FC Bayern in der Einzelkritik:Robben scheitert mit dem Robben-Move

Der Niederländer kommt nur bis zum Nachinnenziehen, Thomas Müller ist diensthabender Seuchenvogel und Philipp Lahm wäre definitiv der beste Lahm-Nachfolger. Die Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Christopher Gerards

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Hertha BSC v Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Manuel Neuer

Ist auch nur ein Mensch. Dieses Geheimnis hat Herthas Stürmer Vedad Ibisevic vor dem Spiel enthüllt. Beim FC Bayern "spielten auch nur Menschen", hat er gesagt. Wirkte in der 21. Minute tatsächlich wie ein Mensch: Neuer sah nämlich einen Schuss in sein Tor fliegen - übrigens von Ibisevic. Andererseits: Den Torwart, der diesen Ball hält, den möchte man auch erstmal sehen. Parierte später gewohnt seriös, zum Beispiel einen abgefälschten Versuch von Vladimir Darida.

Philipp Lahm

Quelle: dpa

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Philipp Lahm

Steht gerade im Mittelpunkt einer lustigen Raterunde: Wer wird der neue Philipp Lahm? Zeigte in Berlin, dass der beste Nachfolger von Philipp Lahm vermutlich Philipp Lahm wäre. Würde vermutlich auch als neuer Rechtsaußen und/oder Spielgestalter taugen. Gewann nicht nur seine Zweikämpfe, sondern war im Angriffsspiel so unberechenbar wie die Bauzeit des BER: Rannte die rechte Seite rauf und runter und leitete die gefährlichsten Angriffe des FC Bayern ein. Abzug in der B-Note, weil er später im Laufduell mit Salomon Kalou stolperte.

Hertha BSC v Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Mats Hummels

Verteidigte unter der Woche seinen Titel als attraktivster Spieler der Bundesliga. Ein vermutlich hoch seriöses Umfrageinstitut hatte das ermittelt. Streute in Berlin zumindest immer mal wieder attraktive Pässe im Spielaufbau ein. Sah das 0:1 aus nächster Nähe. Versuchte sich später mit einem Kopfball gegen Hertha-Torwart Jarstein, was bis dahin die beste Chance des FC Bayern war. Fiel ansonsten nur durch ein nicht sehr hübsches taktisches Foul auf, für das er Gelb sah.

Hertha BSC v Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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David Alaba

Tritt derzeit mit einer Art gespaltenen Persönlichkeit an. Man kann nie ganz sicher sein, welcher Alaba auf dem Platz steht: der im Champions-League-Modus oder der im Freiburgbremeningolstadt-Modus? In Berlin stimmt weder das eine noch das andere: Alaba lief im Innenverteidiger-Modus auf. Spielte anfangs noch Pässe, die hübscher waren als Mats Hummels. Passte dann aber genau in die Füße von Ibisevic und ließ sich dann von ihm tunneln - sah nicht hübsch aus. Glich kurz vor Schluss fast per Freistoß aus.

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Quelle: Matthias Schrader/AP

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Juan Bernat

Der menschlichste Mensch beim FC Bayern. Begann als Linksverteidiger. Hatte bis Samstag erst acht Spiele in der Bundesliga absolviert, und gegen die Hertha sah man, warum. Verlor gleich mal einen Ball an der Seitenlinie, setzte später einen Volleyschuss in Richtung Ausgang. Wird nicht der neue Philipp Lahm.

Hertha BSC Berlin - Bayern München

Quelle: dpa

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Arturo Vidal

Sowas wie die Berliner Schnauze des FC Bayern. Ist sich selten um eine Diskussion mit dem Schiedsrichter oder den Gegner zu schade. Wirkte diesmal aber in verkehrter Rolle. War zwar nach einer Viertelstunde an einer Grätsche beteiligt - allerdings als Opfer von Per Ciljan Skjelbred. Hatte gefühlte 400 Ballkontakte, spielte aber gefühlte 392 Mal nicht nacht vorne. Vor dem 0:1 in zumindest relativ gewohnter Rolle: Hatte den Freistoß verursacht - aber wenn man ehrlich ist: Ein Foul war's nicht.

