Rekord-Transfers des FC Bayern:Mia san teuer

Um die 80 Millionen könnte Mattijs de Ligt am Ende kosten - damit ist er nicht ganz der kostspieligste Zugang in der Geschichte der Münchner. Eine Übersicht bayerischer Investitionen.

Von Jonas Beckenkamp

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Lucas Hernández (2019)

Lucas Hernandez von Atletico Madrid

Quelle: Gabriel Bouys/AFP

Schon vor seiner Zeit in München eilte Lucas Hernández ein vortrefflicher Ruf voraus: Wer kommt sonst schon als Weltmeister zum FC Bayern, hieß es 2019? Mit seinen 80 Millionen Ablöse (plus Prämien) war der Franzose von Atletico Madrid dann auch der mit Abstand kostspieligste Zugang in der Münchner Vereinsgeschichte. Mit dem heute 26-Jährigen bekamen die Bayern einen resoluten Abwehrspieler, der innen oder links spielen kann. Gleichzeitig sollte Hernández nur der Auftakt für eine enorme Shopping-Tour des Rekordmeisters sein. Nichts weniger als das "größte Investitionsprogramm, das der FC Bayern hatte", kündigte Präsident Uli Hoeneß zum Ende seiner Amtszeit an. Doch ein Transfer, der annähernd so kostspielig war wie jener von Hernández kam erst dieser Tage zustande.

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Matthijs de Ligt (2022)

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Quelle: AFP

Und überraschenderweise geben die Bayern wieder für einen Abwehrspieler eine Riesesumme aus: Der Niederländer Matthijs de Ligt soll in der Innenverteidigung für noch mehr Sicherheit sorgen - und als Kommandogeber und Anführer fungieren. Kostenpunkt für den 22-Jährigen sind offiziell 70 Millionen Euro, dazu könnten noch zehn Millionen an Bonuszahlungen kommen. Sein Vertrag geht zunächst bis 2027 und der Mann, der von Juventus kommt, wirkt darüber sehr erfreut. "Ich bin sehr glücklich, Spieler dieses großen Vereins zu werden. Ich habe von Anfang an ehrliche Wertschätzung der sportlichen Führung, des Trainers, auch des Vorstandes gespürt, das hat mich überzeugt", sagte de Ligt. Einer seiner teuren Vorgänger ...

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Leroy Sané (2020)

Brighton & Hove Albion v Manchester City - Premier League

Quelle: Michael Regan/Getty Images

... kostete geschätzte 60 Millionen Euro: Leroy Sané. Sein Wechsel zog sich, weil er sich just verletzte, als die Bayern mit ihm eigentlich schon einig waren. Im Sommer 2020 war es dann aber so weit: Der in Gelsenkirchen großgewordene Dribbler und Techniker verließ nach einer durchaus erfolgreichen Zeit ManCity und Pep Guardiola - und zog nach München um. Ein Jahr später folgte dann wieder ein kostspieliger Abwehrmann...

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Dayot Upamecano (2021)

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Quelle: Kai Pfaffenbach/Reuters

... namens Dayot Upamecano von RB Leipzig. Ihn brachte Trainer Julian Nagelsmann quasi von seinem alten Arbeitgeber mit, Kostenpunkt: Etwa 42,5 Millionen. Der Franzose zeigte in seiner ersten Saison gute und manchmal auch nicht so gute Spiele, besonders beim Pokalaus der Bayern in Mönchengladbach gelang ihm legendär wenig. Trotzdem soll der 23-Jährige auch künftig eine tragende Rolle in der Defensive spielen. Er ist flink auf den Beinen, resolut und kann sich nach Ansicht der Vereinsbosse noch verbessern, er hat, wie es oft heißt, "noch Potenzial".

