Nordische Ski-WM:Von Rang 27 noch zu Gold

Nordische Ski-WM Seefeld

Springt noch unvehofft zu Gold: Der Pole Dawid Kubacki.

(Foto: dpa)

In einem verrückten Skispringen gewinnt der Pole Dawid Kubacki den WM-Titel in Seefeld. Dem FC Bayern fehlen beim Bundesligaspiel am Samstag in Gladbach sechs Profis. Und die Bayern-Basketballer siegen in der Euroleague.

Meldungen im Überblick

Nordische Ski-WM, Skispringen: Die deutschen Skispringer haben bei den Weltmeisterschaften in Seefeld eine weitere Medaille verpasst. Richard Freitag sprang als bester DSV-Adler bei wechselnden Winden und Schneefall am Freitag auf Rang fünf. Den Sieg auf der Normalschanze sicherte sich in einem verrückten Wettkampf der Pole Dawid Kubacki vor seinem Landsmann Kamil Stoch und dem Österreicher Stefan Kraft. Kurios: Kubacki lag nach dem ersten Durchgang noch auf Rang 27. Erstmals seit 2013 landete in einem WM-Einzel damit kein deutscher Springer auf dem Podest.

Von der Großschanze in Innsbruck hatte Markus Eisenbichler die Goldmedaille gewonnen, Karl Geiger hatte Silber geholt. Im Teamwettbewerb war die Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster am vergangenen Sonntag ebenfalls nicht zu schlagen gewesen.

Bundesliga, FC Bayern: Rekordmeister Bayern München muss im Bundesliga-Topspiel am Samstag bei Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr/Sky) nun auch auf Leon Goretzka und David Alaba verzichten. Goretzka laboriert an Problemen am Sprunggelenk, bei Alaba macht eine Sehnenreizung einen Einsatz unmöglich. Zumindest reiste Torwart Manuel Neuer nach einem überstandenen grippalen Infekt mit zum Auswärtsspiel. Insgesamt fehlen der Mannschaft von Trainer Niko Kovac damit sechs Spieler im Duell mit der Borussia. Neben Goretzka und Alaba sind dies Franck Ribery (Magen-Darm-Infekt), Kingsley Coman (Muskelfaserriss) sowie die langzeitverletzten Corentin Tolisso und Arjen Robben. In den Kader rücken die Jungprofis Meritan Shabani, Wooyeang Jeong und Lukas Mai.

Basketball, Euroleague: Der FC Bayern hat in der Basketball-Euroleague einen wichtigen Sieg eingefahren. Der deutsche Meister gewann am Freitagabend bei Budocnost Podgorica aus Montenegro nach starker zweiter Hälfte mit 89:75 (41:44). Beste Münchner waren Vladimir Lucic (18 Punkte) und Nationalspieler Danilo Barthel (16). Bei den Montenegrinern zeigte sich der französische Nationalspieler Edwin Jackson am treffsichersten (19). Die Mannschaft von Trainer Dejan Radonjić präsentierte sich bei dessen langjährigem früheren Team zu Beginn der Partie vor 5056 Zuschauern vor allem in der Offensive stark. Bayern lag nach dem ersten Viertel bereits mit 25:17 vorne. Doch im zweiten Viertel drehte sich die Partie. München agierte passiver, ließ viele einfache Punkte zu und lag zur Pause mit drei Punkten hinten (41:44). "Wir haben sie zu einfach ins Spiel kommen lassen und zu viele offene Würfe zugelassen, das müssen wir abstellen", resümierte Danilo Barthel zur Halbzeit auf Magenta Sport. Angeführt von einem starken Barthel spielten die Münchner dann auch deutlich verbessert und lagen Mitte des dritten Viertels erstmals zweistellig in Führung (61:51). In der Folge blieben die Bayern konzentriert und spielten die Führung letztlich souverän herunter. Der Bundesliga-Tabellenführer steht mit einer Bilanz von zwölf Siegen und zwölf Niederlagen auf Platz neun und besitzt weiterhin alle Möglichkeiten, als erste deutsche Mannschaft in die Runde der letzten Acht in der Euroleague einzuziehen.

Bundesliga, VfL Wolfsburg: Geschäftsführer Jörg Schmadtke vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg hat die Spekulationen über eine Trennung von Trainer Bruno Labbadia zum Saisonende verbal befeuert. "Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Das hat sich einfach nicht entwickelt", sagte der 54-Jährige der Bild-Zeitung. Der 53 Jahre alte Coach hatte die Niedersachsen in der vergangenen Saison via Relegation zum Klassenerhalt geführt. Aktuell nehmen die Norddeutschen den fünften Tabellenplatz ein, der Vertrag von Labbadia läuft zum 30. Juni aus.