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Quelle: AFP

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Joshua Kimmich

Kann laut Carlo Ancelotti der neue Philipp Lahm werden. Kann laut Carlo Ancelotti aber auch im Mittelfeld spielen. Zeigte das gegen Hertha. Trat auf als ein Mischwesen aus Xabi Alonso und Arturo Vidal: Führte sowohl hübsche Spielverlagerungen im Repertoire als auch giftige Attacken. Ließ sich später einmal böse von Ibisevic ausdribbeln - mit einem Zidane-Trick. Bekam nach einer Stunde frei.

Hertha BSC v Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Arjen Robben

War zweitbester Rechtsaußen des FC Bayern nach Philipp Lahm. Probierte ordnungsgemäß wieder seinen Robben-Move: Ball annehmen, nach innen ziehen, schießen, jubeln. Kam aber nur bis zum Nachinnenziehen. Anders als der FC Arsenal kannten Herthas Verteidiger seinen Trick. Musste stattdessen mit rechts schießen, woraufhin Jarstein der Ball fast durch die Finger flutschte. Sorgte mit jedem missglückten Dribbling für Szenenapplaus im Olympiastadion.

Hertha BSC v Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Thiago

Spielt so hip, dass er an jedem Türsteher der Hauptstadt vorbeikommen würde. Kam immer wieder an Herthas Türstehern Darida und Stark vorbei, machte aber nicht die Party seines Lebens. Drehte sich einmal bei der Ballannahme frech um John-Anthony Brooks, das schon. Leitete aber keine Begebenheit ein, die über den Status des Ästhetischen hinausgegangen wäre. Rückte ins defensive Mittelfeld zurück, als Vidal ging.

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Quelle: AFP

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Douglas Costa

Trug hippe orange-neongelbe Schuhe. Fiel 42 Minuten lang vor allem dadurch auf, dass er hippe orange-neongelbe Schuhe trug. In 43. Minute einmal angetreten und direkt an zwei Leuten vorbei. Fiel dann wieder vor allem dadurch auf, dass er nicht auffiel.

Football Soccer - Hertha BSC Berlin v Bayern Munich - German Bundesliga

Quelle: REUTERS

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Thomas Müller

Spielt so hip, dass er in jeden Club in Pähl (Oberbayern) kommt. Tat sich aber schwer mit den Berliner Türstehern Brooks und Langkamp. Brauchte gegen Arsenal nur zwei Minuten, um ein Tor zu schießen. Brauchte gegen Hertha 90 Minuten, um keins zu schießen. Machte zu oft das Falsche: Lief zwar viel, lief aber oft so, dass kein Mitspieler zu ihm passen konnte. War zudem vor 0:1 direkter Gegenspieler von Torschütze Ibisevic. Sein bester Torschuss landete an der Bauchmuskulatur von Brooks. Ist grad irgendwie der diensthabende Seuchenvogel.

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Quelle: AFP

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Xabi Alonso

Kam nach einer Stunde für Joshua Kimmich. Dribbelte gleich mal so lässig, dass Hertha eine hübsche Konterchance bekam - ging gut aus für ihn. Fuhr später Ibisevic über den Haufen - ging nicht so gut aus für ihn: Alonso sah nämlich gelb.

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Quelle: AFP

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Robert Lewandowski

Zusammen mit Alonso eingewechselt. Prägte das Spiel zunächst nicht so entscheidend wie gegen Arsenal. Machte zuallererst mit einem Foul und einem verlorenen Zweikampf auf sich aufmerksam. Holte dann einen Freistoß am Strafraum raus, den er aber selbst in die Mauer schoss. Spielte irgendwie ein bisschen im Müller-Modus. Wechselte nach 95 Minuten doch noch in den Lewandowski-Modus.

Bayern Muenchen v FC Schalke 04 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Kingsley Coman

Nach 77 Minuten für Bernat eingewechselt.

© sz.de/max
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