FC Bayern:Rummenigge spricht von Europaliga mit 20 Teams

Karl-Heinz Rummenigge

Spekuliert über eine Europaliga: Karl-Heinz Rummenigge. (Archivbild)

(Foto: Andreas Gebert/dpa)
  • Karl-Heinz Rummenigge sprach bei einer Diskussionsrunde in Mailand von einer möglichen Europaliga mit 20 Mannschaften.
  • Der Vorstandschef des FC Bayern sagte, er beobachte in den großen europäischen Ligen ein großes Gefälle zwischen den Top-Klubs und dem Rest.

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge träumt offenbar von einer Europaliga mit den 20 besten Mannschaften des Kontinents. "Ich schließe es nicht aus, dass man in Zukunft eine europäische Liga gründet, in der die großen Teams aus Italien, Deutschland, England, Spanien und Frankreich spielen", sagte Rummenigge in einer Diskussionsrunde an der Mailänder Wirtschaftsuniversität Bocconi.

Eine neue Liga sei aber nicht als Angriff auf die Uefa und die bestehende Champions League gedacht, führte der Bayern-Boss weiter aus. Vielmehr bestehe Bedarf, "das Fußballsystem an die neuen Herausforderungen der Globalisierung anzupassen". Diese Superliga könne unter dem Dach der Europäischen Fußball-Union (Uefa) "oder auch privat" organisiert werden. Grund für die Überlegungen ist offenbar, dass inzwischen nicht nur in Deutschland das Gefälle zwischen Topklubs und dem Rest der Liga extrem groß sei.

Noch 2013 fand Rummenigge die Idee einer Superliga nicht gut

"Das ist eine Idee, die vor einiger Zeit entstanden ist. Ich beobachte, dass in den fünf stärksten europäischen Ligen die Spitzenklubs immer stärker werden. In Italien gibt es Juve, ich hoffe, dass wieder die Mailänder Klubs zurückkehren, denn Qualität ist für Wachstum wesentlich", sagte Rummenigge. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) reagiert gelassen auf etwaige Pläne. "Gedankenspiele über Alternativen zur Champions League sind nicht gänzlich neu", sagte ein DFL-Sprecher dem SID am Mittwoch: "Konkrete Überlegungen hierzu sind uns aber nicht bekannt." Zur Unzeit kommen die Diskussionen für die DFL aber allemal, da die Verhandlungen über einen neuen TV-Vertrag laufen. Rummenigge hatte wiederholt Erlöse von mehr als einer Milliarde gefordert. Dazu ist aber auch eine starke Bundesliga nötig - gerade mit Rekordmeister FC Bayern an der Spitze.

Noch 2013 hatte der Bayern-Boss eine Europaliga gänzlich ausgeschlossen. "Unsere Superliga ist die Champions League. Wir sind sehr glücklich mit den derzeitigen Wettbewerben und unserer fruchtbaren Kooperation mit der Uefa. Wir werden weiter mit der Uefa zusammenarbeiten, und das über 2018 hinaus", hatte Rummenigge in einer ECA-Mitteilung verlauten lassen.

Rummenigge schwärmt von Neapels Gonzalo Higuaín

Zudem redete Rummenigge über den künftigen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. Der Italiener pauke schon fleißig Deutsch und habe in Italien und Kanada gleich zwei Lehrer. "Ich bin überzeugt davon, dass er, wenn er im Sommer nach Deutschland kommt, schon ein bisschen etwas sprechen kann." Rummenigge berichtete auch von einem Telefonat mit dem Nachfolger des am Saisonende scheidenden Pep Guardiola. "Ich habe mit ihm telefoniert, aber er hat mir keine Liste mit den Einkäufen für den Sommer zugeschickt. Wir haben eine klasse Mannschaft, das wissen wir, das weiß er auch."

Seine hohe Wertschätzung drückte Rummenigge für Stürmer Gonzalo Higuaín vom SSC Neapel aus. Der Angreifer sei sicher auch für den FC Bayern interessant, aber Neapel wolle den Argentinier nicht verkaufen, sagte Rummenigge. Ancelotti löst in der neuen Saison Guardiola als Bayern-Coach ab. Der 56-jährige Italiener erhält einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2019. Guardiola zieht es dagegen in die Premier League.

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