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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer
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Manuel Neuer hätte sich nach Marseille mal lieber Ohrstöpsel mitgenommen, der souveräne Holger Badstuber sichert sich mit fehlerfreiem Stellungsspiel seine Planstelle für die nächste Spielzeit und Mario Gomez lässt mit seinem 37. Pflichtspieltor nun wirklich gar keine Fragen mehr offen. Die Bayern beim 2:0 in Marseille in der Einzelkritik.
Von Andreas Burkert und Carsten Eberts, Marseille
Manuel Neuer: Hätte sich Ohrstöpsel mitnehmen müssen, denn in seinem Rücken lärmten in beiden Halbzeiten OM-Enthusiasten, als gäbe es keine sportliche Krise ihres Teams. Trotzdem nicht benommen, sondern gleich hellwach beim wuchtigen Kopfstoß von Innenverteidiger Rod Fanni. Seine Abschläge bleiben seltsamerweise ein Problem. Doch wenn er in seinem Kerngeschäft gefordert war, stets souverän zur Stelle. Ein sicherer Rückhalt.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm
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Philipp Lahm: Mit Abstand bester Münchner. Dass er nun rechts hinten verteidigt, ist und bleibt ein Segen aus Münchner Sicht. Der Ghanaer André Ayew konnte seine Klasse nie nachweisen, und nach vorn bleibt Lahm ein sicherer Zulieferer für die Offensiv-Combo der Bayern. Sein Ballgewinn ging dem Konter zum 0:1 voraus. Der angehende Vater fällt zudem neuerdings mit Spielführer-Attitüde auf: Protestierte vor der Pause einmal vehement - Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo zeigte ihm Gelb.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Jérôme Boateng
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Jérôme Boateng: Begann aufmerksam, brachte seinen kräftigen Körper ein, ehe sich bei ihm einige Fehler im Aufbau einschlichen. Legte vor dem Strafraum OM-Stürmer Rémy den Ball auf, wie schon gegen Hannover bügelte Neuer seinen Patzer aus. Die Sache wiederholte sich am Elfmeterpunkt noch einmal, wieder musste Neuer aushelfen. Solche Unkonzentriertheiten könnten den Bayern demnächst gegen Real Madrid den Traum vom Heimspiel am 19. Mai kosten.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Holger Badstuber
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Holger Badstuber: Fehlerfrei im Stellungsspiel, schaltete sich wie Boateng kaum ins Angriffsspiel ein. Weshalb das ganz sinnvoll ist, verdeutlichte der Nationalverteidiger einige Male. Insgesamt aber eine souveräne Vorstellung. Sollte nächstes Jahr wirklich Dante aus Gladbach kommen - Badstubers Planstelle steht sicher nicht zur Disposition.
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FC Bayern in der Einzelkritik:David Alaba
Quelle: dpa
David Alaba: Wurde im Stadionheft fälschlicherweise als Spieler der zweiten Mannschaft ausgewiesen (wie übrigens auch die Kollegen Kroos und Gustavo) - es hat sich offenbar noch nicht überall in Europa herumgesprochen, dass der Teenager seit Wochen als Linksverteidiger seinen Mann steht. Wagte es nur zu selten, Ribéry vorne in seinem scheinbar aussichtslosen Kampf um den entscheidenden Assist zu unterstützen. Aber Alaba lernt ja noch minütlich dazu.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Luiz Gustavo
Quelle: dpa
Luiz Gustavo: Wertvoll, wenn es darum ging, die Konterversuche der Franzosen früh zu unterbinden. Seine rustikale Art war hilfreich in diesem Fußballspiel von recht bescheidener Qualität. Ein Kompliment ist das für einen Brasilianer zwar nicht. Aber den Bayern hat Gustavo das Warten auf Schweinsteigers Rückkehr erleichtert.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos
Quelle: AFP
Toni Kroos: Begann wie selbstverständlich als gewandter Ballverteiler. Doch als das Münchner Spiel früh zerfaserte, ließ auch er an Präzision und Präsenz zu wünschen übrig. Eine bescheidene Leistung angesichts seines Niveaus in den vergangenen Wochen. Timoschtschuk profitierte davon, der Ukrainer durfte ihn ersetzen.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Arjen Robben
Quelle: REUTERS
Arjen Robben: Betrat schon 80 Minuten vor dem Anpfiff den Rasen. Hörte von den Pfiffen der OM-Fans jedoch nichts, da er seine weißen Arjen-Robben-Kopfhörer trug, die ihm stets eine Aura zwischen Desinteresse und tiefer Konzentration verleihen. Ihm gelang lange kaum etwas, nicht mal die leider fast schon obligatorische Flugeinlage im gegnerischen Strafraum. Doch wie er vor Gomez' 1:0 den Ball in Windeseile verarbeitete - das belegte sein Talent für große Momente. Das 2:0 schoss er gleich selbst.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller
Quelle: AFP
Thomas Müller: Lief ungemein viel. Unternahm wahnsinnig viel. Aber ihm gelang: so gut wie nichts. Bisweilen eine Reminiszenz an den früheren Klubangestellten Klinsmann, den sie "Flipper" riefen. Passte sich aber wohl einfach nur ganz artig dem Niveau der Partie an. Einem Müller kann man deshalb nicht böse sein. Erst recht nicht, wenn ihm so ganz unauffällig der entscheidende Pass zum 2:0 gelingt.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Franck Ribéry
Quelle: dapd
Franck Ribéry: Kehrte nach seinem Abschied im Sommer 2007 erstmals ins Stade Vélodrome zurück, der Empfang war ausgesprochen frostig. Wurde schon beim Aufwärmen bei jedem Schuss ausgepfiffen. Kickte seinen letzten Ball deshalb fröhlich in die Marseiller Fankurve. Unbeeindruckt war der Franzose nicht von so viel Abneigung, die ihm da entgegenschlug. Begann nervös, lief sich bei seinen Dribbelläufen mit der Verlässlichkeit einer Schweizer Uhr fest. Ging nach einer halben Stunde nach einer recht leichten Berührung zu Boden, beschwerte sich gestenreich - wurde daraufhin nur noch lauter ausgepfiffen. Doch am Ende winkte er bei seiner Auswechslung vergnügt in die Ränge - dorthin, wo die Münchner Fans ihn feierten.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Gomez
Quelle: dpa
Mario Gomez: Begann zögerlich und dribbelte lieber, statt zur rechten Zeit zu schießen. Generell war das ein Münchner Versäumnis, das geradezu ärgerlich war, da Marseille lediglich seinen drittbesten Torwart aufbot. Aber Gomez schuftete, einmal gelang ihm beim Sprint in die eigenen Hälfte sogar das Kunststück, den riesenhaften Mittelfeldabräumer Mbia mit einem furiosen Rempler zu Boden zu bringen. Beim 1:0 erkannte er sofort, wohin die Reise geht - Robbens perfektes Anspiel nahm er direkt auf und überwand den unsicheren Andrade im OM-Kasten. Sein 37. Pflichtspieltor in dieser Saison - noch Fragen?
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FC Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger
Quelle: Bongarts/Getty Images
Bastian Schweinsteiger: Kam in der 69. Minute, gleich nach dem 2:0, für Müller. Lieferte ein spektakuläres Comeback: Verletzte sich nicht gleich wieder. Und kassierte jene gelbe Karte, die ihn im nun doch recht uninteressanten Rückspiel zum Zuschauen zwingt. Real kann kommen.