FC Bayern:Rummenigge hört vorzeitig auf

Nach 30 Jahren im Management des Klubs wird sein Vertrag als Vorstandschef bereits zum 30. Juni aufgelöst - er übergibt an Oliver Kahn.

Die Ära Karl-Heinz Rummenigge endet beim Fußball-Bundesligisten FC Bayern München ein halbes Jahr früher als geplant. Der 65-Jährige löste seinen Vertrag als Vorstandsvorsitzender des der Münchner zum 30. Juni 2021 auf. Das bestätigte der Klub in einer Mitteilung am Dienstag.

"Es ist der strategisch sinnvollste und logische Zeitpunkt", wird Rummenigge zitiert. "Die neue Spielzeit sollte von Beginn an von Oliver Kahn als neuem CEO verantwortet werden - auch im Sinne der handelnden Personen und damit im Sinne der Zukunft des FC Bayern."

Damit übernimmt Oliver Kahn ein halbes Jahr früher als geplant den Posten des 65-Jährigen. Eine Bestätigung des Klubs gab es zunächst nicht. In den fast 20 Jahren unter Rummenigges Führung erlebten die Bayern die sportlich und wirtschaftlich erfolgreichste Zeit ihrer Vereinsgeschichte. "Es ist ein Abschied mit Zufriedenheit und Stolz, ich darf einen sportlich, wirtschaftlich und strukturell vollständig intakten Club übergeben", sagt Rummenigge.

Höhepunkte waren die Triple-Jahre (Champions League, Meisterschaft und DFB-Pokal) unter den Trainern Jupp Heynckes (2013) und Hansi Flick (2020). Seit 2013 haben die Münchner auch jedes Jahr den Meistertitel geholt.

Nach Hoeneß' geht nun das zweite Alphatier

Einen Platz im Aufsichtsrat strebt der gebürtige Westfale, der zwischen 1974 und 1984 insgesamt 310 Bundesliga-Spiele (162 Tore) für die Münchner bestritt, offenbar nicht an. Rummenigges Abschied wird eine Zäsur bei Deutschlands Topklub darstellen. Vereinspatron Uli Hoeneß hatte sich 2019 aus der ersten Reihe zurückgezogen, auch wenn der 69-Jährige weiter im Aufsichtsrat mitmischt.

Nun geht das andere Alphatier, das den Klub über Jahrzehnte geprägt hat und vor allem während Hoeneß' Gefängnisstrafe von 2014 bis 2016 führte. Rummenigges Credo lautete: "Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich für unersetzlich halten. Es ist Teil des Lebens, dass man irgendwann loslassen muss und den Nachfolgern Vertrauen schenkt."

Konsequent erscheint nun, dass er die Geschäfte an Kahn bereits ein halbes Jahr früher übergibt. Zuletzt hatte sich Rekordnationalspieler Lothar Matthäus für Rummenigge als neuen DFB-Boss stark gemacht. Dies hatte der Vize-Weltmeister von 1982 und 1986 in der Vergangenheit aber ausgeschlossen. Rummenigge kehrte zuletzt im Zuge der Krise nach dem Wirbel um die Super League überraschend als Klubvertreter in die Exekutive der Europäischen Fußball-Union zurück.

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