FC Bayern in der Einzelkritik:Unbayerischer Bernat

Der Linksverteidiger scheitert an Latte, Pfosten und Torwart Bürki, Manuel Neuer jongliert den Ball auf seinem Oberschenkel und Arjen Robben ist der Schnellste auf dem Planeten Freiburg. Der FC Bayern beim 2:0-Sieg in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Matthias Schmid

Manuel Neuer

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(Foto: Maurizio Gambarini/dpa)

Konkurriert bisweilen mit Arjen Robben um den Rummenigg'schen Titel des "besten Feldspielers der Welt". Gegen Augsburg noch als Libero gefordert. Gegen Freiburg wollte er sich wieder seinen Kernkompetenzen im Strafraum widmen, die waren aber nicht von ihm gefragt. Wieder einmal gelangte kein Schuss des Gegners auf das Tor von Manuel Neuer. Einmal rannte er wieder fast bis zur Mittellinie, aber nicht aus der Not, sondern aus purer Langeweile, um einen Ball zu berühren und diesen wenigstens zu Rafinha zu spielen. Kann noch ganz offiziell Weltfußballer des Jahres werden. Jonglierte den Ball deshalb auch mal auf dem Oberschenkel.

Rafinha

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(Foto: dpa)

Ist nicht Philipp Lahm, verzichtet auf Drehungen um die eigene Körperachse, sorgt mit seinem verlässlichen und unaufgeregten Spiel trotzdem dafür, dass kaum einer Philipp Lahm vermisst: Spitzelte in der ersten Hälfte Christian Günter beim einzigen nennenswerten Freiburger Angriff den Ball im letzten Moment vom Fuß, schlägt mittlerweile auch ganz ordentliche Flanken. (im Bild rechts)

Medhi Benatia

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(Foto: AFP)

War nicht gefährdet, imaginäre neue Schusswaffen ausprobieren zu dürfen wie nach seinem Tor in Augsburg, bekam diesmal keine Gelegenheit im gegnerischen Strafraum zum Kopfball zu fliegen. Nach 36 Minuten war sein Dienst wegen Leistenproblemen beendet.

Dante

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(Foto: dpa)

Darf mittlerweile in der Innenverteidigung nur noch spielen, wenn kein bedeutendes Spiel mehr ansteht oder Benatia und/oder Jérôme Boateng verletzt sind. Gewinnt trotzdem alle Kopfballduelle und hat die Zeit auf der Bank sinnvoll für weiterbildende Studien genutzt. Kann jetzt wie Alonso 40-Meter-Pässe zum Kollegen spielen, wie in der ersten Hälfte auf Müller. Kommt dennoch nicht als bester Feldspieler der Welt infrage.

Juan Bernat

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Vor der Saison kaum in Deutschland bekannt, ist er nun dabei, sich als bester Linksverteidiger der Liga zu etablieren. Die Nationalmannschaft von Joachim Löw bleibt trotzdem unerreicht, sein Geburtsort Cullera liegt in Spanien, Benedikt Höwedes muss sich also keine Sorgen um seinen Stammplatz bei der nächsten EM als Linksverteidiger machen. Raufte sich gegen Freiburg auch nicht deshalb mehrmals die Haare. Er hatte einige Chancen von bester Qualität für sein erstes Bundesligator, aber Freiburgs Torhüter Bürki oder der Pfosten oder die Latte standen im Weg.

Xabi Alonso

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(Foto: REUTERS)

War nie Weltfußballer des Jahres, braucht keinen Titel, um fast in jedem Spiel zu demonstrieren, dass es nur wenige Fußballer im defensiven Mittelfeld gibt, die es ähnlich verstehen, so prägend für ein Team zu sein und so schöne Pässe aus 40 Metern zu zelebrieren. Gegen Freiburg führte einer seiner langen Bälle zum Führungstor. Musste dann in der 59. Minute vom Feld, der Grund waren aber nicht ein paar unsaubere Pässe, sondern eine Blessur.

