FC Bayern München:Franck Ribéry: Real Madrid gibt auf

Neue Wendung im Poker um Ribéry: Real Madrid klagt über eine zu hohe Ablöseforderung. Dafür hofft ein englischer Klub auf eine neue Chance.

Der Transferpoker um Bayern-Mittelfeldspieler Franck Ribéry hat eine neue Wendung bekommen. In Madrid sagte Reals Generaldirektor Jorge Valdano Radio Marca, dass sein Klub nicht mehr mit einer Übereinkunft rechne. "Wir müssen wohl resignieren und auf eine neue Gelegenheit warten. 80 Millionen Euro zu fordern, ist auch eine Art des Neins", erklärte Valdano im Hinblick auf die hohe Ablöseforderung des FC Bayern. Unterdessen berichtet der Guardian, dass sich durch Valdanos Aussagen der FC Chelsea wieder gute Chancen ausrechnet, Ribéry verpflichten zu können.

FC Bayern München: Zu teuer für Real? Franck Ribéry.

Zu teuer für Real? Franck Ribéry.

(Foto: Foto: Getty)

"Ich habe das Gefühl, dass Ribéry den FC Bayern München in dieser Saison nicht verlassen wird", sagte Valdano. Er rechne aber damit, dass Real in den kommenden Jahren wieder um den Franzosen bieten werde. "Sein Vertrag geht noch über zwei Jahre, aber das Leben ist lang, und er hat noch eine lange Karriere vor sich."

In London regt sich unterdessen Hoffnung auf einen Überraschungscoup. Chelsea-Trainer Carlo Ancelotti erklärte, er halte Ribéry für einen "guten, sehr guten Spieler". Ancelotti erhoffe sich noch neues "kreatives" Personal, Ribéry stehe da ganz oben auf der Liste. Der Franzose allerdings hatte vor einigen Tagen geäußert, dass er entweder zu Real Madrid wechseln würde oder in München bleibe.

Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge unterstrich die Ambitionen, längerfristig mit Ribéry zu planen. "Wir wollen Ribéry nicht nur nicht abgeben, sondern mit ihm verlängern", sagte er der Sport Bild. Auch der neue Trainer Louis van Gaal betonte den Stellenwert des französischen Nationalspielers: "Ich will immer vier kreative Spieler auf dem Feld haben. Einer davon ist Ribéry, darum will ich, dass er bleibt", sagte van Gaal.

Inwieweit die Äußerungen den Preis treiben beziehungsweise senken sollen oder ob Reals Absage eine tatsächliche Abkehr vom nächsten Millionen-Coup ist, dürfte sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Jedenfalls scheint der spanische Rekordmeister nach den Transfers von Cristiano Ronaldo (94 Millionen Euro), Kaká (65 Millionen) und Karim Benzema (35 bis 41 Millionen) nicht mehr bereit zu sein, bedingungslos weitere Millionen in den Markt zu pumpen.

Noch vor Ribéry steht bei Real eigentlich Xabi Alonso vom FC Liverpool auf der Einkaufsliste. Doch auch hier stocken die Verhandlungen. Liverpool fordert etwa 39 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler, was Valdano brüsk zurückweist. "Xabi Alonso ist unsere erste Wahl, wenn er in unser Budget passt, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Wir sind in unseren Vorstellungen weit entfernt von dem, was Liverpool aufgerufen hat."

Derweil setzt der neue Bayern-Trainer van Gaal seine harte Linie fort und will die Spieler künftig sogar bei Disco-Besuchen kontrollieren. Er habe dies schon bei seinem früheren Klub FC Barcelona so gemacht, "und ich mache das auch hier", sagte der 57-Jährige der Sport Bild.

Er habe sich bereits über das von den Profis zuweilen besuchte Münchner P1 informiert, erklärte van Gaal weiter. Wie er die Spieler dabei überwachen will, ließ der Niederländer, dessen oberste Maximen Respekt und Disziplin sind, allerdings offen. Er werde sie aber nicht auf ihren Handys anrufen, "das mache ich anders. Dank der modernen Kommunikationsmittel ist das nicht schwer. Sie werden schon sehen..."

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