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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer
Quelle: REUTERS
Manuel Neuer hat seine Kollegen schrecklich lieb, Franck Ribéry wird einen ganzen Nachmittag lang ausgepfiffen, Toni Kroos bewibt sich mit einer peinlichen Schwalbe für einen Stammplatz und Luiz Gustavo schießt ganz unverhofft ein wichtiges Tor. Der FC Bayern beim 1:0 in Wolfsburg in der Einzelkritik.
Von Maik Rosner, Wolfsburg
Nahm vor dem Anpfiff Rafinha in den Arm. Sah dabei aus wie der große Bruder, der den kleinen Bruder beim Knuddeln beinahe ungewollt erdrückt. Sah danach schnell den ersten Angriff auf sich zurollen und den Ball durch den Strafraum sausen. Verlebte sonst aber einen eher ruhigen Nachmittag - bis auf den vermeintlichen Abseitstreffer von Helmes, der zu Neuers Glück nicht anerkannt wurde. Weiß seit seinem Fehler beim 0:1 gegen Mönchengladbach, dass das die gefährlichsten Nachmittage sind. Hat offenbar daraus gelernt und sein Timing beim Herauslaufen verbessert. Klärte kurz vor der Pause sicher mit dem Kopf vor der Strafraumgrenze. Geht also weiterhin Risiko an gefährlichen Nachmittagen.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Rafinha
Quelle: AP
Konnte nach Neuers Umarmung glücklicherweise feststellen, dass seine Körperfunktionen noch intakt sind. Breitete seine Arme vor dem Anstoß gen Himmel aus und betete. Brauchte aber weder göttlichen Beistand noch den Neuers, um seine Diagonalpässe abzusenden und solide zu spielen. Hätte aber ein bisschen mehr Nächstenliebe walten lassen können, als er einen Befreiungsschlag auf die Reise schickte. Traf mit seinem Schuss Mitspieler Luiz Gustavo im Gesicht. Bewies damit die Wehrhaftigkeit eines kleinen Bruders. Führt ab sofort neben "Giftnudel" und "Sauhund" auch den Spitznamen "knuddeliger Haudrauf".
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FC Bayern in der Einzelkritik:Holger Badstuber
Quelle: dapd
Musste feststellen, dass Neuer nicht nur knuddelt, sondern zuweilen auch derbe rempelt. Rasselte mit seinem Torwart zu Beginn der zweiten Halbzeit zusammen und hat nun ganz viel Respekt vor dem kleinen Kollegen Rafinha, der sich sogar von Neuer drücken lässt. War wie Boateng in der Abwehrmitte nicht übermäßig gefordert und deshalb froh, nur selten in die Nähe von Neuer zu müssen.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Jérôme Boateng
Quelle: Bongarts/Getty Images
Trug wieder seine knallorangenen Schnürsenkel und hatte Glück, dass ihn der Linienrichter trotzdem vor dem eigentlichen 0:1 durch Patrick Helmes übersah. Hob nämlich das Abseits auf. Lag mit seiner Mannschaft aber auch deshalb nicht zurück, weil er sonst doch recht gut stand und couragiert eingriff, wenn es nötig wurde.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm
Quelle: REUTERS
Fiel vor allem durch die rote und breite Kapitänsbinde am linken Oberarm auf. Mischte noch ein bisschen Gelb in seinen Nachmittag, als er Makoto Hasebe über die Klinge springen ließ und dafür verwarnt wurde. Blieb meistens hinten stehen und schaltete sich nicht in die Angriffe ein. Stagniert irgendwie, finden seine Kritiker, seitdem er als Kapitän beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft noch mehr als zuvor als Klassensprecher gefordert ist.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger
Quelle: dapd
Hatte ähnlich viele Ballkontakte wie Toni Kroos, spielte im Vergleich aber zunächst die ruhigere Kugel. Bemühte sich als Drehscheibe im Mittelfeld, verteilte die Bälle aber eher im gemäßigten Tempo. Vergab kurz nach der Pause die große Chance zur Führung. Löste Kroos in der zweiten Halbzeit als Aktivist im Zentrum ab. Und wählte sogar einmal einen Direktpass als Mittel, als er Kroos bediente. Hätte er ruhig noch häufiger versuchen können. Blieb so aber die Drehscheibe mit Verzögerungen.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Luiz Gustavo
Quelle: dpa
Wagte nach dem schmerzhaften Gesichtstreffer Rafinhas vorerst nur noch vorsichtige Rückpässe auf den Kollegen. Hielt sich auch sonst aus dem Geschehen weitgehend heraus. Wagte dann doch einmal einen Distanzschuss. Verfehlte damit deutlich sein Ziel und schlug sich deshalb erstaunlicherweise mit den Handinnenflächen ins Gesicht. Ist ganz offensichtlich hart im Nehmen. Und im Geben: Traf nämlich in der Nachspielzeit zum späten 1:0 - was nahezu ekstatisch bejubelt wurde.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller
