FC Bayern in der Einzelkritik:Großes Staunen, wilde Schreie

Gomez doubelt gar nicht schlecht den Meilensammler Mandzukic, Ribéry absolviert allen Ernstes sein erstes Spiel als Linksverteidiger und Präsident Uli Hoeneß bekommt Applaus vom Publikum. Der FC Bayern beim 4:0 gegen den FC Barcelona in der Einzelkritik

Aus dem Stadion von Andreas Burkert und Christof Kneer

FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: AFP)

Gomez doubelt gar nicht schlecht den Meilensammler Mandzukic, Ribéry absolviert, kein Witz, sein erstes Spiel als Linksverteidiger und Uli Hoeneß bekommt Applaus vom Publikum: Der FC Bayern beim 4:0 gegen den FC Barcelona in der Einzelkritik. Aus dem Stadion von Andreas Burkert und Christof Kneer. Manuel Neuer: Selten geprüft, ansonsten nur mit Staunen über die aufgedrehten Kollegen beschäftigt. Wenn er von seinen Leuten mit einbezogen wurde ins Aufbauspiel, offenbarte er, dass sein Torwartkörper mit feinen Feldspielerfüßen ausgestattet ist.

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Philipp Lahm

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Philipp Lahm: Hat momentan eine Bundesliga- und eine Champions-League-Form. Beides überfordert den Gegner. Wild entschlossen, schaltete sich von Beginn an in den Angriff ein und drehte Pedro mit Körpertäuschungen auf Bierdeckelradius die Beine ein. Seine Entschlossenheit dokumentierte sich früh, als Lahm von der Strafraumgrenze auf den nächsten Querpass verzichtete und abzog - Piqué wird in dem für 0:30 Uhr gebuchten Flieger mit einer Gesäßprellung gesessen haben. Die Leistung eines Kapitäns.

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Jérôme Boateng

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Jérôme Boateng: Etwas unerwartet anstelle von Van Buyten als rechter Innenverteidiger aufgeboten. Sein Körperschwerpunkt liegt tiefer als beim Belgier, was nicht schaden könne gegen Lionel Messi, lautete das Argument von Trainer Heynckes. Geriet wegen der hoch stehenden Bayern selten unter Druck, gewann die Zweikämpfe, die er gewinnen musste. Allein: Seine langen Bälle gerieten sehr, sehr lang. Egal.

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Dante

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Dante: Auch sein Aufbauspiel war ausbaufähig. In der Defensive häufig im direkten Duell mit Messi, wobei sich der Argentinier eher selten in der Sturmspitze zeigte. Dante hatte vor dem Spiel orakelt, die Münchner könnten entscheidende Vorteile "bei Standards" besitzen. Der Brasilianer bestätigte sich selbst, als er nach einer Ecke den zweiten Ball hoch im Strafraum erhielt und Thomas Müller mit der Stirn das 1:0 auflegte.

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David Alaba

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David Alaba: Vorn anfangs sogar lebendiger als sein berühmter Vordermann Ribéry, weil der Franzose sich auftragsgemäß in der Deckungslinie einreihte. Ein seriöses, reifes Defensivspiel, verzichtete auf die ihm eigene jugendliche Verwegenheit. Austria darf stolz sein.

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Javier Martínez

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Javier Martínez: Sorgte dafür, dass die 68.000 erstmals eine spanische Parole anstimmten: "Martínez!" Kühl wie ein Torero im Nahkampf, gewann er in Serie seine Zweikämpfe, Xavi und Iniesta, seine Vorbilder aus dem Nationalteam, blieben oft erstaunt auf dem Hosenboden zurück. Vielleicht das bisher beste Spiel des Mannes, der jetzt bestimmt niemandem mehr erklären muss, weshalb die Bayern 40 Millionen Euro für ihn ausgaben.

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Bastian Schweinsteiger

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Bastian Schweinsteiger: Gleich in der dritten Minute mit einem Chef-Foul an der Mittelinie gegen Xavi, der Spanier musste sich zur Begrüßung von einem Stier überrannt fühlen. Er holte auch Messi von den Socken, das sogar ohne Foulspiel. Stieg mit Martínez zur Instanz vor der Abwehr auf, die Eröffnung nach Ballgewinnen geriet gern auch mit dem Außenrist. Mannhaft.

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Arjen Robben

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Arjen Robben: Motiviert, mannschaftsdienlich, gefährlich - der Holländer lieferte eine große Partie, obwohl er auch er bei Ballbesitz Barças tief einrückte. Zeigte dem Fernseher Guardiola, dass es mit 29 noch nicht zu spät ist, von Egomane auf Teamplayer umzuschulen. Sein Dribbling zum 3:0 samt Übersteiger: unglaublich.

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Thomas Müller

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Thomas Müller: So wild, wie er nach seinem Kopfball zum 1:0 schrie, war es erstaunlich, dass ihm der Kiefer nicht stehen blieb. Unentwegt unterwegs, bis in den letzten Winkel fahndete er nach dem entscheidenden Ballgewinn. Auch in der Rückwärtsbewegung eifrig, dort ebenfalls unberechenbar investigativ. Aus ihm wird kein Tiki-Taka-Künstler mehr werden - na und?! Bereitete das 2:0 vor, hatte Chancen zu weiteren Toren, traf dann halt zum 4:0. Unwiderstehlich stark.

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Franck Ribéry

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(Foto: AFP)

Franck Ribéry: Absolvierte, kein Witz, sein erstes Spiel als Linksverteidiger. Grätschte am eigenen Strafraum, doppelte hinten Messi zusammen mit Alaba, lief im defensiven Mittelfeld wichtige Passwege zu. Zwangsläufig ging das, zumindest in der ersten Hälfte, auf Kosten seiner Wirkung in der Offensive. An ihm war Heynckes' Spielplan - hoch stehen, bis zur Selbstaufgabe verteidigen im Kollektiv - am besten zu erkennen. Tausend Fleißkärtchen.

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Mario Gomez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mario Gomez: Hing lange in der Luft, weil seine Kameraden mit Pressing beschäftigt waren. Doubelte gar nicht schlecht den Meilensammler Mandzukic, lauerte aber trotzdem auf die entscheidende Lücke. Müllers Kopfballablage offenbarte sie, das 2:0 ging ihm leicht vom Fuß. Fleißig.

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Luiz Gustavo, Claudio Pizarro, Xherdan Shaqiri

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(Foto: dpa)

Luiz Gustavo, Claudio Pizarro, Xherdan Shaqiri: Späte Gäste eines Fußballfestes.

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Jupp Heynckes

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jupp Heynckes: Hat angeblich alle Spiele von Barça in dieser Saison gesehen. Geschadet hat das nicht: Sein - darf man das so neumodisch bei ihm schreiben? - Matchplan ging perfekt auf. Ein beeindruckendes Spätwerk nimmt Gestalt an.

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Uli Hoeneß

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Uli Hoeneß: Kam im Pkw ohne getönte Scheiben und Chauffeur. Als er in der Pause auf der Videowand beim Torjubel gezeigt wurde, feierte ihn das Publikum. Vielleicht der mutigste Münchner.

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