FC Bayern in der Einzelkritik:Radio Müller sucht seine Frequenz

Thomas Müller hat Probleme mit diversen Störsendern, Xabi Alonso mimt einen Eisberg - und Guardiolas neuer Lieblingsspieler heißt Juan Bernat. Die Bayern beim 0:0 gegen Gladbach in der Einzelkritik.

Von Maik Rosner, Mönchengladbach

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Manuel Neuer

FC Bayern Muenchen v SV Werder Bremen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Fuhr zuletzt mit der U-Bahn zum Münchner Oktoberfest. Hatte nicht wirklich Zeit, mit dem Regionalexpress in die alte Heimat Gelsenkirchen zu düsen, obwohl er erst in der zweiten Hälfte so richtig damit beschäftigt war, seine gegentorfreie Ligaphase zu erweitern. Agierte zunächst vornehmlich in seiner Nebenrolle als Libero. Die letzten beiden Erfolgserlebnisse gegen Neuer resultierten übrigens aus einer Abseitsposition und unter Beteiligung der Hand von Schalkes Benedikt Höwedes. Musste diesmal einige Schüsse parieren und zeigte dabei kurz nach der Pause seine stärkste Parade gegen André Hahn.

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Medhi Benatia

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Quelle: AP

Durfte nach seiner guten Leistung in der Champions League bei seinem ehemaligen Arbeitgeber AS Rom auch in Mönchengladbach von Anfang an ran. Verrichtete im positiven Sinne einen Dienst nach Vorschrift. Sollte nämlich die finalen Züge in Gladbachs Offensive stören und sich zugleich so passsicher wie in Rom am Aufbau beteiligen. Beides gelang ihm größtenteils. Fiel nicht mit spektakulären Aktionen auf, was durchaus im Sinne der Vorschrift war. Einmal gegen Max Kruse etwas zu robust im Zweikampf.

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Dante

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Quelle: AP

Hat mittlerweile Routine darin, mit dem FC Bayern bei seinem ehemaligen Verein aufzulaufen. Schwelgte dabei offenbar nicht in Erinnerungen, sondern versuchte sich trotz der Pfiffe ganz auf die aktuelle Aufgabe zu konzentrieren. Hatte dabei den Vorteil, dass ihn die ehemaligen Kollegen kaum in Verlegenheit brachten.

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David Alaba

Borussia Mönchengladbach - Bayern München

Quelle: dpa

Gilt als der einzige Österreicher, der auf Anhieb Stammspieler bei Bundestrainer Joachim Löw wäre. Zeigte auch diesmal seine defensiven und offensiven Vorzüge. Wirbelte, als wolle er für Österreich und Deutschland gleichzeitig spielen. Verlieh seinem Elan durch einen Pfostenschuss Nachdruck. Hatte seinen Energieüberschuss danach offenbar abgebaut und pendelte sich auf Normalniveau ein.

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Rafinha

FC Bayern Muenchen v SV Werder Bremen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Darf sich auch in der zweiten Saison unter Trainer Pep Guardiola als Stammspieler fühlen. Hat sich zudem dank der häufig angewendeten Dreierkette zur Fachkraft im rechten Mittelfeld fortbilden lassen. Rückte nun zumindest im Spiel ohne Ball wieder auf seine angestammte Position als rechter Außenverteidiger in einer Viererkette. Nahm sich dabei zuweilen Anleihen an Xabi Alonsos Diagonalpässen. Agierte solide in seiner Doppelfunktion als Außenverteidiger und Mittelfeldspieler, mit Ausnahme einer rüden Grätsche gegen Patrick Herrmann.

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Philipp Lahm

FC Bayern Muenchen v SV Werder Bremen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Hat zuletzt sein Faible fürs Toreschießen entdeckt. Hatte diesmal allerdings weniger Freiräume und war vor allem wegen seiner Fähigkeit gefragt, Bälle zu erobern und diese nach Pirouetten orientierungsstark wie eine Primadonna sinnvoll weiterzuleiten. Tat dies in der ihm eigenen Souveränität.

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Xabi Alonso

Borussia Moenchengladbach v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Dreht eher keine Pirouetten, behielt aber auch in kniffligen Situationen die Gelassenheit und Ruhe eines alten Seebären. Hätte mit seiner Coolness vermutlich auch als Kapitän der Titanic den Eisberg ins Leere schwimmen lassen. Wieder sehr kontaktfreudig, vor allem mit dem Ball, ordnete das Spiel und gab in der Defensive notfalls den Eisberg für die Borussia. Musste in dieser Funktion immer häufiger ran. Opfer gab es erfreulicherweise nicht zu beklagen.

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Juan Bernat

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Quelle: AP

Hat es längst zur Stammkraft gebracht und ist dabei offenbar so etwas wie Guardiolas neuer Lieblingsspieler. Verdiente sich diesen Status durch seine gewohnt fleißige Spielweise. Ist vielleicht der am wenigsten beachtete Kicker der ersten Münchner Elf. Darf sich vielleicht bald einmal über den Sondertitel "Arbeitsbiene des Monats" freuen.

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Thomas Müller

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Quelle: Martin Meissner/AP

Ist vermutlich der derzeit einzige kickende Deutsche, der es in seiner Zunft auch als Humorist zu Weltruf bringen könnte. War ähnlich aufgedreht und kommunikativ unterwegs, wie es sein Spitzname "Radio" nahelegt. Passte, dribbelte und schoss wie immer auf seiner ganz eigenen Frequenz. Hatte es zwar häufiger als sonst mit Störsendern der Gegner zu tun, versuchte es aber immer wieder auf einer anderen Wellenlänge. Diesmal erfolglos.

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Mario Götze

Borussia Moenchengladbach v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Hat aus Münchner Sicht erfreulicherweise seine WM-Fähigkeit konserviert, ziemlich unvermittelt zu hochbegabten Taten aufgelegt zu sein. War auch diesmal phasenweise eher unverdächtig, wirklich mitzuspielen. Hat in Wahrheit aber nur das Geschick eines Phantoms. Kam immer wieder geisterhaft zu guten Aktionen. Könnte ein Patent auf das Kunstwort "phantomenal" anmelden, wenngleich nicht für diese Partie.

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Robert Lewandowski

Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München

Quelle: dpa

Eröffnete seine Borussia-Woche mit einem Auftritt, der den nicht besonders wohlgelaunten Dortmundern noch einmal vorführte, welche Qualitäten ihnen durch seinen Weggang abhanden gekommen sind. War häufig gut zugedeckt, aber fleißig, beweglich, aktiv als Wandspieler und auch zielstrebig. Hatte etwas Pech, dass ein Abschluss abgefälscht wurde und wenige Zentimeter neben dem Pfosten ins Aus kullerte. Freut sich sicherlich schon auf das nächste Spiel gegen die zweite Borussia.

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Einwechselspieler

Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München

Quelle: dpa

Franck Ribéry: Kam in der 66. Minute für Rafinha und sortierte sich im rechten Mittelfeld ein. Blieb als Vertreter des angeschlagenen Arjen Robben für seine Verhältnisse unauffällig.

Claudio Pizarro: Ersetzte ab der 74. Minute Thomas Müller. Konnte keine Akzente mehr setzen.

Xherdan Shaqiri: Durfte in der 83. Minute Mario Götze ablösen.

© Süddeutsche.de/ebc
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