Am Ruhetag für das am Dienstag in der Champions League gegen den FC Barcelona ausgeschiedene Team absolvierte der Österreicher, der Ende März einen Innenbandriss im linken Knie erlitten hatte, unter Anleitung eines Reha-Coaches seine Übungen. Ein spezielles Programm stand am Donnerstag für die verletzten Arjen Robben (Muskelbündelriss) und Franck Ribéry (Sprunggelenksprobleme) im Leistungszentrum an. Dort legte zudem Javi Martínez eine Extraschicht Krafttraining ein.

Mainz, Elkin Soto: Der FSV Mainz 05 hat den Vertrag mit dem schwer am Knie verletzten Kolumbianer Elkin Soto wie angekündigt um ein Jahr verlängert. Das erklärte FSV-Manager Christian Heidel am Donnerstag. Soto hatte sich vor rund zwei Wochen im Heimspiel gegen den Hamburger SV das vordere Kreuzband, das Innenband und den Meniskus gerissen und wird nun monatelang ausfallen. Eigentlich hatte der Mittelfeldspieler nach dieser Saison in seine Heimat zurückkehren wollen. Der Club will ihm aber die bestmögliche medizinische Betreuung in Deutschland ermöglichen und bot ihm deshalb noch einmal einen Kontrakt an.

Fußball in Spanien: Der Streik fällt aus, die Saison der Primera División wird pünktlich beendet: Am Donnerstag verbot ein Gericht dem spanischen Fußballverband RFEF und der Spielergewerkschaft AFE, den Spielbetrieb im nationalen Profifußball auszusetzen. In dem Urteil hieß es, der Streik würde den Abschluss der Meisterschaft verhindern und damit zu einem "ernsthaften organisatorischen Chaos" führen.

Verband und Gewerkschaft hatten den Ausstand angekündigt, nachdem die spanische Regierung und der Ligaverband LFP beschlossen hatten, die TV-Rechte in Spanien zur Saison 2016/17 erstmals zentral vermarkten zu lassen. Der Verband kritisiert an der neuen Regelung die ungleiche Verteilung der Gelder zwischen der ersten und zweiten Liga (90:10 Prozent). Zudem fordert die Spielergewerkschaft eine Beteiligung von einem Prozent. Außerdem würden die Rechte der Profis eingeschränkt.

Olympia, Leichtathletik: Die amerikanische 4x100 Meter-Sprintstaffel der Männer muss ihre olympischen Silbermedaillen von London wegen der Doping-Affäre um Tyson Gay zurückgeben. Das Internationale Olympische Komitee habe bestätigt, dass das US-Team über die 4x100-Meter bei den Olympischen Spielen in London 2012 nachträglich disqualifiziert worden sei, erklärte Patrick Sandusky, der Sprecher des amerikanischen Olympischen Komitees (USOC). Bei Olympia in London 2012 hatte Jamaikas Staffel um Sprint-Star Usain Bolt mit Weltrekord Gold gewonnen. Silber war an das US-Quartett mit Trell Kimmons, Justin Gatlin, Tyson Gay und Ryan Bailey gegangen. Bronze holte die Staffel aus Trinidad und Tobago in 38,12 Sekunden. Trinidad und Tobago wird nun wohl mit Silber dekoriert werden. Auf dem Bronze-Rang liegt nun Frankreich. Gay hatte seine Olympia-Medaille bereits im vergangen Jahr zurückgegeben, nachdem er eine Doping-Sperre von einem Jahr akzeptiert hatte. Seine Wettkampfergebnisse seit dem 15. Juli 2012, also auch die London-Resultate, waren daraufhin gestrichen worden. Seitdem war unklar, ob die Amerikaner ihr Staffel-Silber behalten dürfen - das IOC hat nun eine Entscheidung getroffen.

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