FC Bayern:Auch Tedesco hatte sich etwas überlegt

Ancelotti hatte seine Mannschaft auf sechs Positionen umgestellt, teils gezwungen, auch Arjen Robben fehlte ja, ein grippaler Infekt. Teils aber stellte Ancelotti auch um, weil er der festen Überzeugung ist, dass das seiner Mannschaft gerade hilft, um die wackelige Statik zu stabilisieren. Außerdem wollte er ja mal wieder James von Beginn an bringen.

Domenico Tedesco, der Trainer der Schalker, hatte sich auch etwas überlegt; er versuchte auf den Außenbahnen eine Überzahl herzustellen. Das funktionierte gut, zumindest auf den Außenbahnen. Im Zentrum aber öffneten sich Lücken, und durch diese schlüpften die Gäste. Sebastian Rudy scheiterte mit einem Distanzschuss an Schalke-Torwart Ralf Fährmann (8.), Corentin Tolisso fehlten nach einem Querpass von Lewandowski nur Zentimeter (9.), Thomas Müller schoss Fährmann ins Gesicht (10.). Ulreich war anfangs nur zweimal gefordert, nach einem Querschläger von Javier Martínez (16.) und nach einer Flanke. Diese flutschte ihm durch die Hände, ohne Folgen (17.). Fünf Minuten später schnellte dann seine Hand in die Höhe, kurz danach führte der FC Bayern.

In der zweiten Halbzeit häuften sich dann die Chancen der Schalker

Der Gastgeber war danach kurzzeitig fahrig. Nabil Bentaleb warf den Ball bei einem Einwurf schlampig aufs Feld, Müller eroberte ihn, eine schnelle Kombination, und schon stand James frei im Strafraum, das 2:0 (29.). Dann begann die Zeit, in der sich Ulreich aufwärmen durfte für die Monate im Tor des FC Bayern.

In der 31. Minute klärte noch Martínez auf der Linie (indem er Joshua Kimmich an den Hinter schoss). In der zweiten Halbzeit häuften sich dann die Chancen der Schalker, die nun sehr flüssig attackierten. Daniel Caligiuri war wohl beeindruckt von Ulreichs Erscheinung, zumindest wollte er es ganz genau machen - er traf das Außennetz (54.). Ähnlich ging es Yevhen Konopljanka (57.) und Leon Goretzka (59.), die beide an der Ulreich-Erscheinung vorbei zielten, allerdings auch am Tor. Guido Burgstaller ließ sich nicht ganz so sehr einschüchtern, er schoss den Ball aufs Tor - aber dann zeigte Ulreich, dass er auch gut mit dem Fuß reagieren kann (65.).

"Da haben wir ein paar einfache Fehler im Spielaufbau gemacht", sagte der Torwart.

Der FC Bayern war in dieser Phase etwas arg nachlässig, das führte zu Lücken in der eigenen Defensive. Als das Team dann wieder gewitzt, geschlossen, abgeklärt auftrat, führte das sofort zu einem Tor, durch Arturo Vidal (75.). Die Vorlage war ein kunstvoller Lupfer, er kam, natürlich, von Ancelottis Liebling.

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