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Sven Ulreich
Quelle: AFP
Im DFB-Pokal im Zentrum der Aufmerksamkeit, weil der Torwart im Konzept Elfmeterschießen eine nicht unwichtige Rolle spielt. Die Bundesliga kennt diese Fußball-Form des russischen Roulettes nicht, und so kann es passieren, dass ein Torwart zwar mitspielt, aber nicht weiter auffällt. Ulreich hatte gegen neun Leipziger Feldspieler zwei Sicherheitsschleusen vor sich - einmal Javi Martínez und das Duo Hummels/Boateng. Durch beide Türen kamen die Leipziger fast nie durch, weswegen Ulreich einen sogenannten Manuel-Neuer-Spieltag erlebte: Da muss man als Torwart zwar schon anwesend sein, aber nichts weiter tun. Hatte so um die 70. Minute 23 Ballkontakte, davon waren 18 Pässe.
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Joshua Kimmich
Quelle: AP
Vor etwas mehr als einer Woche erschien ja der neue Asterix-Band "Asterix in Italien." Würde Kimmich mit Flügelhelm die Seite entlang flitzen, könnte man über dieses Spiel einen Comic rausbringen und ihn "Kimmix gegen die Bullen" nennen. Spielt sich mit seinem Partner Arjen Robben (Ziehtnachinnenfix) auf der rechten Seite immer besser ein und interpretiert seine Rolle als Rechtsverteidiger meist noch offensiver als David Alaba auf der anderen Seite. Und der steht schon oft an der gegnerischen Torauslinie. Wollte in der 72. Minute noch ein Eigentor provozieren, in seinen scharfen Querpass durch den Fünfer hielt aber kein Leipziger einen Fuß. Erneut laufstärkster Spieler.
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Mats Hummels
Quelle: Bongarts/Getty Images
Knockte nach fünf Minuten Yussuf Poulsen aus kurzer Distanz mit einem Schuss gegen die Schläfe aus wie Obelix einen dahergelaufenen Römer. Poulsen brauchte über eine Minute, um sich von dem Wirkungstreffer zu erholen, Hummels entschuldigte sich. Gewann am Mittwoch in Leipzig einen seiner wichtigsten Zweikämpfe gegen Ralf Rangnick, als er ihm den Weg mit dem Smartphone zu Schiedsrichter Felix Zwayer verstellte. Kam einmal gegen den erholten Poulsen mit einer Grätsche zu spät - traf ihn aber nicht und fügte ihm kein weiteres Leid zu.
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Jérôme Boateng
Quelle: Bongarts/Getty Images
Startete in der Anfangsphase das Wettrennen des Spiels. Poulsen startete mit zwei, drei Metern Vorsprung an der Mittellinie, Boateng lief hinterher und sprintete, als hätte er einen Schluck Zaubertrank genommen, die Lücke zu und blockte den Schuss. Das Stadion Oooohte und Aaaaahte. Hatte sich auf mehrere dieser Duelle eingestellt, aber die kamen irgendwann nicht mehr. Weil Javí alles alleine aufräumen wollte, langweilte er sich irgendwann und klärte Szenen per Hacke. Das Stadion applaudierte. Irgendwann so unterfordert, dass er auch hätte Hinkelsteine austragen könnte.
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David Alaba
Quelle: AP
Es gibt tatsächlich keinen Band "Asterix in Österreich" was natürlich ein unglaubliches Versäumnis ist. Gut, David Alaba war in der jüngeren Vergangenheit auch weit davon entfernt, Held irgendeiner Geschichte zu sein, aber unter Heynckes finden ja alle alten Heroen zurück zu sich selbst. So auch Alaba, der nach ein paar Sekunden eine Flanke ins Aus stolperte, sonst aber in Dynamik und Technik wieder auf dem Weg zurück zu einem Spieler ist, über den man mal wieder eine Geschichte erzählen könnte.
