Nach DFB-Aus:Hummels äußert "Unverständnis"

Liverpool v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League Round of 16: First Leg

Bayern-Profi Mats Hummels.

(Foto: Getty Images)
  • Mats Hummels kritisiert Bundestrainer Joachim Löw für die Art und Weise der Ausbootung von ihm, Jérôme Boateng und Thomas Müller aus dem DFB-Team
  • Zuvor hatte schon Bayern-Trainer Niko Kovac Kritik am Bundestrainer formuliert.
  • Arjen Robben hat derweil einen erneuten Rückschlag erlitten und fällt mit einer Wadenverletzung auch fürs Champions-League-Rückspiel gegen Liverpool aus.

Mats Hummels hat nach der Ausmusterung aus der Fußball-Nationalmannschaft enttäuscht und mit deutlicher Kritik auf die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw reagiert. "Unabhängig von der aus meiner Sicht schwer nachvollziehbaren sportlichen Entscheidung (die ich natürlich respektiere), stößt die Art und Weise bei mir auf Unverständnis", schrieb der 30 Jahre alte Innenverteidiger von Bayern München am Donnerstag bei Twitter.

Löw hatte auch Hummels' Vereinskollegen Jérôme Boateng und Thomas Müller am Dienstag in München mitgeteilt, dass er nicht mehr mit ihnen plant und damit drei Weltmeister von 2014 aussortiert. "Thomas, Jerome und ich haben jahrelang alles für die Nationalmannschaft gegeben und dieser Umgang wird dem, was wir geleistet und erreicht haben, in meinen Augen nicht gerecht", erklärte Hummels und fügte hinzu: "Für mich kann ich sagen: es waren wunderbare Jahre, 70 Länderspiele, die alles, was ich mir als Kind einmal erträumt hatte, bei weitem übersteigen."

Niko Kovac formuliert Kritik

Trainer Niko Kovac hatte sich zuvor der Kritik der Verantwortlichen des FC Bayern an Fußball-Bundestrainer Joachim Löw angeschlossen. Die von Löw ausgebooteten Münchner Weltmeister Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels seien "enttäuscht", sagte Kovac am Donnerstag: "Gerade auch wegen der Endgültigkeit, mit 29 oder 30 Jahren schon als altes Eisen bezeichnet zu werden. Das ist, glaube ich, nicht richtig."

Löw habe versucht, ihn am Dienstagmorgen telefonisch vorab zu informieren. "Er hat mich angerufen, gegen neun Uhr. Da saßen wir in einer Besprechung. Als ich zurückrief, war er schon im Flieger", berichtete Kovac: "Mit ihm habe ich dann hier kurz gesprochen. Die Kommunikation war schon da, aber nicht über mehrere Tage." Ansonsten, sagte der Kroate, sei "der Bundestrainer natürlich für die sportlichen Belange zuständig. Das möchte ich nicht weiter kommentieren."

Labbadia unterstützt Löw

Unterstützung erhält Löw in der Causa dagegen von Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia. Löws Entscheidung sei zu respektieren, sagte Labbadia dem sid: "Wir tun gut daran, der Person zu vertrauen, die in der Verantwortung steht. Jogi Löw hat oft genug gezeigt, dass er ein sehr, sehr guter Bundestrainer ist."

Dass Löws Entscheidung "nicht schmerzlos und ohne Aufsehen passiert", empfindet Labbadia als "ganz normal, weil es richtig gute und verdiente Spieler sind". Labbadia äußerte auch Verständnis für den FC Bayern und die drei langjährigen Nationalspieler, die sich schwer enttäuscht zeigten. Der VfL Wolfsburg trifft am Samstag auf die Münchner.

Robben fällt mit einer Wadenverletzung aus

Nicht mitspielen wird Arjen Robben. Er hat nach seiner gerade erfolgten Rückkehr ins Mannschaftstraining einen erneuten Rückschlag erlitten und wird den Bayern definitiv auch im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Liverpool fehlen. Robben habe sich am Dienstag an der Wade verletzt, sagte Kovac. Ein Einsatz gegen Liverpool sei "ausgeschlossen". Kingsley Coman hingegen ist nach seinem Muskelfaserriss laut Kovac "auf dem aufsteigenden Ast". Man sei "guter Dinge, dass das für Liverpool was werden kann". Den französischen Weltmeister Corentin Tolisso erwartet der Trainer nach auskuriertem Kreuzbandriss "Ende dieses Monats" zurück.

Das Bundesliga-Heimspiel gegen den Bundesliga-Siebten Wolfsburg soll dem FC Bayern noch einmal zusätzliches Selbstvertrauen für die Königsklasse liefern. "Das Spiel soll uns Elan geben für Liverpool, aber es ist wichtig, dass wir den ersten vor dem zweiten Schritt machen", sagte Kovac.

Er bezeichnete Wolfsburg als "außerordentlich gut" und lobte die Arbeit von Trainer Labbadia. "Da ist Gefahr in Verzug", sagte Kovac auch mit Blick auf die Auswärtsstärke der Wolfsburger. Die Schwäche des Tabellenführers und Meisterschaftskonkurrenten Borussia Dortmund habe die Münchner indes "beflügelt. Ich sehe das an der Körpersprache. Jetzt geht's ins Finish, in den letzten drei Monaten können wir alles gewinnen."

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