Bayern-Basketballer in den PlayoffsAbgezockt im Wolfsbau

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Rechtzeitig in Topform: Nationalspieler Andreas Obst (re.) war mit 15 Punkten zusammen mit Nationalteam-Kollege Johannes Voigtmann Topscorer, hier enteilt er Spencer Reaves.
Rechtzeitig in Topform: Nationalspieler Andreas Obst (re.) war mit 15 Punkten zusammen mit Nationalteam-Kollege Johannes Voigtmann Topscorer, hier enteilt er Spencer Reaves. (Foto: Eckehard Schulz/Imago)

Die Münchner Basketballer siegen im zweiten Playoff-Viertelfinalspiel beim Mitteldeutschen BC mit 80:65, revanchieren sich für die Pokalniederlage und freuen sich über neue Stabilität.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer des FC Bayern München haben auch das zweite Playoff-Viertelfinalspiel gegen den Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) gewonnen, liegen nach dem 80:65-Erfolg mit 2:0 in der Best-of-five-Serie vorn – und können am kommenden Samstag im heimischen SAP-Garden (16.30 Uhr) ins Halbfinale einziehen.

Geneigte Münchner Beobachter hatten darauf gehofft, dass sich die Verletzung von Nick Weiler-Babb aus dem ersten Spiel als nicht zu schwerwiegend erweisen würde. Hoffnung erfüllt:  Der Bayern-Spielmacher stand in der Startformation. Das gab vor allem der Defensive der Gäste Stabilität – der eingebürgerte US-Amerikaner wurde nicht umsonst zum besten Abwehrspieler der Liga gewählt. Die starke Defense war schon beim 78:60-Sieg in Partie eins der Schlüssel zum Sieg, auch im zweiten Duell gab sie den Ausschlag.

Geneigte Beobachter in Sachsen-Anhalt hatten darauf gehofft, dass sich das Parkett in der Weißenfelser Stadthalle in dieser Saison als uneinnehmbar für den Promi aus München erweisen würde. Hoffnung nicht erfüllt: Zweimal hatten die Münchner in dieser Saison im sogenannten Wolfsbau verloren – wobei die Niederlage im Pokalhalbfinale gegen den neuen Pokalsieger besonders schmerzhaft war. Diesen Makel beseitigte der Meisterschaftsfavorit angemessen souverän.

Bundestrainer Mumbru war in der Halle, vor allem die Nationalspieler Obst und Voigtmann überzeugten

Zwar ließ der FC Bayern auch dieses Mal in der Offensive reichlich Verbesserungsspielraum erkennen, vor allem das Rebounding unter dem gegnerischen Korb war mäßig: In der ersten Halbzeit erarbeiteten sich die Gastgeber acht zweite Chancen, die Münchner null. Dennoch lagen die Gäste zur Halbzeit 38:32 vorn. Erneut machte die individuelle Qualität den Unterschied. FCB-Coach Gordon Herbert hat deutlich mehr Alternativen: In Johannes Voigtmann und Justus Hollatz etwa kommen zwei Nationalspieler von der Bank, in Shabazz Napier ein ehemaliger NBA-Akteur.

War es im ersten Vergleich das zweite Viertel, in dem die Münchner vorentscheidend wegzogen, so steigerte sich der Titelfavorit auf fremdem Parkett nach der Pause. Vor allem Nationalspieler Andreas Obst, der vergangenen Samstag noch blass geblieben war, fand aus der Distanz zu alter Stärke und führte sein Team zusammen mit Nationalcenter Johannes Voigtmann – beide waren mit je 15 Punkten Topscorer – zu einer 59:43-Führung vor dem finalen Abschluss. Das dürfte auch Bundestrainer Alex Mumbru gefallen haben, der in der Halle weilte und seine Kandidaten für den EM-Kader beobachtete.

Im letzten Viertel bäumten sich die Weißenfelser nochmals auf und verkürzten auf 49:59, aber FCB-Coach Gordon Herbert beendete diesen Lauf mit einer Auszeit – und sein Team konterte anschließend sehr abgezockt. Angesichts des deutlichen Unterschieds schwanden beim MBC zusehends die Kräfte, die Bayern, auf deren Seite noch Vladimir Lucic (13) und Niels Giffey (12) zweistellig trafen, brachten den Sieg ungefährdet ins Ziel.

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