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Javi Martínez
Quelle: AP
Versuchte es zunächst mit Kopfbällen. Jede Bayern-Ecke segelte auf den Schädel des Basken, aber die Bälle gingen nicht rein. Also probierte er es mit Traumpässen. Spielte in der 38. Minute einen Ball durch das dezimierte Leipziger Pressing-System und fand Lewandowski, der zum 2:0 traf. Die beiden Pass-Fachmänner Thiago und Rudy liefen folgerichtig nicht zum Torschützen, sondern feierten den Vorbereiter. Ist neben seinen Kopfball- und Pass-Fähigkeiten ja sowieso ein Phänomen. Wird defensiv immer besser, je mehr Platz er zu bewachen hat. Sollte Thiago und Rudy gegen die fixen Leipziger nach hinten absichern. Alleine. Eigentlich eine abendfüllende Aufgabe - aber nicht für einen Martínez in Jupp-Form. Würde auch ganz Gallien bewachen können. Ganz Gallien? Ja. Ganz Gallien.
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Sebastian Rudy
Quelle: AP
In vielen Dingen ja das Gegenteil von Arturo Vidal. Die Meldung, dass Sebastian Rudy in einem Münchner Hip-Hop-Schuppen Ärger hatte, würde - sagen wir - eher überraschen. Von der Frisur und dem Hang zu wahnsinnigen Fouls mal ganz abgesehen. Gab dann auch den Anti-Vidal an der Seite von Thiago und fand wahlweise Lewandowski, James oder Robben mit klugen, kurzen Pässen. Sein Pass auf Letzteren sorgte für die rote Karte und damit für die Vorentscheidung.
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Thiago
Quelle: AP
Ist ja - obwohl sie sich äußerlich nicht unbedingt ähnlich sehen - als Miraculix des Teams für Zaubermomente zuständig. War dieses Mal eher Wanderer als Magier und lief nach Kimmich die meisten Kilometer. Deutete an, dass er wieder auf dem richtigen Weg zum Trickser und Illusionisten ist. Wie Alaba einer derjenigen, die vom Jupp-Effekt profitieren.
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James Rodríguez
Quelle: Reuters
Was, wenn Jupp Heynckes auch noch den bisher fremdelnden Kolumbianer hinkriegt? Der Wunschsspieler von Ex-Trainer Carlo Ancelotti fiel bisher - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht oft positiv auf. Bekam dieses Mal für manchen Außenristpass aus der eigenen Abwehr Szenenapplaus. Lief viel und meist auch richtig. Wie beim 1:0, als er klug in die Mitte startete und den scharfen Querpass von Robben technisch stark im Tor versenkte. Neben Martínez der Spieler des Spiels.
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Arjen Robben
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In Abwesenheit von Manuel Neuer und Thomas Müller Kapitän und damit der Majestix der Mannschaft. Ging als Häuptling voran - und wurde nach zwölf Minuten von Leipzigs Willi Orban auf dem Weg zum Tor vom Schild gestoßen. Schiedsrichter Daniel Siebert sah sich die Szene nochmal auf dem Bildschirm an und gab Rot gegen Orban wegen Notbremse. Als Robben dann noch ein paar Minuten später die rechte Seite entlang idefixte und James das 1:0 auflegte, fiel Leipzig erneut gegen Bayern der Himmel auf den Kopf. Beim Teutates.
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Robert Lewandowski
Quelle: Bongarts/Getty Images
In der Sekunde, in der sich seine unauffälligen Minuten bedenklich summierten, schoss er ein Tor. Spielt in jüngster Vergangenheit häufiger so, dass er nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. So auch dieses Mal, aber dann sah er die Lücke im Leipziger Defensiv-Konstrukt, und weil Martínez sie im gleichen Moment sah, fanden Stürmer und Ball zusammen und auch ein unauffälliger Lewandowski macht so ein Tor. Ist trotz seiner Mini-Formdelle so unersetzbar für die Mannschaft, musste in der 44. Minute allerdings runter: Oberschenkelverletzung. Droht für das Spiel gegen Dortmund auszufallen.
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Einwechselspieler
Quelle: Reuters
Arturo Vidal
Kam für Lewandowski und fiel nicht weiter negativ auf. Was ein Fortschritt ist. Weil ein Stürmer auf dem Platz fehlte, forderte er oft den Ball in der Spitze - bekam ihn aber selten.
Corentin Tolisso und Rafinha
Kamen in ein totes Spiel rein und belebten es nicht mehr.