Arjen Robben

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Sagt, dass es auf der Welt noch ein paar wenige Fußballer gebe, die besser seien als er. Diese Meinung hat Robben fast exklusiv. Glaubt nicht nur Rummennige, weshalb er ihn nach dem Augsburg-Spiel zum besten Feldspieler der Welt ausgerufen hatte. Zeigte gegen Freiburg, warum das so ist. Ist nicht nur mit den Beinen schneller als alle anderen Spieler des Planeten Freiburg, sondern auch mit dem Kopf. Erweiterte sein imposantes Repertoire mit seinem Führungstreffer per Flugkopfball. Es war seine 100. Tor im 184. Pflichtspiel für den FC Bayern.

Thomas Müller

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(Foto: dpa)

Hätte allein gegen Freiburg zum besten Feldspieler der Welt aufsteigen können, indem er nur eine seiner zahlreichen Chancen in der ersten Hälfte verwandelt hätte. Torwart Roman Bürki hatte aber etwas dagegen und trieb mit seinen Reflexen den Weltmeister fast in die Resignation. Köpfelte dann doch noch sein Tor, weil er nach einem Lattentreffer von Bernat entschlossen zum Ball ging. Fing sich dabei einen Hieb seinen Gegenspielers gegen den Kopf ein.

Mario Götze

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Nicht der beste Feldspieler der Welt, erzielte aber immerhin das wichtigste Tor des Jahres im WM-Finale gegen Argentinien. Gegen Freiburg zeigte er nicht, dass er besser als Messi ist, scheiterte an Bürki in günstiger Position, nachdem ihn einer dieser legendären Alonso-Pässe erreicht hatte. Das Spiel war wohl nicht bedeutend genug für Götze.

Franck Ribery

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Dachte schon, dass er der beste Feldspieler der Welt sei. Weiß seit einiger Zeit, dass er es nicht ist. Dribbelte gegen Freiburg, wenn er hätte abspielen müssen und spielte ab, wenn er hätte dribbeln müssen. Legte Robben den Ball grandios per Kopf zur Führung auf. In der momentanen Form auf jeden Fall viel besser als fast alle Spieler dieser Erde.

Robert Lewandowski

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(Foto: REUTERS)

Als Spieler des FC Bayern lässt er sich oftmals ins Mittelfeld fallen, Müller oder Götze können auch seine Position ganz vorne spielen. Machte gegen Freiburg im Mittelfeld Bekanntschaft mit Julian Schuster, der nie der beste Feldspieler der Welt wird. Musste nach dessen Tritt auf den Fuß in der Pause in der Kabine bleiben.

Jérôme Boateng

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(Foto: AP)

Kam unverhofft ins Spiel, nachdem sich Benatia verletzt hatte. Braucht keine Eingewöhnungszeit, um in der Abwehr der Chef zu sein. Leichtsinnsfehler hat er nicht mehr im Programm. Hätte diesmal aber gerne mal von draußen zugeschaut, was Dante so alles beim Studium gelernt hat.

Bastian Schweinsteiger

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(Foto: dpa)

Kam zur Pause für Lewandowski in die Partie. War kein Spiel, in dem Helden geboren werden, nach Alonsos Auswechslung genügte ihm deshalb auch der Radius eines Professors beim Abendspaziergang. Bei den 40-Meter-Pässen nicht so chirurgisch genau wie der Spanier. (Archivbild)

Xherdan Shaqiri

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(Foto: dpa)

Würde gerne mal der beste Feldspieler der Welt werden, hat beim FC Bayern in diesen Wochen aber kaum Gelegenheit seine Begabung zu zeigen, entweder ist er verletzt oder Bayern-Trainer Pep Guardiola lässt ihn nur wenige Minuten spielen, gegen Freiburg durfte er das immerhin nach 60 Minuten tun. Würde in jeder Mannschaft spielen, nicht auf dem Erdkreis, aber zumindest in der Bundesliga. (Archivbild)

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