FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Götze findet die Lücken

Mit einem Einwechselspieler namens Mario Götze kann man sich einen Pausenrückstand mal gönnen. Arjen Robben nutzt erst Götzes Vorlage und verdient sich später den Titel "Leberwurst des Spiels". Bastian Schweinsteiger wirkt wie Klarsichtfolie und Jérôme Boateng bleibt Extremsportler. Der FC Bayern gegen Mainz in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Saskia Aleythe

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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer

FC Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Mit einem Einwechselspieler namens Mario Götze kann man sich einen Pausenrückstand mal gönnen. Arjen Robben nutzt erst Götzes Vorlage und verdient sich später den Titel "Leberwurst des Spiels". Bastian Schweinsteiger wirkt wie Klarsichtfolie und Jérôme Boateng bleibt Extremsportler. Der FC Bayern gegen Mainz in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Musste gegen Schweden so viele Tore einstecken wie mit Bayern in den letzten acht Spielen zusammen. Hatte also allen Grund anzunehmen, dass es für ihn ein vergnüglicherer Nachmittag gegen Mainz werden würde. Bewegte sich in den ersten Minuten nur aus Respekt vor den anderen Spielern, geriet nach 20 Minuten mit Nicolai Müller aneinander und plumpste engagiert auf den Rasen. Erlebte nach 44 Minuten eine Überraschung, als ein Mainzer unbedrängt vor seinem Tor auftauchte. Streckte sich gegen Shawn Parker, konnte das Tor aber nicht verhindern. Hielt nach der Pause ein paar Mal souverän und verhinderte ein Nationalmannschafts-Erlebnis.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Rafinha

FC Bayern Muenchen v 1. FSV Mainz 05 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Rafinha: Durfte sich in dieser Woche von lobenden Worten Guardiolas einbalsamieren lassen, der ihn als "einen der wichtigsten Spieler" einstufte. Rafinha dankte es dem Trainer mit einer Aufführung eines Abwehrmanövers namens "In die Ecke drängen". Schaffte es zu Beginn mehrmals, angreifenden Mainzern einen eigenen Einwurf oder Abstoß abzuluchsen. Forderte auch im Angriff die Bälle und schickte den einlaufenden Lahm in der 18. Minute sehenswert an die rechte Strafraumecke. Musste in der Halbzeit Mario Götze weichen und verdiente sich auch damit einen Pluspunkt.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Jérôme Boateng

FC Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Jérôme Boateng: Hatte sich im Länderspiel gegen Schweden nicht gerade für höhere Aufgaben empfohlen, sprintete nun schon vor dem Anpfiff motiviert an seinen Arbeitsplatz. Lieferte sich mit Dante einen Wettkampf im Fuchteln zum Linienrichter, wenn er einen Mainzer in Abseitsposition wähnte. Verhinderte in der 19. Minute eine gefährliche Flanke der Mainzer in akrobatischer Manier, zeigte dann aber, dass er ein Extremsportler ist: Entweder extrem gut oder extrem fehlerbehaftet. Verpasste einen Konterball der Mainzer in der 44. Minute als letzter Mann, als hätte er sein Bein nicht unter Kontrolle. Darauf entstand das 0:1. Nach der Pause wieder besser.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Dante

FC Bayern FSV Mainz

Quelle: AFP

Dante: Ob Pep Guardiola an ihn dachte, als er sagte: "Wir müssen so schnell wie möglich wieder in den Rhythmus kommen"? Dante, seines Zeichens tänzelnder Abwehrrecke, war ob der spätsommerlichen Temperaturen bestens gelaunt. Hielt sich hinten in den wenigen Prüfungen schadlos und hatte so Gelegenheit, in die Offensive einzugreifen. Köpfte nach etwa 20. Minuten aufs Tor, fand aber kein Loch im Netz, um Kießlings Phantomtreffer nachzuahmen. Musste kurz vor der Pause vom Feld, weil er sich im Zweikampf mit Pospech verletzte. Hätte sonst das Wettfuchteln mit Boateng zweifelsfrei gewonnen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Diego Contento

FC Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Diego Contento: Kam in dieser Saison bisher erst einmal zum Einsatz, beim 1:1 in Freiburg. Bekam nach 30 Minuten Szenenapplaus, als er eine Flanke von links direkt zum Mainzer Torwart schoss. Brachte wenig Angriffslust mit und verkannte die Möglichkeit, Bälle auch mal in die Spitze zu spielen. Wurde nach der Halbzeit von seiner aufgerückten Position nach hinten in die Innenverteidigung versetzt. Musste nun nur noch seine Defensivqualitäten beweisen. Tat dies ordentlich, aber ohne Ehrfurcht zu verbreiten.

(Im Bild mit der Nummer 26)

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FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm

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Quelle: AFP

Philipp Lahm: Wurde vom Mainzer Trainer als Fußballroboter bezeichnet, als weltbester Rechtsverteidiger und Sechser. Laut Vereinsmagazin der Passgeber Nr. 1 der Liga, was auch daran liegen könnte, dass er von den um ihn herumschwirrenden Mitspielern stets die sicherste Anspielstation ist. Das zeigte sich auch gegen Mainz. Versuchte sich in der 43. Minute am Image eines Kopfballungeheuers, steuerte den Ball aber zu weit nach links. Konzentrierte sich danach wieder auf Aktionen im Mittelfeld, blieb beliebt bei den Kollegen. Wechselte nach der Pause nach rechts hinten und schuftete von dort aus für die Wende.