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Corentin Tolisso (2017)

Corentin Tolisso 2017 bei der Vorstellung beim FC Bayern

Quelle: Matthias Balk/dpa

Im Sommer 2017 stellte der FC Bayern seinen bis dato teuersten Angestellten vor: Den Franzosen Corentin Tolisso, der für 41,5 Millionen Euro aus Lyon kam. Er war damals 22 Jahre alt und brauchte ein wenig, um anzukommen. Immer wenn er mal in Form kam, folgte bei ihm aber die nächste Krankschreibung. Verletzungen, Ausfälle und schließlich die Konkurrenz im Mittelfeld machten es ihm schwer. Im Sommer 2022 verabschiedeten die Bayern ihn wieder, es gab keinen Blumenstrauß und am Ende ein paar kritische Worte des Mittelfeldmannes. Er habe eine klare Kommunikation seitens der Klubbosse vermisst, sagte er in einem Interview mit der Zeitung L'Equipe im Zuge seiner Rückkehr nach Lyon.

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Sadio Mané (2022)

Liverpool FC v Sheffield United - Premier League

Quelle: Clive Brunskill/Getty Images

Nur etwas günstiger dürfte der Mann sein, der nun aus Liverpool an die Isar wechselt: Sadio Mané, Flügelstürmer aus dem Senegal. Der 30-Jährige unterschrieb in diesem Sommer einen Dreijahresvertrag bei den Bayern und soll die Offensive auffrischen sowie auf irgendeine Art mithelfen, Robert Lewandowski zu ersetzen. Wie bei einem Transfer dieser Größenordnung üblich, gab es im Vorfeld reichlich Getöse, doch mit Mané waren sich die Bayern dann bald einig. Inklusive Bonuszahlungen soll er etwa 41 Millionen Euro kosten.

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Javi Martínez (2012)

Javi Martinez 2012 in München

Quelle: Stefan Matzke/dpa

Für weitaus defensivere Gefilde war 2012 Javi Martínez gekommen. Der Baske spielte bis dahin bei Athletic Bilbao, er hatte sich einen Namen als Organisator und gewiefter Zweikämpfer im Mittelfeld gemacht - sein Transfer zog sich ewig, da sein alter Klub unbedingt ein gutes Geschäft machen wollte. Das gelang bei einer Ablösesumme von 40 Millionen durchaus. Bis auf die letzten zwei Jahre seiner sehr erfolgreichen Zeit in München war Martínez meist Stammspieler, er gewann zweimal die Champions League und passte hervorragend in eine zünftige Krachlederne.

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Arturo Vidal (2015)

Arturo Vidal bei einer Pressekonferenz des FC Bayern München

Quelle: Peter Kneffel/dpa

Der Chilene brachte nicht nur die schnittigste Frisur in die Bundesliga, sondern auch einen gefürchteten Ruf als Krieger, Grätscher und Nachtschwärmer. An Juventus überwies der FC Bayern 2015 stattliche 37,5 Millionen - 2018 gaben die Bayern Vidal dann wieder ab, und zwar nach Barcelona, wo Vidal dann ebensoviel herumgrätschte.

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Mario Götze

Mario Götze bei seiner Vorstellung beim FC Bayern München

Quelle: Alexander Hassenstein/dpa

Sein Transfer schockte ganz Dortmund, doch als Mario Götze 2013 nach München kam, war seine BVB-Zeit erst einmal Geschichte. 37 Millionen soll der spätere Weltmeister gekostet haben. Er konnte sich trotz einiger guter Momente unter Coach Pep Guardiola nicht durchsetzen und ging 2016 zurück nach Dortmund. Mittlerweile hat er seine lange Durchhänger-Phase überwunden und spielt wieder sehr ordentlich Fußball. Er wurde in den Niederlanden sogar Pokalsieger mit PSV Eindhoven und spielt nun bei Eintracht Frankfurt.

