FC Bayern:Erst Augsburg, dann feiern

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Am Dienstagabend empfängt der angehende Absteiger FC Augsburg die Bayern zum Pokal-Achtelfinale. Ohne den Pflichtsieg dort bliebe von einer Hinrunde mit zahlreichen Bestmarken "ein fader Beigeschmack", findet Sammer. Auf dem Weihnachtsfest ergänzte Vorstand Karl-Heinz Rummenigge, der Klub stehe "wirtschaftlich super da", man könne mit 2012 "zufrieden sein". Aber zufrieden? Das reicht ihm eher nicht. "Konzentriert, fokussiert und mit großem Elan" müsse man in die Rückrunde gehen, mahnte er deshalb.

Ausgiebig feiern wollen die Bayern erst, wenn sie das komplette Set von 34 Spielen geprägt haben; anders als im Vorjahr, als Dortmund in 17 Partien elf Zähler gutmachte. "Wir müssen uns profihaft verhalten", sagte Manuel Neuer. Bedenken, erneut den Meistertitel zu verspielen, hat der Torwart allerdings nicht: "Der Kader ist besser geworden, die Bank hat schon oft Spiele gewonnen." Wie ja beinahe auch gegen den VfL, als der eingewechselte Xherdan Shaqiri das sechste Münchner Joker-Tor erzielte und wenigstens das 1:1 sicherte.

Was sonst bleibt von der Hinrunde der Bayern? Dass sie trotz all der erstaunlichen Zahlen wohl noch mehr zu leisten imstande sein dürften. Schließlich ist der lange verletzte Torjäger Mario Gomez erst als Teilzeitarbeiter zurückgekehrt; den größten Eindruck hat das bisher beim Stürmer-Kollegen Mario Mandzukic (9 Tore) hinterlassen: Seit Gomez wieder einsatzbereit ist, blieb der Kroate ohne Treffer.

Auch David Alaba hat lange pausieren müssen, und als Arjen Robben am Samstagabend mit güldener Krawatte zur Weihnachtsfeier erschien, erinnerte dies daran, dass der immerhin wieder trainierende Holländer ja ebenfalls noch eine Option für 2013 ist.

Über die Zwischenstation Augsburg, vor allem aber über die Ertragsbilanz der kommenden Monate wird sich der aktuelle Bayern-Jahrgang definieren. Viel früher wird auch nicht über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Trainer Jupp Heynckes gesprochen werden. Die Münchner sind dem Vernehmen nach fest entschlossen, Pep Guardiola für sich zu gewinnen.

Doch ob der einstige Baumeister des FC Barcelona ihrem Werben erliegt, das ist wohl momentan auch für sie kaum einzuschätzen angesichts der diskreten Meinungsbildung des ein Jahr lang pausierenden Katalanen. Einstweilen bleibt also offen, ob die Bayern Heynckes, 67, zur erneuten Verschiebung des Ruhestands überreden werden.

So oder so, zunächst müssen Heynckes' Männer erst ein paar Trophäen für eine Feier heranschaffen, bei der sie dann auch ordentlich über die Stränge schlagen dürften. Der Trainer käme dann bestimmt vorbei. Samstagabend auf der Alm hat er gepasst. Grippe.

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