Basketballer des FC Bayern:Einer geht, einer bleibt – einer kommt?

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Isaac Bonga war nicht nur wegen seiner farblich wechselnden Haarpracht auffällig, der Weltmeister war Schlüsselspieler der Bayern. Jetzt geht er nach Belgrad. (Foto: Michael Nibel/HMB-Media/Imago)

Die Münchner Basketballer verlieren den beliebten Allrounder Isaac Bonga, dafür hat ein anderer Nationalspieler verlängert. Auch die Verpflichtung eines neuen Trainers kommt in Gang – und es könnte ein prominenter Name werden.

Von Ralf Tögel, München

Ein Schritt zurück, ein Schritt nach vorn: So könnte man die jüngsten Entwicklungen bei den Basketballern des FC Bayern zusammenfassen. Wie der Klub bekannt gab, wird Isaac Bonga die Münchner verlassen, der Weltmeister hinterlässt eine große Lücke: Bonga war nicht nur einer der Schlüsselspieler beim Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokal, der 24-Jährige war auch ein Publikumsliebling – was nicht nur an seinen ständig wechselnden bunten Frisuren lag.

Immerhin kann sich der FC Bayern, der Bonga sehr gerne gehalten hätte, wie Geschäftsführer Marko Pesic mehrmals betont hatte, über die Vertragsverlängerung von Abwehrspezialist Nick Weiler-Babb freuen. Der 28-jährige Deutsch-Amerikaner, der vor vier Jahren vom Ligakonkurrenten Ludwigsburg an die Isar kam, hat beim Meister für zwei weitere Jahre bis 2026 unterschrieben. Momentan befindet sich Weiler-Babb wie Bonga mit der Nationalmannschaft in der Olympia-Vorbereitung, mit der er EM-Bronze gewann, aber den WM-Titel verletzt verpasste.

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Bonga ist Weltmeister, wird seine Qualitäten aber künftig bei einem Euroleague-Konkurrenten der Münchner einbringen. Der FC Bayern macht zwar keine Angaben über den neuen Arbeitgeber des vielseitigen Guards, Bonga hat aber dem Vernehmen nach einen Zweijahresvertrag bei Partizan Belgrad unterschrieben.

Beim Team von Trainer-Legende Zeljko Obradovic wäre er der vierte hochkarätige Zugang: Partizan hat auch Frank Ntilikina von den Charlotte Hornets aus der NBA geholt, sowie die beiden Euroleague-Spieler Iffe Lundberg (Virtus Bologna) und Vanja Marinkovic. Letzterer kommt von Baskonia Vitoria-Gasteiz, jenem Klub, zu dem sich Bayern-Coach Pablo Laso überraschend verabschiedet hat. Teure Spieler sind das, was auch über die Motivation Bongas zum Wechsel einiges aussagen dürfte, denn wie die Bayern hatten auch die Serben in der abgelaufenen Saison die Playoffs verpasst – was sich offensichtlich nicht wiederholen soll.

Noch suchen die Bayern einen Nachfolger für Laso, aber auch bei der Königspersonalie ist der Klub dem Vernehmen nach einen Schritt weitergekommen. Wie bereits berichtet ist Weltmeistertrainer Gordon Herbert der Münchner Wunschkandidat, der zwar nach SZ-Informationen bei den Chiba Jets einen gut dotierten Vertrag unterschrieben hat, diesen nun aber auflösen will, um zum FC Bayern zu wechseln – die Verhandlungen laufen. Auch für den scheidenden Sportdirektor scheint ein Kandidat gefunden zu sein, Dragan Tarlac, bisher Sportdirektor der serbischen Nationalmannschaft, soll sich mit den Bayern bereits einig sein.

Auch für Bonga steht bereits Ersatz bereit, der Israeli Yam Madar kommt dem Vernehmen nach vom Euroleague-Konkurrenten Fenerbahce Istanbul. In einschlägigen Online-Portalen wird der talentierte 23-Jährige bereits als Bayern-Spieler geführt. Auch Serge Ibaka wird die Bayern wohl verlassen, der NBA-Champion von 2019 war nach eigener Aussage wegen Trainer-Legende Laso nach München gekommen, nun wird der 34-jährige Center mit Real Madrid in Verbindung gebracht.

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