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Benjamin Pavard (2019)

Benjamin Pavard beim Spiel VfB Stuttgart gegen FC Bayern

Quelle: Thomas Kienzle/AFP

Noch ein teurer Franzose und noch einer, der manchmal noch seinen Platz sucht: Benjamin Pavards Transfer aus Stuttgart kostete die Bayern stolze 35 Millionen Euro. Er kam mit der Referenz eines Weltmeister-Verteidigers und konnte prompt viele Einsätze für sich verbuchen. Doch als Rechtsverteidiger zeigte er selten Impulse nach vorne, weshalb er nach dem Abschied von Niklas Süle eigentlich auf Einsätze im Zentrum gehofft hatte. Doch dann holte der Klub einen gewissen de Ligt und nun ist ungewiss, ob Pavard noch gebraucht wird.

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Mats Hummels und Renato Sanches (2016)

FC Bayern - Renato Sanches, Carlo Ancelotti und Mats Hummels

Quelle: Marc Mueller/Getty Images

"Fantastische Spieler": So beschrieb der damalige FC-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti (Mitte) 2016 die Zugänge Renato Sanches (links) und Mats Hummels. Für sie hatten die Münchner jeweils 35 Millionen ausgegeben, im Fall des damals 18-jährigen Portugiesen dürften es inklusive aller Bonuszahlungen sogar noch weitaus mehr sein. Etablieren konnte er sich nie - Mats Hummels schon, ehe er zurück nach Dortmund wechselte.

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Mario Gomez (2009)

FC Bayern München - Mario Gomez jubelt mit Bastian Schweinsteiger und Hamit Altintop

Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa

Für einige Zeit war Ende des vergangenen Jahrzehnts der gute alte Mario Gomez der teuerste Münchner Zugang. 2009 holten ihn die Bayern für 30 Millionen aus Stuttgart. Gomez schoss viele Tore, er machte sich wegen einer privaten Angelegenheit bei Bastian Schweinsteiger unbeliebt, saß irgendwann viel auf der Bank - gewann 2013 aber die Champions League. Dann ging er nach Florenz, Istanbul und am Ende doch wieder heim ins Ländle.

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Manuel Neuer (2011)

Oktoberfest 2011 - FC Bayern München

Quelle: Alexander Hassenstein/dpa

Ein Junge aus dem Ruhrpott auf dem Oktoberfest: So kam Manuel Neuer 2011 nach München. Aus der Südkurve gab es wegen der S04-Ultra-Vergangenheit des Torwarts Unmutsäußerungen ("Koan Neuer"), doch die waren schnell verflogen, als man sah, wie gut dieser Neuer war. Seither ist er bei den Bayern jeden einzelnen Euro der 30 Millionen Ablösesumme wert.

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Douglas Costa (2015)

Bayern Munich's Costa celebrates after scoring goal against Hamburger SV in Bundesliga soccer match in Munich

Quelle: Michaela Rehle/Reuters

Ebenfalls 30 Millionen kostete 2015 Douglas Costa, den die Bayern aus Donezk verpflichteten. Costa hatte die Münchner als Spieler von Schachtjor zuvor einmal gehörig geärgert und so beschloss man in München, den Brasilianer zu holen. Costas Dribblings waren eine Schau, sein Eigensinn aber leider auch. 2017 liehen ihn die Münchner zu Juve aus, Kostenpunkt: Sechs Millionen. Dann kauften ihn die Italiener für weitere 40 Millionen - ein Bombengeschäft für die Bayern.

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Franck Ribery (2007)

Jahresrückblick Bayern 2007

Quelle: Matthias Schrader/dpa

Das lässt sich sicher auch von ihm sagen: Franck Ribery kam 2007 für ebenfalls knapp 30 Millionen an die Isar. Er freute sich damals an der Seite von Luca Toni (li.) und Trainer Ottmar Hitzfeld. Heute ist er eine Bayern-Legende, ein Quell der guten Laune für fast jeden Bayern-Fan. Und er spielt tatsächlich noch irgendwo in Italien Fußball.

© SZ.de/schma
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