Die Bayern werden also ansprechbar bleiben für mögliche Angebote, ein zweiter Abschied im Mittelfeld gilt im Moment als nicht wahrscheinlich, aber auch nicht als ausgeschlossen. Für den jungen Portugiesen Sanches sind weitere Leihangebote von Premier-League-Klubs eingegangen, aber in München haben sie beschlossen, dass sie ihr hohes Investment erst mal in der eigenen Firma zu retten versuchen. Niko Kovac fühle sich vom Fall Sanches herausgefordert, berichtet Salihamidzic, dieses begabte, aber noch sehr unrunde Talent habe den Ehrgeiz von Kovac geweckt.
Auch der Spanier Thiago wird immer wieder mit seinem Heimatklub FC Barcelona in Verbindung gebracht, "aber wir planen natürlich mit ihm", sagt Salihamidzic. Allerdings werde das "mit neun Mittelfeldspielern ein sehr interessanter Konkurrenzkampf", was übersetzt so viel heißt wie: Wir würden Thiago zwar deutlich mehr Steine in den Weg legen als Vidal, aber wenn ein Bewerber mit ganz vielen Muskeln kommt, dann könnte es schon sein, dass der die vielen Steine auch wegräumen kann.
"Stand heute ist, dass wir mit Jérôme in die Saison gehen"
Am wenigsten Steine - allenfalls ein paar Kieselchen - muss übrigens derjenige entfernen, der sich für den fast vergessenen Linksverteidiger Juan Bernat interessiert: "Ich lese auch, dass es Interessenten geben soll", sagt Salihamidzic und meint damit womöglich auch den VfL Wolfsburg, "und eines ist ja klar: Juan hat sich in vier Jahren bei uns nicht richtig durchsetzen können. Ich denke, dass er das auch so wahrnimmt, und es wird in diesem Jahr nicht leichter für ihn." Mit solchen Sätzen bestellen die Bayern ihrem Spieler im Grunde den Möbelwagen.
Es werden noch ein paar spannende Wochen beim FC Bayern, zumal ja - neben Vidal - ein weiterer großer Name zum Thema werden könnte: Ob der mit Klubchef Rummenigge ausführlich entzweite Verteidiger Jérôme Boateng den Bayern erhalten bleibt, gilt trotz jüngster Bekenntnisse von beiden Seiten als fraglich: "Stand heute ist, dass wir mit Jérôme in die Saison gehen", sagt Salihamidzic, "aber Jérôme hat bekanntlich bestimmte Vorstellungen geäußert, und sollte es ein seriöses Angebot für ihn geben, werden wir uns das anhören." Nach der WM wird die Öffentlichkeit solche Dinge auch wieder mit der gebotenen Hysterie verfolgen.