FC Bayern:Mit Tanz und Bier

Bayern-Basketballer gewinnen auch ihr letztes Hauptrunden-Heimspiel

Von Nico Horn

Beim FC Bayern hatten sie schon geahnt, dass sie ihren Fans im letzten Heimspiel der Saison ein gelungenes Rahmenprogramm bieten mussten. Denn eigentlich ging es am vorletzten Spieltag der Basketball-Bundesliga ja um nicht mehr wirklich viel für die Münchner. In der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga sind sie nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. Also ließen sich die Bayern beim 95:72-Sieg gegen Ratiopharm Ulm etwas einfallen: Zur Halbzeit spielte ein All-Star-Team aus Vereinsikonen wie Demond Greene und Steffen Hamann gegen die U14. Als kleine Bestechung wurden die Zuschauer zudem mit kostenlosen Hotdogs und Freibier beschenkt.

Auch Ulm hat seinen Platz sicher, als Sechster werden sie in den Playoffs auf Alba Berlin treffen. Bayerns Gegner in der K.-o.-Runde wird noch am Wochenende ausgespielt. Aufgrund dieser Ausgangslage war es nicht verwunderlich, dass beide Mannschaften mit sparsamer Konzentration zu Werke gingen. FCB-Trainer Dejan Radonjic rotierte die Aufstellung ein bisschen durch, so startete der Serbe Nemanja Dangubic - was man womöglich als kleines Zeichen mit Blick auf die am 18. Mai beginnenden Playoffs werten konnte. Sind alle Münchner fit, muss Radonjic ja einen ausländischen Spieler aus dem Kader streichen. Meist entscheidet sich dies zwischen defensivstarken Dangubic und Braydon Hobbs, der seine Qualitäten vornehmlich in der Offensive hat.

Ohne Hobbs dauerte es dann auch ein bisschen, bis beide Teams offensiv in Schwung kamen. Die Bayern warfen anfangs zwar sehr oft von jenseits der Dreierlinie auf den Ulmer Korb, trafen aber nicht. Weil sie zunächst kein Alternativkonzept fanden, hatten sie nach fünf Minuten nur vier Punkte erzielt.

Djedovic, Williams und Booker punkten am häufigsten

Im heimischen Audi Dome waren die Bayern noch ungeschlagen in dieser Saison. Irgendwann im Laufe der ersten Halbzeit kam es ihnen scheinbar in den Sinn, dass es durchaus beeindruckend wäre, wenn das auch so bleibt. Fast mit der Halbzeitsirene tanzte Bayerns Top-Scorer Nihad Djedovic (16 Punkte) mittels einer geschickten Täuschung an seinem Gegenspieler vorbei und legte den Ball zur 40:39-Führung in den Korb.

In der Pause sorgten dann die ehemaligen Bayern-Könner für ein paar Showeinlagen. Als es wieder ernst wurde, übernahm diese Aufgabe Derrick Williams. Mal blockte der US-Amerikaner am eigenen Korb einen Wurf, dann wuchtete er einen Alley-Oop-Pass von Spielmacher Stefan Jovic spektakulär in den Korb.

Aufgrund der Ulmer Verteidigung, die lange aggressiv zu Werke ging, konnten sich die Bayern jedoch erst im letzten Viertel so richtig absetzen. Dann traf Ulms Javonte Greene, der zuvor 15 Punkte erzielt hatte, nicht mehr - der Wille der Gäste war gebrochen. Williams (15 Punkte) und Devin Booker (14) durften noch ein paar Dunks zeigen, was dem Anhang sicht- und hörbar gefiel.

Am Sonntag reist der FCB zum Abschluss der Hauptrunde nach Bonn. Radonjic' Ziel dürfte es sein, den Rhythmus seiner Mannschaft aufrecht zu halten. Und vor allem soll sich vor den Playoffs bloß keiner mehr verletzen.

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