Quelle: Bongarts/Getty Images
Vertrat auf der rechten Seite Arjen Robben, der mit Rückenschmerzen in München geblieben war. Mühte sich, kam aber nur selten durch. Darf für sich aber in Anspruch nehmen, es zumindest zu einigen versuchten Flankenläufen gebracht zu haben. Zog im Gegensatz zu Robben so gut wie nie nach innen. Sondern in der 69. Minute gezwungenermaßen ganz nach außen, weil Jupp Heynckes Takashi Usami für ihn ins Spiel brachte.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos
Quelle: REUTERS
Nahm den Schwung aus seinem guten Länderspiel gegen Brasilien mit und sorgte für einige gelungene Aktionen in der Offensive. Scheint derzeit unter seinem Ziehvater Jupp Heynckes tatsächlich aufzublühen, wie damals in Leverkusen. Wird als Nesthäkchen der ersten Elf bestimmt auch ab und zu geknuddelt. Bekommt aber bestimmt keine Streicheleinheiten für seinen Versuch, einen Elfmeter zu schinden. Baute in der zweiten Halbzeit ab und ging kurz vor Schluss für Ivica Olic raus. Muss feststellen: Eine Schwalbe macht noch keinen Stammplatz im Herbst.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Franck Ribéry
Quelle: dapd
Hatte vor dem Spiel mehr Aggressivität gefordert. Verlieh dem durch ein frühes Foul an Patrick Ochs Ausdruck, durch einen Schubser gegen Makoto Hasebe und durch eine Rangelei mit Mario Mandzukic, bei der ihm leicht die Hand ausrutschte. Hatte durchaus Glück, dass es Knut Kircher mit einer beruhigenden Ermahnung beließ. Legte dabei seine ausgerutschte Hand sanft auf die Schulter des Schiedsrichters. Wurde trotzdem fortan bei jedem Ballkontakt von den Wolfsburger Fans ausgepfiffen. Wurde häufig ausgepfiffen, was für ihn sprach.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Gomez
Quelle: dpa
Ließ sich gerade eine besondere Finte einfallen. Hat sich nämlich im Playboy schick angezogen und fotografieren lassen. Gab auch noch ein Interview und erklärte dabei, wie er seine Krise bewältigt hat. Nämlich mit der Frage, was er eigentlich wirklich im Leben wolle. Gab sich die Antwort selbst: Spaß und Freude am Fußball, aber ohne sich verrückt zu machen. Hatte in Wolfsburg wenig Spaß und Freude, machte sich aber auch nicht verrückt. Wird wieder treffen. Dass er sich danach im Playboy auszieht, zeichnet sich nicht ab.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Takashi Usami
Quelle: REUTERS
Kam in der 69. Minute für Thomas Müller. War damit der zweite Robben-Ersatz an diesem Nachmittag. Und musste nach dem Führungstor gleich wieder gehen. Lernt gerade den harten deutschen Taktik-Alltag kennen.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Jupp Heynckes
Quelle: dpa
Hat sämtliche Vergleiche mit Borussia Dortmund mit einem "Mia san mia" gekontert. Befand, dass man nicht spiele müsse wie der Meister, sondern wie der FC Bayern. Deutete aber nur an, was das in seinen Augen bedeutet. Sah auch im Spiel weder Dortmund noch Bayern, sondern eher den FC Mühsal München. Rutschte immer unruhiger auf der Bank hin und her und redete angeregt auf seinen Assitenten Peter Hermann ein. Muss erkennen: Der FC Bayern spielt nicht wie Dortmund, nicht wie der kommende Meister, aber dank Luiz Gustavos spätem Duseltreffer immerhin wie der FC Bayern.
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FC Bayern in der Einzelkritik:Hasan Salihamidzic
Quelle: REUTERS
Hatte viele, schöne Jahre in München - und hat sich deshalb auch einen Platz in dieser Einzelkritik verdient! Spielte nach seinem Armbruch weiterhin mit einer Manschette und fiel zudem durch ein frühes Handspiel auf, das den Bayern einen Freistoß einbrachte. Fiel desweiteren als der einzig wahre Kermit der Bundesliga auf, weil sich seine Stimme und die laubfroschgrüne Wolfsburger Trikotfarbe perfekt ergänzen. Fiel sportlich dagegen kaum auf und ging als erster der 22 Spieler in der 69. Minute. Will irgendwann mal wieder zu seinen alten Kollegen nach München ziehen. Sollte dann unbedingt sein grünes Leibchen mitbringen und sich dort auf die Tribüne zu den vielen Ex-Profis und Ex-perten setzen. Den echten Muppets würde es bestimmt auch gefallen.