Sven Ulreich
Hatte an diesem Abend - frei nach Uli H. - gar kein Interesse, außer das Tor des FC Bayern zu schützen. Das gelang ihm ganz besonders gut beim Knaller von Bellarabi, den er kunstvoll um den Pfosten drehte, sowie mehrfach gegen Volland. Eher nicht so gut beim Gegentor von Lars Bender. Und auch nicht beim 25-Meter-Direktfreistoß von Bailey.
Joshua Kimmich
Musste zunächst ein "unverschämtes" und "unanständiges" (Uli H.) Foul von Retsos überstehen, das manch anderen Nationalspieler schon eine WM-Teilnahme gekostet hat. Kimmichs Bandapperat in der Knöchelgegend erwies sich aber als widerstandsfähig, was ganz sicher auch Joachim L. erfreute.
Jérôme Boateng
Ungewöhnlich gut beschäftigt in der Zentrale. Manchmal überragend, wie bei fast jeder Grätsche. Ab und zu aber schusselig, wie vor dem Gegentor, als er Bender den Ball per Rücken servierte. Steht im Ranking der Rücken-Assists nun ganz weit vorne.
Mats Hummels
Wird sich Fragen anhören müssen, wie er vor dem Bender-Gegentor derart die Orientierung verlieren konnte. Wobei: Wir sind hier nicht bei der Staatsanwaltschaft. Hummels ist selbstverständlich nicht verpflichtet, darauf eine Antwort zu geben.
David Alaba
Etwas verdutzt, als er den Ball gerade aus dem Strafraum befördern wollte, Torwart Ulreich ihm das Spielgerät aber schon vom Fuß geholt hatte. Ein Fall von mangelndem Vertrauen? Alaba wurde schon zur Halbzeit ausgewechselt (kleines Indiz). Vielleicht ein Fall für die Staatsanwaltschaft.
Javi Martinez
Der Blitzstarter des Abends, haute den Ball nach zwei Minuten zur Führung ins Leverkusener Tor (zugeschrieben wurde es Lewandowski). Anschließend verstärkt fürs Aua im Bayern-Mittelfeld verantwortlich. Das bekam Aránguiz zu spüren, der sich nach Martínez' Hufhieb à la Vidal lange krümmte.
Thiago
Sollte im Saisonendspurt ganz ehrlich nicht ausfallen, wenn die Bayern zwei weitere Titel einheimsen wollen. Als Dirigent an jeder Offensivaktion beteiligt. Beste Tat: Sein einfacher, aber genialer Pass auf Müller vor dessen Tor. Auch schön: Der Solo-Lauf vor dem 4:1, mit dem sich Thiago selbst belohnte.
Thomas Müller
Erinnert sich noch jemand an die Zeiten, als Müller wie ein Fremdkörper im Bayern-Spiel wirkte? Ganz stark gegen Leverkusen, wählte vor dem 3:1 den exakt richtigen Laufweg - beinahe unverschämt richtig. Klaute Robben allerdings das spätere 5:1. Könnte sich netterweise mit einem Abendessen entschuldigen, Uli H. kennt da einen Italiener im Umkreis der Stadt München.
Arjen Robben
Stand zunächst im Klatschpappenhagel, bekam nahe der Leverkusener Fans das ein oder andere Knäuel aus dickem Papier gegen den Rücken gepfeffert. Führte seine Ecke trotzdem stoisch aus. Danach gestählt für den weiteren Verlauf des Abends. Fast belohnt mit dem 5:1, doch Müller bekam seine Hacksen irgendwie noch an Robbens Ball.
Franck Ribéry
Wieso der Franzose einen weiteren Einjahresvertrag erhalten hat? Wegen solcher Aktionen: Hatte vor dem 2:0 ein kniffliges Laufduell auf der linken Seite zu lösen. Ribéry gewann es, fand trotzdem noch die Ruhe, das Köpfchen zu heben und den Ball perfekt in den Lauf von Lewandowski zu heben. Wird womöglich noch einige Einjahresverträge erhalten.
Robert Lewandowski
Sieht mit seinem blauen Veilchen immer noch gefährlich aus. Wurde vielleicht deshalb vor seinem zweiten Tor von der Bayer-Abwehr verschmäht, als sei er ein unbekannter A-Jugendlicher, den man ruhig mal alleine rumlaufen lassen kann. Ganz schön unanständig und auch ein bisschen unverschämt.
Einwechselspieler: Rafinha
Kam zur Halbzeit für Alaba. Kein Qualitätsverlust erkennbar. Leitete das 3:1 ein, Thiago dankte ihm dafür mit einem Kniefall.
James Rodriguez
Kam kurz vor Schluss für den Drei-Tore-Mann Müller. Erzielte keine drei Tore mehr. Unverschämt. (Archivbild)
Niklas Süle
Kam für Thiago. Kein Fall für die Staatsanwaltschaft. (Archivbild)