FC Bayern München: Einzelkritik:Wahrlich mülleresk

Olic spielt, als habe es in Lyon keinen Schlusspfiff gegeben, Müller macht drei Tore, und van Bommel klärt die Chef-Frage. Die So-gut-wie-Meister in der Einzelkritik.

Johannes Aumüller

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Jörg Butt: Musste sich nach einer knappen halben Stunde zum einen bei Mitspieler Martin Demichelis im Speziellen und zum anderen bei allen Mitspielern im Allgemeinen bedanken. Bei Demichelis, weil der nach dem 1:0 auf ihn zugelaufen war, um zu jubeln - und Butt so seine ersten Laufschritte machen konnte. Bei allen anderen Mitspielern, weil die nach dem 2:0 etwas zurückschalteten und Butt noch den einen oder anderen Nicht-Jubel-Laufschritt machen konnteArchivfoto: ddp

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Philipp Lahm: Personifiziert wie kaum ein anderer Bayern-Spieler das van Gaalsche Diktum, nach dem Ballkontrolle, Ballbehauptung sowie sicheres Passspiel das Elementare des Fußballs sind. Bewies das gegen Bochum zum wiederholten Mal, sprintete einmal sogar einem ins Toraus trudelnden Ball hinterher, um sofort weiter zu passen. Ansonsten hätte Torwart Butt den Ball in die Hand nehmen müssen, was ja eine unverzeihliche Unterbrechung des Münchner Kombinationsspiels gewesen wäre. Zeigte gegen Bochum wie schon in den vergangenen Spielen wieder vermehrt den alten Vorwärtsdrang, wie seine Flanke zum 1:0 zeigte.Foto: dpa

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Martin Demichelis: Begann anstelle von van Buyten in der Innenverteidigung. Anders als noch in Lyon gab es diesmal aber kein Job-Sharing zwischen den beiden angeschlagenen Abwehrrecken, sondern spielte der Argentinier Demichelis durch. Sorgte für den aus Bayern-Sicht negativsten Moment des Spiels. Nicht, weil er sich wie schon so oft in dieser Saison einen katastrophalen Aussetzer leistete, sondern weil er sich nach einer knappen Viertelstunde eine eigentlich unnötige gelbe Karte abholte. Und angesichts von schlappen 17 Treffern Vorsprung in der Tordifferenz gegenüber Schalke wäre ein starker Abwehrmann doch sowas vonnöten.Foto: dpa

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Holger Badstuber: Spielte in der Mitte der ersten Hälfte einmal den Ball ins eigene Toraus, obwohl er ihn eigentlich auch zu einem Mitspieler hätte passen können. Aus der Ecke resultierte nichts. Außer diesem einen Fehlpass leistete sich der 21-Jährige keinen noch so kleinen Fehler und überzeugte einmal mehr in dieser Saison rundherum. Eine kaum zu fassende Konstanz.Foto: getty

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Diego Contento: Feiert am 1. Mai seinen 20. Geburtstag. Wollte offenkundig seinen Teil dazu beitragen, dass er die Geburtstagsfeier mit der Meisterfeier kombinieren kann. Gutes Zusammenspiel mit Ribéry, energisch im Vorwärtsspiel und mit Blick auf das Ergebnis zwischen Schalke und Bremen mit dem nötigen Glück, weshalb er nun zwei Partys auf einmal feiern darf.Foto: getty

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Mark van Bommel: Hatte wohl in den vergangenen Einzelkritiken gelesen, dass Mit-Sechser Schweinsteiger immer häufiger das Attribut "Chef" erhalten hatte. Wollte gegen Bochum die Chef-Frage wieder gerade rücken. Erteilte seinen Mitspielern sowohl verbal als auch mit seinen Händen unglaublich viele Anweisungen. Darf zudem eine öffentliche Entschuldigung von all jenen verlangen, die ihn mal als "technisch limitiert" beschrieben. Sein Repertoire unter anderem: eine sehenswerte Außenrist-Vorlage, ein noch sehenswerterer Hackentrick und ein unglaublich sehenswerter Doppelpass, der das 1:0 einleitete.Foto: dpa

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Bastian Schweinsteiger: Versuchte es mal mit einem Weitschuss, der ziemlich ungefährlich war. Das spielt bei einem 3:0 natürlich keine Rolle, steht in dieser Einzelkritik aber aus demselben Grund wie der Fehlpass von Holger Badstuber. Selbst wer mit der Lupe nach Schweinsteiger-Fehlern suchte, fand keine. Mal wieder eine überzeugende Leistung als Ballverteiler im zentralen Mittelfeld. Und für die Weitschüsse gibt's ja auch noch genug andere Bayern-Spieler.Foto: ddp

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Arjen Robben: Blieb wieder ohne Torerfolg und auch ohne allzu herausragende Szenen, obwohl er es das eine oder andere Mal mit einem Solo und/oder einem Linksschuss versuchte. Muss an dieser Stelle trotzdem keine Kritik lesen, weil ja klar ist, dass sich ein Arjen Robben alle seine Tore für die wichtigen Momente aufhebt. Wetten, was passiert, wenn es am 15. Mai in Berlin oder am 22. Mai in Madrid nach 68 Minuten noch 0:0 steht ...Foto: dpa

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Franck Ribéry: Ein gutes Spiel des Franzosen. Einige gelungene Szenen, dazu eine wunderbare Übersicht vor dem 2:0. Spielte wie alle anderen Bayern erstmals im Outfit der neuen Saison und fiel mit seiner Kombination aus weiß-rote gestreiftem Trikot, roter Hosen, schwarzen Stutzen und lila-rosafarbenen Schuhe modisch eher negativ auf. Muss nun die Frage beantworten, ob er nach dem Sommer immer noch in diesem Dress spielt. Wobei: weißes Trikot, weiße Hose, weiße Stutzen und dazu lila-rosafarbene Schuhe sehen auch nicht besonders doll aus.Foto: ddp

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Thomas Müller: Hatte wohl in der vergangenen Einzelkritik gelesen, dass Mit-Angreifer Ivica Olic mit dem Bayern-Bomber Gerd Müller verglichen wurde. Wollte gegen Bochum dafür sorgen, dass bei vergleichen mit dem Rekordtorschützen künftig wieder sein Name fällt. Vier Chancen, drei Tore und ein Pfostentreffer, ansonsten mit dem üblichen immensen Laufpensum. Wahrlich mülleresk.Foto: getty

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Ivica Olic: Machte so weiter, als habe das Spiel gegen Lyon nie aufgehört. Rannte und rannte und kam zu etlichen Torchancen. Köpfelte nach 30 Sekunden das erste Mal aufs Tor, hatte nach fünf Minuten die nächste große Chance, vergab nach sechs Minuten eine weitere Großgelegenheit, stand nach 24 Minuten im Abseits usw. Traf nicht, musste an diesem Nachmittag aber auch anders als gegen Lyon gar nicht treffen.Miroslav Klose: Kam für den Dreifach-Torschützen Müller und hatte fast so viele Torchancen wie der Dreifach-Torschütze Müller. Doch weil das eine Saison ist, in der Müller fast alles und Klose so gut wie nichts gelingt, blieb Klose ohne Treffer.Mario Gomez: Opfer der Münchner Ballkontrolle. Musste vor seiner Einwechslung für Olic etliche Minuten am Rand warten. Als er kam, hatte er fast so viele Chancen wie Klose und dieselbe Ausbeute wie Klose.Anatolij Timoschtschuk: Kam kurz vor Schluss für Schweinsteiger.Foto: dpa

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