FC Bayern in der Einzelkritik
Manuel Neuer
Mittelfeldspieler Thomas Müller schaut beim Strafstoß den gegnerischen Torwart aus, die Innenverteidiger Dante und Jérome Boateng streiten sich zu Beginn. Und während Mario Mandzukic stolpert, trifft Mario Gomez keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung. Der FC Bayern beim 2:0 in Augsburg in der Einzelkritik. Von Saskia Aleythe, Augsburg. Manuel Neuer: Befindet sich fortan im Fernduell mit einem Hamburger: René Adler meldete ernsthafte Ansprüche an die Nummer eins im deutschen Tor an. Kühlte nicht lange aus gegen Augsburg und präsentierte in der 9. Minute den ersten rettenden Hüpfer in die linke Ecke. Lieferte nach 30 Minuten wieder eine Abwehraktion Marke "Fehlgriff, der sich durch Videoanalyse zu Neuers Gunsten auslegen lässt". Bekam den Ball tatsächlich unschön ins Gesicht und daher nicht gleich zu fassen.
FC Bayern in der Einzelkritik
Philipp Lahm
Philipp Lahm: Bekam von Jupp Heynckes in letzter Zeit immer wieder ein paar Auszeiten, lernte dabei die Geselligkeit auf der Bank samt Wärmedecke kennen. Durfte in Bayerns Bestbesetzung gegen Augsburg nicht fehlen und zeigte sich uneigennützig: War zwar in brenzligen Situationen zur Stelle, ließ aber Konsequenz vermissen und brachte damit Dante ins Spiel, der in der ersten Hälfte entschlossener klärte. Nach der Pause übernahm Lahm seinen Job wieder ganz.
FC Bayern in der Einzelkritik
Jérôme Boateng
Jérôme Boateng: Steht nach der unnötigen roten Karte im Champions-League-Spiel gegen Bate Borissow unter besonderer Beobachtung. Trainer Heynckes mahnte ihn, cleverer zu sein. Ließ zunächst einen Augsburger dumm aussehen, den er im Mittelkreis ans Gesicht schoss. Spielte danach stets brav und erfüllte seinen Job ihm Rahmen des Erlaubten. Dürfte Heynckes zufrieden gestellt haben.
FC Bayern in der Einzelkritik
Dante
Dante: Zerstörte schon in der 7. Minute die Arbeit der Rasenpfleger, die kurz vor Anpfiff das Spielfeld schick gemacht hatten. Zeigte mehrmals, wie effektiv ungeschickt wirkende Abwehraktionen sein können. Sah bei einem Kopfball im gegnerischen Strafraum eleganter aus, scheiterte aber. Stritt sich kurz vor der Pause mit Boateng, wer beim durchgeflutschten Mölders besser hätte aufpassen müssen. Gab auch nach der Pause nicht immer eine gute Figur ab.
FC Bayern in der Einzelkritik
David Alaba
David Alaba: Der frisch entwickelte Führungsspieler zeigte kürzlich, dass er auch in der Champions League Tore schießen kann. Kam gegen Augsburg mit neon-orangen Schnürsenkeln auf den Platz und übertrumpfte damit selbst Dante mit seinen gelben Tretern in Punkto Farbextravaganz. Spielte eine souveräne Partie.
FC Bayern in der Einzelkritik
Javi Martínez
Javi Martínez: Musste sich als Südländer bei den eisigen Verhältnissen in Augsburg eigentlich besonders unwohl fühlen - kam aber als einer von vier Bayern ohne blaues Trainingsjäckchen auf den Platz. Und ohne Torgefahr: Wie für viele seiner Kollegen war auch für ihn im Strafraum in der ersten Hälfte nichts zu gewinnen. Ging sonst ein bisschen lasch mit dem Ball um und ließ die Augsburger ab und zu freundlich ins Spiel kommen.
FC Bayern in der Einzelkritik
Bastian Schweinsteiger
Bastian Schweinsteiger: Spielt seit Freitag zehn Jahre in der Bundesliga und bekam von Heynckes das Prädikat "besessen" verpasst. Präsentierte sich in Augsburg aber zunächst schlafmützig, wachte erst auf, als die Fans nach zwölf Minuten ihren stillen Protest beendeten. Übte sich dann auch an einem Fallrückzieher und bewies, dass es dafür einiges Training bedarf. Scheiterte aber in der zweiten Hälfte auch per Direktschuss. War der Tonangeber in Punkto Schiedsrichterkommunikation.
FC Bayern in der Einzelkritik
Toni Kroos
Toni Kroos: Zeigte, dass er seinen Kollegen sehr viel zutraut: Spielte Müller und Alaba Bälle zu, die wohl nur Usain Bolt bekommen hätte. Traute sich zunehmend einiges zu, konnte aber weder per Fernschuss noch Seitfallzieher treffen. Konzentrierte sich anschließend auf eine seiner Paradedisziplinen: Bälle verteilen.
FC Bayern in der Einzelkritik
Thomas Müller
Thomas Müller: Hatte möglicherweise mit Mandzukic noch etwas zu klären, schoss ihm im Strafraum ins Gesicht statt den Ball im Tor unterzubringen. Zeigte einmal, dass er auch mit der Hacke passen kann. Müller gab beim Elfmeter den Genießer und legte nach dem Anpfiff eine Kunstpause ein, um Torwart Amsif zu verladen. Hatte damit auch bei seinen Kollegen für Genuss gesorgt.
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Franck Ribéry
Franck Ribéry: War gegen Augsburg wie gewohnt die Konstante im Spiel der Bayern. Sicherte nach hinten, erspähte die Anspielstationen nach vorn und versorgte sie mit passablen Pässen, lange ohne Torfolge. Mario Gomez verhinderte Frustration beim Franzosen und entschädigte den Vorlagengeber dann doch noch für seine Arbeit.
FC Bayern in der Einzelkritik
Mario Mandzukic
Mario Mandzukic: Hat erheblichen Anteil daran, dass die Bayern in dieser Bundesliga-Saison bei jedem Sieg mehr als ein Tor gemacht haben - mit neun Treffern in 14 Spielen. Verpasste es nach 20 Minuten, die Statistik weiter aufzuhübschen, gab sich bei seinem Abschluss im Strafraum nicht allzu viel Mühe. Stolperte sich dann durch den Strafraum, als klebten ihm noch Schokoladenreste vom Nikolaus-Tag am Schuh. Half aber wie immer eifrig beim Pressing.
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Mario Gomez
Mario Gomez: Steht vor allem bei den weiblichen Bayern-Anhängern nach Bekanntwerden seines Beziehungsstatus momentan unter besonderer Beobachtung. Ist von seiner langjährigen Freundin getrennt. Stellte seine Schnellstarterqualitäten erneut unter Beweis: Kam in der 60. Minute für Mandzukic und machte keine zwei Minuten später nach einem Konter lässig das 2:0.
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Anatolij Timoschtschuk
Anatolij Timoschtschuk: Kam in der 78. Minute für Müller. Gab sein Bestes, um sich noch warmzulaufen. (im Bild, rechts)