FC Bayern in der Einzelkritik:Lewandowski sammelt Rekorde

Niklas Süle ohrfeigt sich selbst, Coutinho wird bald zu Ostwestfalens Fußballer des Monats gewählt und Manuel Neuer braucht wieder Zuspruch. Der FC Bayern beim 3:2 in Paderborn in der Einzelkritik.

Von Carsten Scheele, Paderborn

Manuel Neuer

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(Foto: dpa)

Ob sich der Torwart in München noch wertgeschätzt fühlt? Wurde schon eine ganze Woche nicht mehr ungefragt und ungewollt vor der nationalen Presse verteidigt, legte in Paderborn prompt einen entnervten Auftritt hin. Drosch einen Ball unbedrängt ins Aus, warf Boateng nach dem ersten Gegentor einen richtig bösen Blick zu, als sei dieser nun im ter-Stegen-Fanclub. Wurde dann auch noch vom 30-Meter-Gschoss von Jamilu Collins überrascht. Braucht dringend etwas Zuspruch vom Präsidenten.

Benjamin Pavard

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(Foto: dpa)

Gastspiel in Paderboring? Das konnte Pavard nicht gerade bestätigen. Hatte gut zu tun mit den aufmüpfigen Ostwestfalen auf seiner rechten Seite, lief dem schnellen Christopher Antwi-Adjej nicht nur einmal hinterher. Es bleibt dabei: Man fragt sich, wie Pavard wohl aussehen wird, wenn die Gegner in der Champions League bald nicht mehr Antwi-Adjej heißen.

Niklas Süle

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(Foto: AFP)

Ist sich selbst sein schärfster Kritiker. Beanstandete die gelbe Karte, die er völlig verdient für ein missratenes Laufduell gegen Sven Michel sah, jedenfalls nicht. Verpasste sich stattdessen selbst eine Ohrfeige. In der zweiten Halbzeit etwas zufriedener mit seiner Leistung, insbesondere nach dem doch recht ungewollten Assist auf Lewandowski.

Jérôme Boateng

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(Foto: dpa)

Kommt dafür, dass er die Bayern im Sommer auf Präsidentengeheiß unbedingt verlassen sollte, gerade auf eine stattliche Anzahl an Pflichtspielminuten. Legte sich mächtig ins Zeug, stieg vor Kopfbällen sehr hoch in die Luft und köpfte die Bälle sehr weit aus dem Strafraum zum Gegenspieler. Ließ sich dann leider auch beim Gegentreffer von Kai Pröger tunneln.

Lucas Hernandez

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(Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images)

Vertrat Alaba auf links. Der Weltmeister wurde in Ostwestfalen aber nicht glücklich, wurde angeschlagen zur Halbzeit ausgewechselt. Eine Diagnose steht noch aus.

Joshua Kimmich

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(Foto: David Inderlied/dpa)

Räumte erstmal auf. Eine blaue Plastiktüte wehte mit Anpfiff auf dem Spielfeld herum. Es gibt ja viel zu viel Müll auf dieser Welt, also spielte Kimmich seinen ersten Pass, knüllte die Tüte dann zu einem blauen Ball zusammen und warf sie Richtung Auslinie. Vorbildlich. Hatte später etwas mehr Mühe, das Mittelfeld gegen all diese aufmüpfigen Paderborner reinlich zu halten.

Thiago

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Fällt nicht mehr ganz so auf im Münchner Mittelfeld, seit dieser Coutinho da ist und ihm den ein oder anderen Zauberpass abnimmt. Thiago wollte es dann doch in die Spielberichte schaffen und spielte von der Mittellinie einen scharfen Rückpass zu Torhüter Neuer, der jedoch gar nicht in der Nähe seines Arbeitsplatzes weilte - es wäre ein wirklich schönes Eigentor gewesen. Der Ball ging aber ans Außennetz.

Serge Gnabry

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(Foto: AFP)

War der erste, der die zahlreichen Unzulänglichkeiten in der Paderborner Defensive nutzte - sein 1:0 hätte schon das 4:0 oder 5:0 sein müssen, aber sei's drum. Hätte am Ende selbst bei drei oder vier Treffern stehen können. Aber das war ja irgendwie die Geschichte dieses Spiels.

Philippe Coutinho

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(Foto: Martin Rose/Getty)

Hat noch nie in Paderborn gespielt, war quasi in weltklassefußballerischer Mission unterwegs. Lupfte vor dem Führungstreffer einen Ball derart schön auf Gnabry, wie noch kein Ball in Paderbon je gelupft wurde. Spielte anschließend einen Fußgelenkspass, wie in Paderborn noch nie ein Fußgelenkspass gespielt wurde. Hat nun auch ein offizielles Bundesligator aus dem Spiel heraus erzielt, sogar eines aus offiziell streng abseitsverdächtiger Position. Wird vermutlich bald zu Ostwestfalens Fußballer des Monats gewählt.

Kingsley Coman

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(Foto: REUTERS)

Half kräftig mit, in der ersten Viertelstunde bloß kein Tor zu erzielen. Überlupfte SCP-Torwart Jannik Huth, aber auch das Tor. Lief sehr viel und sehr schnell, erzielte aber auch in den darauf folgenden 75 Minuten keinen Treffer mehr.

Robert Lewandowski

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Setzte gleich zu Beginn einen Ball frei vor dem (leeren) Paderborner Tor am Pfosten vorbei - als hätte er in dieser Saison nicht neun, sondern seit neun Spielzeiten kein Tor mehr erzielt. Das hätten Mario Gomez und Manni Burgsmüller nicht besser hinbekommen, Lewandowski erholte sich von diesem Schreck erst kurz vor Schluss, als er das 3:1 erlupfte. Das war natürlich wieder irgendein Rekord.

Einwechselspieler

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(Foto: dpa)

Alphonso Davies: Eingewechselt für Hernandez. Landete bei seinem ersten Schussversuch auf dem Hosenboden. Ist noch kein Alaba, aber in ein paar Jahren vielleicht. Javi Martinez: Eingewechselt für Thiago. Ein Zeichen, dass die Bayern das 0:1 absichern wollten? Mitnichten. Mit Thiago auf dem Platz erzielten die Münchner ein Tor, mit Martínez zwei. Noch Fragen? Thomas Müller: Kam kurz vor Schluss für Lewandowski, in einer Phase, in der die Bayern nur noch verteidigten. Verteidigte mit.

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