(im Bild ganz links)

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FC Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger

FC Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Bastian Schweinsteiger: Wirkte wie Klarsichtfolie im Spiel der Bayern: Kaum auffällig, aber doch anwesend. Scheiterte offensiv an den aufopferungsvollen Mainzern, war sonst stabilisierend. Ließ sich kurz vor dem Ende engagiert im Strafraum auf dem Rasen nieder, im Körperkontakt mit Noveski, und überzeugte den Schiedsrichter, Elfmeter zu geben. Leitete damit clever das 4:1 ein.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos

FC Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Toni Kroos: Gehörte zur Riege der Spieler, die öffentliches Trainerlob von Guardiola ("Er spielt mehr als unglaublich") erhielten. Stand in der zweiten Hälfte unglaublich frei vorm Tor, nach Hereingabe von Robben. Versuchte per Aufsetzer den Ball von unten per Tunnel durch den Rasen hinter die Linie zu bringen, scheiterte mit dem kühnen Plan aber an Wetklo, der den Ball Richtung Nordtribüne schickte. Ließ es dieses Mal ein bisschen an Ballsicherheit vermissen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Arjen Robben

FC Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Arjen Robben: Versuchte mit Kunstschüssen, das Loch in der Mainzer Abwehrwand zu finden, oder Mandzukic zu bedienen. Das sah zwar schön aus, war aber zunächst wenig erfolgreich. Legte nach 25 Minuten Thomas Müller einen Ball in den Strafraum, mit dem gleichen Ergebnis. Tobte nach dem Führungstor der Mainzer wie ein Wolf mit Tollwut Richtung Strafraum der Gäste, wurde erst nach der Pause für seinen Einsatz belohnt. Götze führte ihm vor, wie die Löcher in der Mainzer Abwehr zu handhaben sind und legte ihm den Ausgleich auf. Wollte in der 82. Minute liebend gern den Elfmeter schießen, musste den Ball aber nach Anweisung von Trainer Guardiola an Müller weitergeben. Verdiente sich mit einem trotzigen Wurf den Titel "Beleidigte Leberwurst des Spiels".

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller

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Quelle: AFP

Thomas Müller: Wurde die Tage mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht, was ja grundsätzlich eine Ehre ist. Zeigte, dass er läuferisch in der Lage wäre, von München nach Barcelona zu joggen. Tauchte immer wieder im Strafraum auf, bekam nach der Halbzeit den verdienten Ball vor die Füße und vollendete nach Vorlage von Robben zum 2:1. Beim Elfmeter gab Guardiola das Zeichen, Müller keinesfalls ziehen zu lassen, und schon gar nicht nach Barcelona: Wies Arjen Robben an, den Ball an Müller weiterzugeben und der schoss sicher ein zum 4:1.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Mandzukic

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Quelle: AFP

Mario Mandzukic: Bekam nach Liebesgrüßen von Guardiola ("Ich liebe diesen Spieler") auch den Bonus, gegen Mainz wieder stürmen zu dürfen. Tat dies zunächst mit großem Willen aber wenig Glück. Köpfelte sich eine Delle in die Frisur, merkte aber, dass viele Mainzer im Strafraum ihm das Treffen schwer machten. Machte es dann wie Robben: Ließ sich von Götze bedienen und versenkte den Ball.

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FC Bayern in der Einzelkritik:David Alaba

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Quelle: AFP

David Alaba: Muss sich nach der verpassten WM im österreichischen Nationaltrikot eine neue Spielwiese suchen, kann sich jetzt voll auf den FC Bayern konzentrieren. Kam nach 42 Minuten für Dante aufs Feld. Hatte aber wenig Gelegenheit, sich auszutoben. Blieb im Gegensatz zu Boateng ohne auffällige Szenen. Wird damit vergleichsweise zufrieden sein.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Götze

FC Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Mario Götze: Deutete bereits gegen Schweden an, dass er nicht plant, sich den Winter über auf der Bayernbank einzumummeln. Bekam von Pep Guardiola Ruhe, aber auch ein paar Minuten Einsatzzeit versprochen. Durfte dann nach der Halbzeit für Rafinha einlaufen und erfüllte den Auftrag "Rückstand aufholen" bereits nach fünf Minuten. Fand die Lücke in der Mainzer Abwehr und schickte Arjen Robben auf der linken Seite in den Strafraum. Wirkte sowohl beim Tiki-Taka vor dem 2:1 mit wie auch am 3:1 - er legte Mandzukic den Ball perfekt auf. Mit so einem Einwechselspieler kann man sich einen Rückstand zur Pause mal gönnen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Jan Kirchhoff

Bayern Muenchen - Training Session

Quelle: Alexander Hassenstein/Getty Images

Jan Kirchhoff: Kam in der 74. Minute für Mandzukic. Ließ wenig später einen Mainzer entwischen und versuchte ihn ungestüm wegzudrängen. Bekam Gelb und verursachte damit einen Freistoß der Gäste. Sonst fiel der Ex-Mainzer gegen Mainz kaum mehr auf.

© SZ.de/hum
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