Neuer Bayern-Trainer:"Ich habe die allerhöchste Meinung von seiner Arbeit"

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Applaus, Applaus: Vincent Kompany, hier noch als Trainer des FC Burnley. (Foto: Julian Finney/Getty Images)

Pep Guardiola, Julian Nagelsmann: Zwei ehemalige Bayern-Trainer loben ihren designierten Nachfolger Vincent Kompany. Die Frage ist nur, wie viel Schaden seine von Sportvorstand Max Eberl durchgesetzte Verpflichtung in der Führungsriege angerichtet hat.

Pep Guardiola spricht von der "besten Entscheidung", Julian Nagelsmann von einer "herausragenden Perspektive". Der designierte neue FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany, 38, hatte seine Unterschrift noch nicht unter den Vertrag an der Säbener Straße gesetzt, da waren sich zwei seiner Vorgänger in München bereits einig: Die praktisch perfekte Verpflichtung des Belgiers biete mehr Chancen als Risiken für den Rekordmeister.

"Ich habe die allerhöchste Meinung von seiner Arbeit, seiner Persönlichkeit, seinem Wissen über das Spiel, wie er mit den Medien umgeht", sagte Guardiola, der die Bayern von 2013 bis 2016 trainierte, über seinen ehemaligen Kapitän bei Manchester City. Bundestrainer Nagelsmann, bis Frühjahr 2023 bei den Bayern, sagte in der ARD, Kompany habe "viele gute Trainer" gehabt, die ihn ausgebildet hätten: "Von dem her wird er das gut machen." Nagelsmann kann in diesem Zusammenhang auch der ersten titellosen Saison der Münchner seit 2012 Positives abgewinnen: "Am Ende tut es dem Verein gut, dass sie jetzt mal nicht Meister wurden", meinte er: "Ich glaube, es ist keine schlechte Situation für einen jungen Trainer, der seine Fußstapfen hinterlassen kann. Der kann, glaube ich, mehr verändern, als wenn sie jetzt wieder Meister geworden oder extrem erfolgreich gewesen wären."

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Von Sven Haist

Seit dem Wochenende deutet alles darauf hin, dass der FC Bayern in Kompany endlich seinen Nachfolger für den entlassenen Thomas Tuchel gefunden hat. Nach wochenlanger Suche mit zahlreichen Absagen unter anderem von Nagelsmann, Ralf Rangnick und Xabi Alonso sollen sich die Münchner mit Kompanys Premier-League-Klub FC Burnley auf einen Transfer des 38-Jährigen verständigt haben. Zehn bis zwölf Millionen Euro Ablöse sollen fällig sein, darüber hatte zuerst Sky berichtet.

Bereits unter der Woche hatte sich Kompany nach SZ-Informationen mit den Münchnern sehr konkret auf eine Zusammenarbeit verständigt. Anschließend waren die Klubs in Verhandlungen getreten. Der Coach, der mit Burnley in der abgelaufenen Saison ein Jahr nach dem Aufstieg wieder abgestiegen war, soll in München einen Vertrag bis 2027 erhalten.

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Während sich die Grundstimmung nun also wieder ins Optimistische wenden könnte, stellt sich allerdings die Frage, wie viel Schaden die jüngsten Tage und Wochen der Trainersuche in der Führungsetage des FC Bayern angerichtet haben. Nach SZ-Informationen sollen Ehrenpräsident Uli Hoeneß und der ehemalige Vorstandschef und heutige Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge ziemlich aktiv eine Rückkehr von Hansi Flick angestrebt haben - ehe klar war, dass Flick nun beim FC Barcelona übernehmen soll. Der neue Sportvorstand Max Eberl hingegen verfolgte mit der Personalie Kompany einen völlig anderen Weg. Inwieweit das dadurch entstandene wechselseitige Misstrauen zu kitten ist, dürfte stark damit zu tun haben, ob und wie schnell der FC Bayern unter Kompany wieder in die gewohnte Erfolgsspur zurückkehrt. Wann die Personalie vom Aufsichtsrat der Bayern offiziell abgesegnet und wann Kompany dann in München vorgestellt wird, blieb am Sonntag vorerst unklar.

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