Nach eigener Aussage belastet den einstigen Bundesliga-Torjäger die Ungewissheit über seine sportliche Zukunft nicht. "Für mich ist das Allerwichtigste, dass wir nicht irgendwas kaputt machen oder kaputt machen lassen, was schade wäre", sagte Labbadia: "Das ist bis jetzt eine Erfolgsstory, die wir hingelegt haben. Nur das zählt." Labbadia sprach von einer Win-Win-Situation für beide Parteien. "Wir als Trainerteam haben mit der Mannschaft den Verein dazu gebracht, dass er anders dasteht als in den letzten Jahren", sagte Labbadia: "Nicht nur auf dem Platz sondern insgesamt."

Nordische Ski-WM: Die norwegischen Langläufer um Schlussmann Johannes Kläbo haben die WM-Staffel von Seefeld gewonnen. Über 4 x 10 Kilometer setzte sich der Titelverteidiger am Freitag in einer Zeit von 1:42:32 durch und holte damit Gold vor Russland und Frankreich. Für Langlauf-Star Kläbo, der nach starken Vorleistungen von Emil Iversen, Martin Johnsrud Sundby und Sjur Roethe für das Finish sorgte, war es vor 12 600 Zuschauern bereits der dritte Titel von Seefeld, zuvor hatte er im Sprint und im Teamsprint gewonnen.

Die deutschen Langläufer hatten bei immer stärkerem Regen nichts mit der Medaillenvergabe zu tun und landeten in der Besetzung Sebastian Eisenlauer, Andreas Katz, Florian Notz und Jonas Dobler auf Rang sechs. Am Vortag hatten die Frauen überraschend lange um eine Medaille gekämpft und am Ende den vierten Rang belegt.

Champions League: Real Madrids Kapitän Sergio Ramos ist von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit einer Sperre von zwei Europapokalspielen bestraft worden. Dem Innenverteidiger wurde seine Ehrlichkeit zum Verhängnis: Nach dem Achtelfinalhinspiel der Champions League bei Ajax Amsterdam (2:1) hatte Ramos zugegeben, eine Gelbe Karte provoziert zu haben. Später ruderte er zwar bei Twitter zurück - es war jedoch zu spät. Durch die Verwarnung wäre Ramos nur im Rückspiel gegen Ajax gesperrt gewesen, so muss er auch in einem möglichen Viertelfinal-Hinspiel aussetzen. Das Rückspiel gegen Amsterdam findet am kommenden Dienstag statt.

Nationalelf, ter Stegen: Marc-Andre ter Stegen hat die Machtdemonstration abgehakt. Den "großen Abend" im Estadio Santiago Bernabeu, die Demütigung des ewigen Rivalen Real Madrid im Pokal. Drei Tage nach dem 3:0-Erfolg muss der deutsche Nationaltorhüter wieder für den FC Barcelona glänzen, im nächsten Clasico, diesmal in der Liga. Es geht um eine mögliche Vorentscheidung im Titelkampf. Und für ter Stegen auch ein Stück weit um die Rolle in der Nationalmannschaft.

Denn der 26-Jährige will Manuel Neuer angreifen und der deutschen Nummer eins den Posten in der Fußball-Nationalmannschaft streitig machen. Er habe "absoluten Respekt davor, was Manu für Deutschland bislang getan hat, er hat tolle Turniere gespielt. Aber ich möchte, da mache ich auch kein Geheimnis daraus, den Umbruch auch auf der Torwartposition vollziehen. Ich möchte Druck machen", sagte ter Stegen bei DAZN vor dem Duell mit den Königlichen am Samstag (20.45 Uhr/DAZN). Ter Stegen ist bei den Katalanen längst anerkannter Leistungsträger, er kann auf eine ganze Reihe von Glanzauftritten in Liga, Pokal und Champions League verweisen.

Baseball: Baseball-Spieler Bryce Harper wird laut US-Medienberichten den höchstdotierten Vertrag im nordamerikanischen Profisport unterschreiben. Wie das Internetportal mlb.com am Donnerstag (Ortszeit) berichtete, einigte sich der 26-Jährige mit den Philadelphia Phillies aus der Major League Baseball auf einen mit 330 Millionen Dollar dotierten Dreizehnjahresvertrag. Noch nie zuvor soll ein Sportler in Nordamerikas Profiligen einen profitableren Kontrakt unterzeichnet haben. Eine offizielle Bestätigung des Teams sowie ein medizinischer Check stehen noch aus. Harper, der 2015 zum wertvollsten Spieler (MVP) der National League gekürt wurde, spielte von 2012 bis 2018 für die Washington Nationals. In sieben Spielzeiten für das Team erzielte Harper 184 Homeruns.

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