FC Bayern in der Einzelkritik:Robben versorgt die Arena mit Strom

Der Flügelspieler erzeugt genügend Energie fürs ganze Stadion, Jérôme Boateng studiert seine Schwimmbad-Performance und Daniel Van Buyten läuft robust wie ein PC aus den Achtzigern. Die Bayern beim 2:1 gegen Leverkusen in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Saskia Aleythe

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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer

FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen

Quelle: dpa

Der Flügelspieler erzeugt genügend Energie fürs ganze Stadion, Jérôme Boateng studiert seine Schwimmbad-Performance und Daniel Van Buyten läuft robust wie ein PC aus den Achtzigern. Die Bayern beim 2:1 gegen Leverkusen in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Löste nach dem Arsenal-Spiel leichte Besorgnis im Vereinsumfeld aus. Ihm sei nach dem Ausgleich etwas schlecht geworden, verkündete Neuer. Sah vielleicht mit ähnlichem Gefühl seiner wackeligen Abwehr zu, war aber topfit, als ihn Simon Rolfes per Fernschuss zum Parieren animierte. Griff später bei einer Ecke am Ball vorbei, sorgte damit für Besorgnis im Vereinsumfeld. Durfte in der 76. Minute seiner alten Leidenschaft nachgehen: Aus dem Strafraum stürmen und einen Ball wegdonnern. Sah zufrieden aus. Musste in der Nachspielzeit doch noch hinter sich fassen. Sah nicht mehr zufrieden aus.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Rafinha

Bayern Muenchen v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Rafinha: Verlor beim Einspielen Schnick-Schnack-Schnuck gegen Franck Ribéry und musste in die Kreismitte seiner passenden Abwehrkollegen und sich im Abluchsen versuchen. Stand später vor den Leverkusener Angreifern oft auf ähnlich verlorenem Posten: War durch die Unsicherheiten von Nebenmann Van Buyten zu höchster Konzentration gezwungen, musste aber auch dem ein oder anderen Ball hinterherschauen. Hatte sich in der zweiten Hälfte an sein Umfeld gewöhnt, musste aber auch nicht mehr viel eingreifen - bis er beim Gegentor ein Kopfballduell verlor.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Daniel Van Buyten

Bayern Muenchen v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Daniel Van Buyten: Hat in puncto Motorik oft eher die Geschwindigkeit eines C64. Ist aber auch genauso robust wie ein PC aus den Achtzigern. Den Leverkusenern um Son und Kießling imponierte das wenig - immer wieder wurde Van Buyten von den wendigen Angreifern erfolgreich umwuselt. Der Belgier machte mit espritfreien Rückpässen Manuel Neuer nervös und köpfelte den Ball im Angriff bei einer eigenen Ecke ins Aus. Sorgte insgesamt für unterhaltsame Momente.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Jérôme Boateng

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Quelle: AFP

Jérôme Boateng: Machte sich fit für den Sommer. Studierte seine Schwimmbad-Performance ein und rempelte die Leverkusener per Arschbombe weg. Durfte sich wie ein begehrter Bademeister fühlen, war in der neu zusammengewürfelten Abwehr der Stabilisator. Fing zwar nicht jeden Ball ab, machte aber größtenteils eine gute Figur.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Diego Contento

Bayern Muenchen v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Diego Contento: Hatte in den ersten 30 Minuten Schwierigkeiten, auf Temperatur zu kommen. Immer einen Schritt zu spät am Gegner und mit eher milderer Gegenwehr. Bekam dann Gelb, als ihm ein Gegner in die Seite rauschte. Verstand die Gepflogenheiten des Geschäfts und holte durch gut getimtes Fallen einen Freistoß raus, den Toni Kroos beinahe direkt verwandelte. Sah in seinen offensiven Momenten besser aus als in seinen defensiven, was den Münchnern zumindest in der zweiten Hälfte nicht mehr wehtat.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger

FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen

Quelle: dpa

Bastian Schweinsteiger: Durch das Bank-Sabbatical von Philipp Lahm mit Kapitänsbinde auf dem Platz. Fällte Arjen Robben, als er eigentlich den herbeihuschenden Son erwischen wollte. Musste nach dem Halbzeitpfiff von Thomas Müller Vorschläge zur Spielgestaltung anhören. Machte seine Kollegen dann umgehend sprachlos: Nutzte in der 52. Minute reichlich Mauer-Geschiebe der Abwehr, um seinen Freistoß zu berechnen. Führte ihn aus etwa 18 Metern von der linken Seite aus - in Form einer Bogenlampe, die noch die Unterkante der Latte küsste und dann ins linke Eck plumpste.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Arjen Robben

Bayern Muenchen v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Arjen Robben: Ließe sich die Energie von Arjen Robben in Strom umwandeln, wäre die Arena in Fröttmaning längst alternativ versorgt. Musste wie gegen Arsenal nun auch gegen Leverkusen spüren, dass seine Antrittsfreude nicht uneingeschränkt den Gegner überwinden kann. Lief sich immer wieder in den Beinen der Gegner fest. Lief aber trotzdem unermüdlich weiter. Ein verlässlicher Partner in Sachen Stromversorgung.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller

FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen

Quelle: dpa

Thomas Müller: Kreiselte zu Beginn putzmunter durch den Strafraum, allerdings wenig zielgerichtet. Bewegte sich Haken-schlagend über den Platz, erwischte den Ball immer wieder recht sehenswert, aber ohne den Spielstand zu ändern. Ließ sich die Laune trotzdem nicht verderben.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos

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Quelle: AFP

Toni Kroos: Mit Kollege Schweinsteiger in einer Zwickmühle: Sollte als Herz des Teams eigentlich die Fäden für den Angriff ziehen, musste aber viel in der Abwehr aushelfen. Brauchte etwas Zeit, um die alte Präzision in seine Pässe zu bekommen. Konnte nach 50 Minuten dann wieder den Vorwärtsgang einlegen und bediente seine stürmenden Kameraden ordnungsgemäß.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Götze

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Quelle: AFP

Mario Götze: Wäre vermutlich auch ohne seinen feinen Fuß ein gern eingesetzter Bayer: Ist mit seiner Unbekümmertheit fast schon ein psychologisches Phänomen. Spielt nach vertändelten Chancen munter weiter, ohne jegliches Anzeichen der Verärgerung. Zog wegen seinem feinen Fuß die Gegner magisch an, sorgte somit zumindest zeitweilig für Platz bei seinen Mitspielern. Dribbelte und passte artig durch die Räume.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Mandzukic

Bayern Muenchen v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Mario Mandzukic: Schlug nach 15 Minuten einen Purzelbaum im Bayer-Strafraum mit Gegner-Kontakt, was der Schiedsrichter mit mildem Lächeln und Abstoß quittierte. Bekam selten Bälle in den Strafraum serviert, blieb aber engagiert dabei. Nutzte in der 44. Minute eine Flanke von Schweinsteiger und brachte ihn im Luftkampf mit dem Kopf ins Tor. Tat, wofür er bezahlt wird. Wurde dafür bei seiner Auswechslung reichlich beklatscht.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Einwechselspieler

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Quelle: AFP

Franck Ribéry: Kam in der 66. Minute für Arjen Robben, musste kurz deuten, ob der Applaus ihm oder seinem holländischen Kollegen galt. Narrte dann nicht nur die Gegner, sondern auch ein wenig Robben: Hatte im Gegensatz zu ihm Erfolg damit, von außen in die Mitte zu ziehen. Lieferte feine Impulse.

Xherdan Shaqiri: Kam in der 75. Minute für Mario Mandzukic aufs Feld und tobte sofort los, als würde ihm das Stehen Schmerzen bereiten. War kurz vor Schluss durch ein Ping-Pong-artiges Zusammenspiel mit Müller so irritiert, dass er den Ball einen Meter vorm Tor nicht erwischte. Wurde ihm großzügig verziehen.

Thiago: Kam in der 85. Minute für Toni Kroos. Bekam also kein eigenes Tor, sondern nur den Gegentreffer mit. Schlechtes Timing.

© Süddeutsche.de/ebc
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