Der FC Bayern beabsichtigt, den zuletzt wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft einsitzenden Abwehrspieler Breno wieder in seinen Kader aufzunehmen. "Wir werden Breno ganz normal behandeln und versuchen nun, ihn wieder rasch an unsere Mannschaft heranzuführen", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger der SZ.
Bald wieder im Team? Bayern-Verteidiger Breno.
(Foto: dapd)Das Tempo sei einzig abhängig vom Heilungsverlauf des verletzten Knies, das zuletzt wieder angeschwollen war: "Da müssen wir abwarten, wie es unter Belastung reagiert." Der brasilianische Profi war erst am Donnerstag unter strengen Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden und hat nun wieder sein Rehaprogramm aufgenommen.
Klubpräsident Uli Hoeneß sagte über den Rückkehrer: "Er macht einen guten Eindruck." Unklar ist noch, ob der Innenverteidiger erneut am lädierten Kniegelenk operiert werden muss; darüber soll eine Arthroskopie zu Wochenbeginn Aufschluss geben, erklärte Nerlinger.
Breno, der am Donnerstag 22 wird, war festgesetzt worden, nachdem seine Villa in Grünwald komplett ausgebrannt war und sich nach Ansicht der Münchner Staatsanwaltschaft der Verdacht der Brandstiftung erhärtet hatte. Nerlinger legt nun jedoch Wert auf die Feststellung, die beabsichtigte Rückkehr des Südamerikaners ins Trikot des FC Bayern werde auch deshalb vorbehaltlos angestrebt, "weil der FC Bayern bei Breno weiterhin von der Unschuldsvermutung ausgeht".
Überhaupt halte er es mehr denn je "für sinnvoll, wenn man insgesamt entgegen der allgemeinen Berichterstattung diese Unschuldsvermutung anwenden würde". Im Klub strebe man an, "dass bei ihm schnell eine gewisse Normalität reinkommt, im Alltag und in seinem professionellen Leben". Dieser Alltag dürfte bis über die Winterpause hinaus in München stattfinden.
Denn ein möglicher Abschied in die Heimat Brasilien wäre Breno erst nach einer Gerichtsverhandlung möglich - und diese wird nach SZ-Informationen nicht mehr in diesem Jahr stattfinden.
